Höllenfeuer (German Edition)
dem schon zwei andere Gäste standen.
„Könnt i hr mal bitte ...“ Diese vier Worte genügten b e reits.
„Aber gern, kommt her . Hier ist noch genügend Platz.“
„Danke! - Ich hab gar nicht gewusst, dass man Kamele essen kann“ , wunderte sich Schneider.
„Man muss sie zuvor nur richtig ausklopfen, d a mit der Sand heraus rieselt“ , sagte einer der Gäste.
Schneider lachte und begann zu essen. Kurz darauf sagte er: „ Das Fleisch ist zwar etwas trocken und der Gesc h mack ist gewöhnungsbedürftig. Aber Mustafa zuliebe können wir das schon mal probieren . “
Mustafa rief freudestrahlend: „Und wie schmecken e uch Fleisch von Kamele? Extra kleines Kamel aus Ägypten, nicht so zäh und fett.“
„Prima, Mustafa, ganz prima“, antwortete ihm Schneider und deutete an, dass e r ganz schön zu tun hat, das große trockene Stück Fleisch aufzuessen .
„Was ist mit Mörder von Hochsitz? “ , fragte Mustafa neugierig. „ Habt i hr schon Spur, heiße? Ich haben Angst wegen Frau und Tochter. Tochter ist hübsch und jung. Ich immer sagen, d u setzen auf Kopftuch, damit Mörder nicht kann sehen Dein schönes Haar, wie ägyptische Königin Cleopatra.“
„Wir haben leider noch keine heiße Spur Mustafa. Es ist besser, wenn i hr zurzeit etwas vorsichtig seid.“
Mustafa schaute kurz etwas ängstlich und sagte: „Oh, nix gut. Aber ich versprechen: Wenn ich sehen Mörder an meinen Kiosk, ich fangen ihn mit Lasso und binden fest an Laterne. Dann ich rufen Polizei. Okay, Kommi s sare.“
„Schneider lachte: „Na, dann mach mal ! Wir holen ihn dann bei d ir ab.“
Kapitel 5
Johannes k am abends aus dem Baumarkt und steuert e seinen Einkaufswagen auf den Parkplatz zu . Auf dem Weg zu seinem Wagen beobachtet e er , wie ein e brünette junge Frau in einem hellblauen Sommerkleid verzweifelt versuc h te , einen großen Karton in ihrem Auto unterz u bringen. D och wie sie ihn auch drehte und wendete, der Karton passte nicht auf die Rückbank, geschweige denn in den Ko f ferraum .
Johannes ging spontan auf die junge Frau zu und fragte sie : „ K ann ich Ihnen irgendwie behilflich sein ?“
„Oh, ja gern“, freute sich die junge Frau über die ang e botene Hilfe und strich sich unbewusst mit den Händen ihre halbla n gen Haare hinter die Ohren.
„Ich befürchte, da wird nichts zu machen sein. Der Ka r ton ist einfach zu groß. Wo müssen s ie denn hin?“
„Nach Brüllesau.“
„Oh, das liegt ja fast auf meiner Strecke. Wenn s ie möchten, nehme ich s ie mit und Morgen , wenn es hell ist, holen s ie i hren Wagen hier wieder ab. Den wird schon ke i ner klauen. “
Die junge Frau lächelte Johannes erleichtert an.
„ Prima. Das wäre super. Das ist sehr nett von Ihnen. “
Gemeinsam verfrachteten sie den großen Karton in J o hannes Auto, dann fuhren sie los.
„Wie heißen s ie?“
„Yvonne. Sie dürfen ruhig d u sagen. Und wie heißen s ie?“
„Johannes . N enn e mich einfach Johannes. Was ist eigentlich in dem Karton?“ , fragte Johannes und musterte Yvonne d a bei unauffällig von oben bis unten.
„Ach, das ist ein Schrank für unser Kinderzim mer, ein Sid e board. “
„Du hast Kinder?“
„Ja, eine Tochter, Anna heißt sie.“
„Anna?“ , erschrak Johannes.
„Ja, und. Gefällt d ir der Name nicht?“
Johannes Blick senkte sich.
„Anna hieß meine Tochter.“
„Wieso redest d u in der Vergangenheit?“
Johannes Stimme wurde leiser .
„Sie ist tot.“
„Oh, das tut mit leid. Was ist passiert? War sie krank? “
„Sie hatte einen Unfall , kurz nach ihrem achtzehnten Geburtstag . Sie ist verbrannt, in unserer Scheune.“
„ Das ist ja furchtbar. - Ich erinnere mich schwach . Da habe ich mal etwas in der Zeitung gelesen. Ist noch gar nicht so lange her. Ein paar Monate vielleicht. “
Johannes Stimme wurde wieder lauter.
„Schon möglich. Die se Journalisten schreiben ja alles Mögliche , n ur nie die Wahrheit.“
„Wie meinst d u das?“ , fragte Yvonne verwundert.
„Ich meine, dass es gar kein Unfall war“ , antwortete er gereizt.
Yvonne platzte fast vor Neugier .
„Sondern?“
„Mord!“ , schrie Johannes.
Yvonne schaute Johannes erschrocken an, ihr Mund stand offen . War es nur das Wort ‚ Mord ‘ , das sie so sch o ckierte, oder war es au ch Johannes bedrohliche Stimme?
„Mord?“
„Ja, Mord“ , wiederholte er mit gleicher monotoner Stimme .
Jetzt wollte Yvonne es genau wissen .
„Und wer soll das gewesen sein? Weiß man es? Oder
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