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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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Zeichen der Würdigung von Pauls Unterstützung bei meinen … Studien, deine ausstehenden Schulden beglichen.«
    Aus dem Nichts zauberte der Nekromant ein einzelnes Blatt Papier hervor und ließ es zum Podium segeln. Raschelnd landete es vor Barnes. »Dies ist der Beleg. Die Schulden für die medizinische Versorgung deiner inzwischen toten Mutter sind beglichen.«
    Er versucht, mich zu kaufen . »Das verdammte Geld ist mir egal«, erklärte Riley. »Ich will meinen Dad. Ist das so schwer für Sie zu verstehen? Soll ich Sie anbetteln? Okay, ich mach’s. Bitte geben Sie mir meinen Vater zurück, o Hoher Lord aller dunklen Dinge.«
    »Vorsicht, Riley«, warnte Stewart.
    Um sie herum setzte nervöses Geflüster ein. Anstatt mit Magie zurückzuschlagen, schien Ozymandias sich über ihren Ausbruch zu amüsieren.
    »Das Kind hat ›bitte‹ gesagt«, erwiderte er lachend. »Wie könnte ich bei so viel Höflichkeit widerstehen?« Mit einer theatralischen Handbewegung verschwand der Nekromant in einem Wirbel aus blendendem Licht. An seiner Stelle tauchte ein verwirrter Paul Blackthorne auf.
    »Dad?«, schrie Riley. Sie stürzte vor, versuchte, sich durch das Gewühl aus Stühlen und Leibern zu schlängeln. Als sie die Stelle erreichte, wo er gestanden hatte, war ihr Vater verschwunden.
    »Dad?«, rief sie laut. »Wo bist du?« Wenn das alles nur ein Trick war …
    Als ein Totenbeschwörer auf die Doppeltür zeigte, setzte Riley zum Sprint an, schoss am bestürzten Butler vorbei und durch die lange, ausgedehnte Halle nach draußen. Sie entdeckte ihren Vater zusammengekauert hinter einer Azalee am anderen Ende des Gebäudes. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte er geweint. Stattdessen zitterte er von Kopf bis Fuß, die Züge verzerrt vor Entsetzen über Bilder, die nur er sehen konnte.
    »Dad?«
    Seine blassbraunen Augen blickten zu ihr auf. »Dämonen, überall Dämonen«, sagte er und wiegte vor und zurück wie ein Kleinkind, das aus einem furchtbaren Albtraum erwacht.
    »Dad? Ich bin’s, Riley.« Als sie ihn am Arm berührte, zuckte er furchtsam zurück, als sei sie eine Fremde.
    Mort kniete sich neben sie. »Paul? Erinnerst du dich an mich? Ich bin Mortimer.« Die ruhige Stimme des Beschwörers veranlasste ihren Vater, aufzublicken. Vor Mort schien er weniger Angst zu haben als vor allen anderen. Selbst weniger als vor seiner eigenen Tochter.
    Es dauerte noch eine Viertelstunde, bis der Beschwörer Rileys Vater geduldig dazu überredet hatte, vom Boden aufzustehen. Die vielen neugierigen Nekromanten, die sich um sie geschart hatten, trugen nicht gerade dazu bei, dass der Mann seine Scheu verlor. Sobald Paul wieder auf den Beinen war, führte Mort ihn zum Parkplatz.
    »Ich nehme ihn mit zu mir«, sagte er, ohne den verängstigten Mann auch nur einmal aus den Augen zu lassen.
    »Ich will mitkommen«, erwiderte Riley.
    »Nein, du würdest ihn nur noch mehr aus der Fassung bringen. Im Moment braucht er Ruhe. Ich gebe dir Bescheid, wie es ihm geht.«
    Sie wollte widersprechen, aber Mort hatte recht: Ihr Vater befand sich in seiner eigenen, kleinen Hölle, und der mitfühlende Totenbeschwörer konnte ihm am besten helfen. Als ihr Dad und Mort bereit zum Aufbruch waren, berührte Riley das Autofenster, das sie von ihrem Vater trennte.
    Was, wenn er sich nie wieder an mich erinnert?

25.
    Kapitel
    Wie betäubt vom Schock schaltete Riley auf Autopilot. Sie kletterte in Becks Truck, schnallte sich an und starrte aus dem Seitenfenster. Sie fragte nicht, wohin sie fuhren. Es war egal. Wenn sie nach Hause gehen würde, wäre sie allein in der Wohnung, umgeben von den Echos ihres toten Vaters – dem Kühlschrank, in dem immer noch seine Lieblingslimo stand, seiner Kleidung im Schrank, der Zahnbürste im Badezimmer.
    Riley stieß einen erstickten Laut aus und stopfte sich die Faust in den Mund.
    »Halt durch, Mädel. Ich bringe dich an einen ruhigen Ort«, sagte Beck leise. »Wir werden über alles reden, nur wir beide. Ich lasse dich nicht allein, es sei denn, du willst, dass ich gehe.«
    »Ich will nicht allein sein.«
    »Ich weiß. Ich auch nicht. Nicht jetzt.«
    Nach einer Weile parkte er hinter einem mehrstöckigen Wohnblock für ältere Menschen. Wahrscheinlich war er in den siebziger Jahren gebaut worden, aber er war gut in Schuss und bot einen schönen Ausblick über den Centennial Park.
    »Was ist das?«, fragte sie verwirrt. »Warum sind wir hier?«
    »Du wirst schon sehen«, sagte Beck. Er zog zwei Decken hinter dem Sitz

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