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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich bitte entschuldigen, ich habe ein wichtiges Gespräch wegen eines Auftritts.« Sie warf den Zwillingen einen Blick zu. »Ich gehe davon aus, daß ihr mit dem Handel einverstanden seid.«
    Pünktchen verzog das Gesicht. »Muß ich ja wohl.«
    Tüpfelchen maulte: »Leider.«
    »Dann laßt es uns so machen«, schloß die Gorgone, während sie sich langsam auflöste. Für sie war dies alles nur ein Traum, folglich hatte sie Traumkräfte, die sie auskostete.
    »Aber ich denke, daß wir Rose eine Menge Dank schulden, da sie das alles ermöglicht hat, denn ihretwegen war Humfrey hergekommen«, sagte MähreAnne.
    Die anderen applaudierten. Rose errötete rosenrot. »Möchtet ihr vielleicht ein paar kandierte Rosenblätter?« murmelte sie verlegen.
    Humfrey blickte MähreAnne an. »Ich kann mir vorstellen, daß du dir eine richtige Zeremonie wünschst«, brummte er.
    »Eine kleine würde schon genügen«, erwiderte MähreAnne schüchtern.
    Gutmütig wie er nun einmal war, gelang es Humfrey nicht, richtig mißmutig dreinzublicken. Sie war trotz allem seine erste große Liebe gewesen.
    »Und jetzt Schluß mit dem Spaß«, fuhr Pünktchen dazwischen.
    »Bis es ans Höschen geht«, ergänzte Tüpfelchen.
    Lacuna warf den Zwillingen einen Blick zu. Sie folgte Humfrey und MähreAnne den Pfad entlang in Richtung Ausgang. »Obwohl ihr nur Ausgeburten der dämonischen Vorstellungskraft seid, seid ihr trotzdem niedlich, und es tut mir beinahe leid, daß ich euch nicht wiedersehen werde.«
    Die beiden brachen daraufhin in brüllendes Gelächter aus, wobei sie sich in Rauch auflösten. Lacuna war besorgt. Was hatte sie denn so Komisches gesagt?
    Der Henkelkorb wartete im Vorhof. Alle drei kletterten hinein. »Wird es dir nicht leid tun, deine Einhörner zu verlieren?« forschte Humfrey nach.
    »In der Hölle gibt es keine Einhörner«, erwiderte MähreAnne. »Ich habe sie sowieso seit Jahren nicht mehr gesehen. Außerdem wird es mir schon gelingen, einen Ersatz zu finden.«
    Humfrey und MähreAnne setzten ihr Gespräch fort, während der Korb sich in die Höhe schwang. Lacuna geriet dabei ganz in Vergessenheit. Sie freute sich zwar für die beiden aber was wurde aus ihrem eigenen Leben? Konnte sie es wirklich verändern?
    Da bremste der Korb ab. Lacuna sah, daß er nicht denselben Weg nahm, auf dem sie hergekommen war. Ein anderes Traumreich öffnete sich vor ihr, in das ein gelber Steinpfad hineinführte. Humfrey hatte es ihr schon einmal beschrieben.
    Sie erreichten ein hübsches kleines Dorf. Auf dem Pfad stand ein gutaussehendes junges Paar, das offensichtlich auf sie gewartet hatte. Es waren Hugo und Wira, seine blinde Geliebte.
    »Hier müssen wir aussteigen«, sagte Humfrey. »Lacuna, du begibst dich wieder zum Schloß. Sag allen, daß wir kommen.«
    »Ja, natürlich«, entgegnete Lacuna überrascht. Doch dann fiel ihr ein, daß ihr Körper sich bereits im Schloß befand, während die anderen Körper auf der Insel der Illusion geblieben waren. Auf dem Heimritt mit dem magischen Teppich würden sie sich also abwechseln müssen, nachdem sie aufgewacht wären.
    Humfrey und MähreAnne stiegen aus. Er machte MähreAnne mit dem jungen Paar bekannt, während der Korb mit Lacuna verschwand. MähreAnne war Hugo und Wira noch niemals begegnet. Jetzt würde sie für Hugo vorübergehend Stiefmutter sein. Das ging aber schon in Ordnung.
    Das Schloß kam in Sicht. Lacuna hatte Grey und Ivy eine Menge zu erzählen!

18
WECHSEL UND WANDEL
    Lacuna betrachtete ihren leblosen Körper, der vorübergehend in einem Sarg ruhte. Sie stieg aus dem Henkelkorb und ließ sich auf den Sargdeckel fallen, durch den sie hindurchglitt, um schließlich in ihren Körper zurückzuschlüpfen. Endlich war sie heimgekehrt.
    Augenblicklich spürte sie ihre steifen Glieder. Gerade als sie mit der Hand an den geschlossenen Sargdeckel klopfen wollte, hob dieser sich an. Der Magier Grey Murphy schaute auf sie herab. »Ah, du bist also zurück!« stellte er verblüfft fest. »Wir haben dich gar nicht kommen sehen.«
    Noch ein wenig benommen von der Reise erhob sich Lacuna. »Ich bin im Henkelkorb zur Hölle gefahren und gerade zurückgekehrt«, erklärte sie ihm. »Ich habe dir viel zu erzählen. Aber erst einmal muß ich dich warnen, denn der Gute Magier Humfrey muß jeden Augenblick hier eintreffen. Er ist bereits auf dem Rückweg und bringt seine Freundin MähreAnne mit.«
    »Wie bitte? Was?« fragte Ivy.
    Lacuna sah ein, daß sie um einige Erklärungen nicht

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