Hoellenfluestern
Reportertussi und warum sie sicher war, dass Ms Perfekt Beck über kurz oder lang verletzen würde.
»Es ist echt schwer, mit Beck zu reden«, sagte sie. »Sobald man ihm zu nahe kommt, macht er dicht.«
»Versuch es weiter. Er ist … die Mühe wert. Es steckt so viel in ihm.« Ihr Vater begann, mit den Augen zu blinzeln. Offensichtlich war es wieder Zeit für ein Nickerchen.
Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. »Ich komme morgen wieder. Versprochen.«
»Hör auf Beck und Stewart. Sie … passen auf … dich auf.«
Dann schaltete er sich aus.
Es ist, als wäre er richtig alt. Er ist eine Weile wach und schläft dann einfach ein .
Riley sah ihm noch eine Weile beim Ausruhen zu. Sie hatte es nicht eilig, den ihr noch verbliebenen Elternteil allein zu lassen. Vorsichtig legte sie das Buch neben ihn auf die Bank, damit er es fand, sobald er aufwachte, dann ließ sie ihren Vater schlummernd im Garten zurück.
Mit jedem Mal fiel ihr die Trennung schwerer. Eines Tages würde es keine Unterhaltungen mehr geben, keine Zeit, die sie zusammen verbringen konnten. Der Leichnam ihres Vaters würde zur Ruhe gebettet, doch seine Seele würde bis in alle Ewigkeit Luzifer gehören.
Es muss einen Weg geben, ihn zu erlösen.
Auf dem Weg zurück zu Stewarts Haus erreichte sie eine SMS von Peter.
Heiße Schokolade. Hausaufgaben. Bist du dabei?
Riley fuhr auf den Parkplatz eines Supermarktes, ehe sie antwortete.
Spendier mir Zitronenkuchen & ich gehöre dir.
Die Antwort kam umgehend. Du bist echt leicht zu haben! Bis gleich .
Lachend wendete sie den Wagen und fuhr in Richtung Stadtmitte. Sie erreichte das Café nur wenige Minuten vor ihm.
»Hey, bist du wach?«, fragte Peter und legte seine Laptoptasche auf den Tisch, den Riley im hinteren Teil des Cafés ausgesucht hatte. Dann flog seine Jacke hinterher.
»Kaum. Es war eine harte Nacht.«
»Reiß dich zusammen. Ich bezweifle, dass Mrs Haggerty ein ›Ich-musste-ein-paar-böse-Männer-verfolgen‹ als Entschuldigung dafür gelten lässt, dass du deine Hausaufgaben nicht gemacht hast.«
Riley starrte finster zu ihm hoch. »Du hast mir eine heiße Schokolade versprochen. Und Zitronenkuchen.«
»Und ich verbringe meine Zeit mit dir, weil …?« Peter bedeutete ihr mit einer Geste, den Satz zu vervollständigen.
»Weil ich einen Dämon in deinen Computer schmuggeln könnte, der ihn in null Komma nichts in Brei verwandelt.«
»Ah, kapiert.« Er trottete davon, um die versprochenen Köstlichkeiten zu holen.
Hausaufgaben schienen auf unspektakuläre Weise vollkommen zwecklos zu sein. Was, wenn die Welt aufhörte zu existieren? Spielte es dann noch eine Rolle, ob sie Einsen, Zweien oder Fünfen hatte?
Die Welt scherte sich vielleicht nicht darum, aber ihrem Vater und der Lehrerin war es wichtig. Und wenn die Welt nicht in Stücke ging und ihr Dad unter Morts Obhut blieb, würde er vielleicht noch ein Jahr oder so rumlaufen. Und ziemlich sicher würde auch Dead Dad ihre Zeugnisse sehen wollen. Und wenn ihr Noten dann nicht gut genug waren …
Er kann mir ja wohl schlecht Hausarrest aufbrummen.
Trotzdem, sie musste wieder zu einem normalen Alltag zurückfinden. In der Welt drehte sich nicht alles um Dämonen und Engel.
Sie musste sich zwei Mal heiße Schokolade nachschenken lassen, ehe ihr Verstand endlich auf vollen Touren lief. Regelrecht high vom Zucker aus dem leckeren Zitronenkuchen, stürzte sie sich auf ihre Matheaufgaben. Zum Glück war sie im Lösen von quadratischen Gleichungen ziemlich gut, denn sie musste eine ganze Seite davon rechnen.
Peter arbeitete an seiner Gemeinschaftskundeaufgabe über einen Stamm in Neuguinea, der als Initiationsritus seine jungen Männer in den Regenwald schickte, damit sie einen Affen oder ein Wildschwein töteten. Er schien sich nicht sonderlich für das Thema zu interessieren, sondern wurde erst munter, als sich jemand auf den Platz neben ihm plumpsen ließ. Dieser Jemand war ein Mädchen.
Simis normalerweise bunte Haare waren heute fast einfarbig, allerdings mit unterschiedlichen Blautönen von Marineblau bis Türkis. Es war nicht ganz so grell wie manche ihrer anderen Farbentwürfe.
»Hey. Ich dachte, heute wäre dein freier Tag. Was machst du denn hier?«, sagte Riley.
»Kaffee trinken. Ich bekomme ihn umsonst«, antwortete Simi und hob zum Beweis einen großen Pappbecher hoch. Sie nahm den Deckel ab, schüttete drei Päckchen Zucker hinein und schloss den Becher wieder. Kein Wunder, dass sie die ganze
Weitere Kostenlose Bücher