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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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hervor und legte sie sich über den Arm. »Hier entlang«, sagte er und deutete auf einen Seiteneingang.
    Er zauberte einen Schlüssel hervor und führte sie durch einen Korridor zum Servicelift, der bis zum obersten Stock fuhr. Trotz allem, was geschehen war, regte sich allmählich Rileys Neugier.
    Auf ihren fragenden Gesichtsausdruck hin erklärte Beck: »Ich fange hier ab und zu Dämonen, meistens Elstern. Der Hausmeister hat es so eingerichtet, dass ich kommen und gehen kann, ohne ihn zu stören.«
    Als sie oben angekommen waren und auf das Dach des Gebäudes hinaustraten, zitterte Riley in der frischen Brise. »Ich kann nicht behaupten, dass ich Dächer besonders mögen würde, nicht nach dem letzten.«
    »Hier sind wir sicher. Keine Dämonen.« Beck breitete die erste Decke an der Rückseite eines Abzugs der Klimaanlage aus, der ihnen Schutz vor dem Wind bot. »Setz dich. Die Show fängt gleich an«, sagte er.
    Show? Immer noch verwirrt, tat sie, wie geheißen, und zog ihre Jacke enger an sich, um sich zu wärmen. Als er sich neben sie setzte, legte er die zweite Decke sorgfältig um sie beide, wofür er nah an sie heranrücken musste, so nah, dass sie sein Rasierwasser riechen und die kurzen blonden Stoppeln an seinem Kinn sehen konnte.
    »Was soll ich machen?«, fragte sie.
    »Es wird eine Weile dauern. Warte einfach ab«, sagte er. Unter ihnen zogen Autos und Fußgänger vorbei, doch hier oben war es wie in einer anderen Welt. Ruhiger. Als würden sie vom Himmel hinabblicken und all diese kleinen Menschen herumkriechen sehen. Als sei die Welt nicht ganz versessen darauf, jeden zu zerstören, den sie liebte.
    Die Ruhe ließ ihre Trauer bersten. Riley schloss die Augen und versuchte, ihren Kummer zurückzudrängen, doch mit einem erstickten Schluchzen brach es aus ihr hervor. Beck legte seinen Arm um sie und zog sie an sich.
    »Wein ruhig, dazu hast du jedes Recht«, sagte er. »Zum Teufel, ich würde auch heulen, wenn ich könnte.«
    Die Tränen flossen in einem nicht enden wollenden Sturzbach. Riley weinte, bis nichts mehr kam. Als sie schließlich aufblickte, waren auch Becks Augen feucht. Sie bot ihm ein Taschentuch an, aber er schüttelte den Kopf.
    »Männer benutzen so was nicht«, sagte er und bemühte sich, tough zu klingen.
    »Ich erzähl’s auch niemandem.«
    Er nahm eines, ohne sich jedoch die Augen abzuwischen.
    An ihn gekuschelt, putzte Riley sich die Nase. »Sprich mit mir, Beck. Erzähl mir irgendetwas, nur nichts von Nekromanten, toten Vätern oder gruseligen Dämonen. Ich will zur Abwechslung mal über etwas Normales reden. Ich will nicht mehr, dass mir innerlich alles wehtut.«
    Er seufzte in ihr Ohr. »Ich auch nicht.«
    Beck dachte eine Weile nach, als fiele es ihm schwer, ein unverfängliches Thema zu finden. »Hast du … das Computerprogramm gesehen, das ich mir gekauft habe? Es lag auf meinem Schreibtisch.«
    Riley nickte, obwohl sie keine Ahnung hatte, wie er ausgerechnet auf dieses Thema kam. »Hilft es dir?«
    »Ja«, sagte er. »Ich werde immer besser im Lesen. Ich höre zu, wann immer ich dazu Zeit habe.« Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln. »Würdest du … hast du Lust, mir zu helfen, Riley?«
    Auf diese Weise könnte sie das Vermächtnis ihres Vaters antreten. »Klar, sehr gerne, Beck.« Riley blinzelte – irgendetwas stimmte nicht an dem, was er gesagt hatte. » Riley? Was ist denn aus dem Mädel geworden?«
    Beck holte tief und entschlossen Luft. »Ich arbeite daran, wie ich rede.«
    »Warum?«
    »Ich bin stolz darauf, aus Georgia zu kommen, und daran wird sich auch nie was ändern. Aber …« Er strich sich mit der Hand durchs Haar, immer ein Zeichen dafür, dass er nervös war. »Stewart sagt, dass er mich mit nach Schottland nehmen will, damit ich die Meister von der Internationalen Zunft kennenlerne.«
    »Wow«, sagte sie und setzte sich so hastig auf, dass ihr die Decke von den Schultern rutschte. »Das ist eine ganz besondere Ehre, Beck. Das würde er nicht tun, wenn er nichts von dir halten würde.«
    »Davon weiß ich nichts«, sagte er ausweichend »aber ich möchte den Mann stolz machen. Ich will mich nicht wie ein Bauerntölpel anhören.«
    »Aber das ist noch nur die Art, wie du sprichst.«
    »Na ja … ich meine, die Leute beurteilen einen aber genau danach.« Er schwieg, während er in Gedanken den nächsten Satz formulierte. »Du nennst mich Dorftrottel. Und bestimmt nicht, weil ich so … gebildet klinge.« Der Südstaatenakzent war immer noch

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