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Hoellenfluestern

Hoellenfluestern

Titel: Hoellenfluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Oliver
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alles, um mein Ziel zu erreichen. Auch, wenn es kleine Mädchen ängstigt.«
    Kleine Mädchen? Riley wäre beinahe aufgestanden, aber Becks Finger schlossen sich fest um ihren Arm.
    »Ruhig Blut. Überlass es Stewart«, flüsterte er. Sie biss die Zähne zusammen und blieb sitzen.
    »Im Namen der Dämonenfängerzunft von Atlanta«, begann der Meister, »fordern wir die Rückgabe von Meister Paul Blackthorne, damit er seine letzte Ruhe finden kann.«
    »Sie fordern?« Ozymandias ging weiter in den vorderen Bereich des Saals. »Das ist überaus kühn.«
    »Legen Sie sich besser nicht mit uns an.«
    »Ach, Sie sprechen von der Internationalen Zunft. Es mag Sie überraschen, aber ich habe keine Ehrfurcht vor Euch Großmeistern. Sie sind doch nichts weiter als ein paar aufgestiegene Rattenfänger.«
    Riley schnappte bei der Beleidigung nach Luft.
    »Du verdammter …«, murmelte Beck.
    Stewart hatte sich im Griff, sein Blick war hart. »Geben Sie Paul Blackthorne heraus, und wir werden wie Gentlemen darüber hinwegsehen.«
    »Da brauchen Sie schon bessere Argumente, Fänger«, erwiderte Ozymandias. Er spielte mit dem Meister.
    Mit einer heftigen Bewegung stand Mort im Publikum auf. »Lord Barnes, ich würde gerne etwas dazu sagen, wenn Sie gestatten.«
    »Der Vorsitzende erteilt Beschwörer Alexander das Wort.«
    Der Nekromant stapfte nach vorn und wandte sich dann an seine versammelten Kollegen. Auf seiner Stirn glänzte Schweiß, und Riley wusste, dass das, was er vorhatte, ziemlich riskant war.
    »Paragraph vier, Punkt dreizehn des Totenbeschwörer-Kodex gestattet eine Übertragung der Eigentumsrechte lediglich für den Fall, dass der ursprüngliche Beschwörer nicht länger in der Lage ist, seine oder ihre Pflichten gegenüber dem Reanimierten zu erfüllen.« Er legte ein Dokument vor Barnes auf das Podium. »Paul Blackthorne hat mich zu seinem eingetragenen Beschwörer bestimmt. Aus diesem Grund beantrage ich zusammen mit der Dämonenfängerzunft, dass sein Leichnam umgehend wieder meiner Obhut unterstellt wird.«
    Mort vor!
    Ozymandias funkelte ihn an. »Sie wollen mich herausfordern, Beschwörer Alexander?«
    »Nein, Lord Ozymandias, ich werde Euch nicht zu einem magischen Duell auffordern, obgleich ich jeden Grund dazu hätte.« Mort richtete sich auf. »Ihr habt die Schutzeinrichtungen meines Hauses zerstört, Ihr habt Paul Blackthorne ohne meine Erlaubnis gestohlen. Das sind verabscheuungswürdige Verbrechen in unserer Gesellschaft.«
    Die Totenbeschwörer begannen, sich flüsternd zu unterhalten. Wenn Ozy das mit Mort machen konnte, konnte er das mit jedem von ihnen machen. Plötzlich wurde aus dem Problem mit einem gestohlenen Leichnam eine Angelegenheit, die sie alle betraf.
    »Ruhe bitte!«, rief Barnes und wedelte mit den Armen. Merkwürdig, dass er keine Magie einsetzte, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Jetzt war Stewart an der Reihe. »Die Formulare wurden ordnungsgemäß ausgefüllt, und Beschwörer Alexander hat den Antrag gestellt, diese Gesellschaft möge in dieser Angelegenheit nach dem Gesetz handeln.« Auf den Stock gestützt, verlagerte er sein Gewicht. »Paul Blackthorne war ein guter Mann, und er hat es verdient, wieder in die Obhut seiner Tochter gegeben zu werden.«
    Ozymandias zupfte nachdenklich an seinem Umhang herum. »Ich bezweifle, dass ein guter Mann vom Höllenfürsten persönlich aus seinem Grab beschworen worden wäre.«
    Ein kollektives Aufkeuchen ging durch die Reihen.
    Na klasse. Jetzt weiß es die ganze Welt.
    Mit aufgerissenen Augen packte Beck ihren Arm. »Um Himmels willen«, flüsterte er gepresst, »sag mir, dass er lügt.«
    Riley löste seine Finger und stand auf. Sie zappelte unruhig herum, während die Aufruhr um sie herum sich langsam legte.
    »Miss Blackthorne«, sagte Barnes. »Möchten Sie dem etwas hinzufügen?«
    Wenn es schon mal raus war, warum sollte sie es dann nicht zu ihrem Vorteil nutzen?
    Sie drehte sich um, so dass alle Totenbeschwörer sie hören konnten. »Es ist wahr, Luzifer hat meinen Dad beschworen«, sagte sie. »Er tat es aus einem Grund – um zu verhindern, dass Ozymandias sich meinen Vater holt.«
    » Lord Ozymandias«, erwiderte ihr Erzfeind.
    »Was auch immer«, schnauzte Riley zurück und ignorierte Ozys finsteren Blick. »Ich will nur meinen Dad zurückhaben. Der Rest ist mir völlig egal. Geben Sie ihn mir einfach zurück.«
    Ihr Erzfeind lächelte durchtrieben. »Wie überaus wortgewandt«, sagte Ozymandias. »Dabei habe ich sogar, als

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