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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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und Brust umzugestalten – jetzt zeigte es eine Reihe grimmig dreinblickender Elfen, die in voller Kampfmontur über ein Feld marschierten.
    Als Riley sich näherte, hörte Ayden auf zu fegen und stützte sich auf den Besen. Sie musterten einander eine Weile, als wüsste keine von ihnen so recht, was sie sagen sollte.
    Riley probierte es mit etwas Harmlosem. »Du bist heute gar nicht auf dem Markt.«
    »Nein. Wir wechseln uns ab. Ich bin morgen wieder am Marktstand.«
    Noch mehr unangenehmes Schweigen. »Äh, weißt du, wenn es nicht gut für dich ist, mit mir zusammen gesehen zu werden, dann verstehe ich das«, sagte Riley.
    »Das ist es nicht.« Noch eine Pause. »Danke, dass du …«, Ayden deutete mit einer Kopfbewegung die Straße hinunter auf Morts Haus, »… mich hast wissen lassen, was los ist. Ich habe mir ziemliche Sorgen um dich gemacht.«
    »Ich mir auch.« Riley winkte ihre Freundin ein Stück von der Tür fort, für den Fall, dass jemand im Laden war, der sie belauschen könnte. Dann zeigte sie ihre Handflächen vor. Sie konnte die Zeichen nicht mehr erkennen, fragte sich jedoch, ob Ayden sie vielleicht noch sah.
    Die Hexe starrte ihre Hände an, dann hob sie überrascht eine einzelne Braue. »Ich verstehe, warum du das Mal des Himmels trägst. Aber womit hast du dir das von der Hölle verdient?«
    Vor einer Hexe kann man nicht viel geheim halten . »Ich schulde Luzifer einen Gefallen. Und ich habe mit einem gefallenen Engel geschlafen.«
    Die Braue schien zur Stratosphäre aufsteigen zu wollen. »Göttin, Mädchen, bist du wahnsinnig?«
    »Ich dachte, er würde für den Himmel arbeiten.« Ich dachte, ich würde ihn lieben .
    Ayden stieß langsam den Atem aus, als sie über die Antwort nachsann. »Hat Luzifer Paul auferstehen lassen?« Riley nickte. »Wo ist dein Vater jetzt?«
    »Bei Mort. Er weiß, dass der Höllenfürst meinen Vater beschworen hat.«
    »Kann es eigentlich noch bizarrer werden?«, grummelte Ayden.
    »O ja. Jemand lässt Dämonen von den Toten auferstehen, und die Jäger können sie nicht umbringen.«
    Die Augenbraue der Hexe änderte die Richtung, stieß gegen die andere, bis sie zusammen ein beeindruckendes Stirnrunzeln bildeten. »Was für ein verdammter, idiotischer Nekromant hält so was denn für eine gute Idee?«, sagte Ayden. »Warum glauben die, das nächste Leben sei ihr persönlicher Spielplatz?«
    Boah . Riley wusste, dass Hexen und Nekros füreinander nur wenig liebevolle Gefühle hegten, aber Aydens Bitterkeit wirkte ziemlich heftig.
    Sie holte den Dämonenzahn aus ihrer Tasche. »Der stammt von einem der gruseligen Dämonen. Kannst du …«
    Ayden winkte ab. »Rede mit dem Advokaten der Beschwörer«, sagte die Hexe. »Ich will da nicht mit hineingezogen werden.«
    Riley verstaute den Zahn wieder sicher in ihrer Jackentasche.
    »Wissen die Jäger von den Malen auf deinen Händen?«, fragte Ayden.
    »Ja. Offensichtlich mussten sie erst den Papst fragen, um herauszufinden, dass ich keine Bedrohung darstelle.«
    »Ach ja?« Aydens Stirn glättete sich ein wenig. »Egal, sei bloß vorsichtig. Irgendetwas liegt in der Luft, etwas Unangenehmes. Pass gut auf dich auf, verstanden?«
    »Mach ich.«
    »Und leg dich nicht noch weiter mit der Hölle an. Die lassen nicht mit sich spaßen.«
    »Der Himmel auch nicht.«
    Als Riley die Schwelle zum Haus des Totenbeschwörers überschritt, hatte sie das Gefühl, ihre Nerven würden sich langsam entspannen. Inzwischen nannte sie es bei sich Morts Magie , da sie sich anschließend stets besser fühlte. Sie fand ihren Dad wesentlich aufgeweckter als beim letzten Mal, mit einer Flasche aufgepeppter Brause im Büro des Totenbeschwörers.
    »Beck war heute Morgen hier«, verkündete er.
    Ihr gegenüber hatte der Dorftrottel den Besuch mit keinem Wort erwähnt. »Hast du ihm von deinem Deal mit der Hölle erzählt?«
    »Nein. Er ist noch nicht bereit dafür.«
    Es zischte leise, und gleich darauf trat Mort durch die illusionäre magische Wand, die in den hinteren Bereich des Hauses führte. Ihr Gastgeber hatte dieses Kunststück schon bei Rileys allererstem Besuch aufgeführt, so dass sie jetzt nicht überrascht war.
    »Riley, gut zu sehen, dass du den Fängen des Vatikans am Ende doch entkommen bist«, sagte Mort. Er setzte sich ihr und ihrem Vater gegenüber auf die Bank und strahlte übers ganze Gesicht.
    Und jetzt war sie im Begriff, ihm die gute Laune zu verderben. Riley holte den Zahn aus ihrer Tasche und legte ihn vor ihren Gastgeber

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