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Höllenfeuer (German Edition)

Höllenfeuer (German Edition)

Titel: Höllenfeuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Findeisen
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würde. W er sollte dann aber die ganze Arbeit tun? Ruben hat selten Zeit, da er die Woche über nicht zu Hause ist. Er studiert Mikrobiologie. Johannes und ich würden die ganze Arbeit alleine sicher nicht schaffen , zumal jetzt auch noch Anna in ein Internat geht. Sie hat auch viel mit auf dem Hof geho l fen.
    Fleißig ist Lukas ja , ein richtiges Arbeitstier, und so bleibt Ruben nichts anderes übrig, als Lukas Anwesenheit zähne k nirschend zu tolerieren. Leider geraten sie immer mal gehörig aneinander. Es gab sogar schon offene Morddr o hungen.“
    „Im Ernst? Und wer hat wem gedroht.“
    „Ach , das war sicher nicht ernst gemeint. Sie drohen sich gewöhnlich abwechselnd“ , sagte Karla mit einem Schmu n zeln auf den Lippen.
    „Ist Luka s noch zusammen mit Rubens ehemaliger Freundin , mit Sabine ?“ , fragte Marie interessiert.
    „Ach was, das ging kaum ein halbes Jahr mit den Be i den. Sie haben sich ständig in den Haaren gehabt , wegen Kleinigkeiten. Lukas ist etwas schwierig, kein Typ für dauerhafte Beziehungen. Er ist eher ein Schmetterling, der von Blüte zu Blüte fliegen möchte . Heute die Eine, morgen eine Andere. Manche Mädchen mögen d ies ja, aber die meisten durchschauen Lukas nach kurzer Zeit . Das macht ihm zu schaffen. Er kennt sein Problem, doch es fällt ihm schwer, sich zu ändern. Manchmal ist er richtig frustriert, betrinkt sich und erzählt dann merkwürdige Dinge, solches esoter i sches Zeug.“
    „Das ist mir schon aufgefallen. Nicht, dass er irgen d wann einmal in der Psychiatrie landet.“
    „Das könnte leicht passieren. Aber Lukas ist viel zu cl e ver, der kriegt immer wieder die Kurve. “
    „ Da würde ja wohl oder übel irgendwann die Weiterfü h rung des Bauernhofes in Gefahr sein , wenn Ruben einen anderen Beruf erlernt. “
    „Ja, leider. Da kann man nichts machen. So ist eben der Lauf der Dinge. Ich weiß auch nicht, w ie das mal we r den soll. Aber noch ist es nicht so weit. - Was machen eigentlich d eine E l tern beruflich?“ Mit dieser Frage wollte Karla ein anderes Thema anfangen. Sie redete nicht gern über ihre ungewisse Zukunft auf dem Ba u ernhof .
    Marie verstummte für kurze Zeit. S ie hob ihren Kopf , f i xierte den Mond am Himmel und sagte leise und mit er n ster Miene : „Meinen Vater kenne ich nicht. Er verschwand schon kurz nach meiner Geburt auf Nimme r wiedersehen . Meine Mutter hilft ab und zu in einer Wirtschaft als Kelln e rin aus. Eine feste Arbeit hat sie nicht. Aber wir kommen ganz gut zurecht“, lächelte sie wieder. „Schließlich verdiene ich als Verkäuferin auch noch ein paar Euro .“
    „Du bist Verkäuferin? Und wo?“
    „In einer Boutique. Wir verkaufen hauptsächlich Jean s sachen, aber mehr so für die jüngere Generation.“
    „Also nichts mehr für mein Alter.“
    „Ach, warum nicht. So war das jetzt nicht gemeint. Ich finde, s ie sind ein sehr jugendlicher Typ. Ihnen würden die Sachen bestimmt auch gutstehen .“
    „Danke!“ , sagte Karla erleichtert, als hätte sie genau di e se Antwort von Marie erwartet.
    Das Gespräch wurde unterbrochen, als Johannes auf sie zukam und er beide in den Arm nahm, Karla rechts und M a rie links.
    „Was ist mit e uch , i hr Hübschen ? Ist es e uch zu langwe i lig an unserem Tisch? Oder habt i hr was Geheimes zu ber e den? Kommt , setzt e uch wieder zu uns ! Die Anderen ve r missen e uch bereits.“
    „Typisch Mann! Wenn man den ganzen Tag um sie h e rum schwänzelt, kümmern sie sich nicht um einen, da wird man einfach ignoriert. Aber sobald man mal für einen A u genblick verschwindet, vermissen sie einen sofort“, entge g nete ihm Karla mit einem schuldbewusste n Lächeln .
    „Ja, mein Schatz, so sind wir. Männer ohne Frauen sind eben hilflos , wie kleine Babys . “
    „Sag i hnen, dass wir sofort wieder bei i hnen sind!“ , schickte ihn Karla zurück. „Komm Marie, ich glaube, wir müssen zu den Anderen gehen, sonst sind sie uns am Ende noch böse.
    Marie setzte sich nicht mehr neben Lukas , sondern g e sellte sich zu Johannes, der zu diesem Zeitpunkt einsam auf seinem Platz saß und sich an einem Maß Bier au f hielt.
    „Wie lange sind s ie eigentlich schon verheiratet?“ , fragte sie ihn.
    Johannes wunderte sich ein wenig über diese Frage, b e antwortete sie aber trotzdem.
    „Seit nunmehr über 23 Jahren.“
    Marie schaute , als ob sie diese Antwort erwartet hätte : „Oh, schon so lange, wie ich auf der Welt bin.“
    „Du bist also vier Jahr e älter als Anna ! “

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