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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Beide verlaufen parallel
zum Kanal und münden etwa zwölf Kilometer vom Atchafalaya
entfernt in ihn. Hooker's Bayou war' mit dem Shantyboot
leichter zu befahren.«
»Gehört der Grund und Boden rund um Hooker's Bayou auch
der Qin Shang Maritime?«
Wheeler schüttelte den Kopf. »Denen gehört bloß ein hundert
Meter breiter Streifen links und rechts vom Kanal.«
»Was passiert, wenn man die Absperrung mißachtet?«
»Unsere Fischer und Jäger schleichen sich manchmal rein.
Meistens werden sie erwischt und von einem Boot voller
Schlitzaugen, die alle mit Waffen rumfuchteln und regelmäßig
den Kanal kontrollieren, wieder verjagt.«
»Demnach sind die Sicherheitsvorkehrungen also ziemlich
streng«, sagte Pitt.
»In der Nacht nicht. Und da wir in den nächsten Tagen
abnehmenden Mond haben, könnt ihr wahrscheinlich rein, euch
alles anschaun und wieder abhaun, bevor irgendeiner merkt, daß
ihr überhaupt dagewesen seid.«
»Hat irgend jemand schon mal von merkwürdigen
Vorkommnissen im oder um den Kanal berichtet?«
»Nichts, was der Rede wert wäre. Keiner weiß, warum die so
einen Wirbel um 'nen Kanal mitten im Sumpf machen.«
»Verkehren dort Boote oder Lastkähne?«
Wheeler schüttelte den Kopf. »Nichts. Die Kette is' fest
verankert. Die kann man allenfalls mit Dynamit in die Luft
jagen.«
»Hat der Kanal auch einen Namen?«
»Früher war dort mal der Mystic Bayou«, sagte Wheeler mit
wehmütigem Unterton. »Ein schöner Bayou war das, bevor er
ausgebaggert und verschandelt worden is'. Jede Menge Wild,
Enten und Alligatoren. Dazu Welse, Brassen und Barsche. Der
Mystic Bayou war mal ein Paradies für Jäger und Angler. Jetzt
is alles kaputt, und das, was übriggeblieben is', is' Sperrzone.«
»Mit etwas Glück finden mein Freund und ich in den nächsten
vierundzwanzig Stunden eine Erklärung«, sagte Pitt, während er
die Lebensmittel in einem Pappkarton verstaute, den Wheeler
ihm gebracht hatte.
Der Ladeninhaber kritzelte etliche Ziffern auf den Rand einer
Landkarte. »Wenn ihr Ärger kriegt, ruft mich einfach an. Alles
klar? Ich seh' zu, daß euch ganz schnell jemand hilft.«
Pitt war mehr als angetan von den Menschen in Südlouisiana,
die ihnen so bereitwillig mit Rat und Tat zur Seite standen.
Diese Bekanntschaften mußte man in Ehren halten. Er bedankte
sich bei Wheeler und trug die Lebensmittel zum Shantyboot. Als
er auf die Veranda trat, stand Giordino in der Tür und schüttelte
verwundert den Kopf.
»Du wirst nicht glauben, was du da drin siehst«, sagte er.
»Schlimmer, als du dachtest?«
»Ganz und gar nicht. Der Wohnraum ist spartanisch, aber
sauber. Ich bin bloß wegen dem Motor und unserem Begleiter
von den Socken.«
»Was für einem Begleiter?«
Giordino reichte Pitt einen Zettel, der an der Tür gehangen
hatte. Darauf stand:
    Mr. Pitt und Mr. Giordino. Da Sie wie Einheimische auf einer
Angeltour aussehen wollen, dachte ich mir, Sie könnten einen
Gefährten gebrauchen. Deshalb leihe ich euch Romberg, damit
ihr wie richtige Flußfischer wirkt. Werft ihm ab und zu einfach
irgendeinen Fisch vor. Er frißt sie alle.
Viel Glück
Bayou Kid
     
»Wer ist Romberg?« fragte Pitt.
    Giordino trat aus der Tür und deutete wortlos auf einen
Bluthund, der mit hochgereckten Beinen, weit ausgebreiteten
Ohren und heraushängender Zunge rücklings am Boden der
Kajüte lag.
    »Ist er tot?«
»Könnte gut sein, jedenfalls wenn man nach dem Empfang
geht, den er mir bereitet hat«, sagte Giordino. »Der hat noch
keinen Muskel geregt, seit ich an Bord bin.«
»Was ist an dem Motor so ungewöhnlich.«
»Das mußt du dir anschauen.« Giordino ging durch den
Innenraum, der als Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche
zugleich diente, bis er zu einer Bodenluke kam. Er öffnete sie
    und deutete hinab in den Maschinenraum im Rumpf. »Ein FordV-8 Motor mit sieben Litern Hubraum und Doppelvergaser. Alt,
aber oho. Der bringt mindestens vierhundert PS.«
    »Vermutlich eher vierhundertfünfundzwanzig«, sagte Pitt,
während er den schweren Motor bewunderte, der allem
Anschein nach in tadellosem Zustand war. »Der Alte hat sich
vermutlich krankgelacht, als ich ihn gefragt habe, ob der Motor
stark genug ist, damit wir gegen die Strömung ankommen.«
    »Trotz der Größe von diesem schwimmenden Schuppen«,
sagte Giordino, »müßten wir meiner Schätzung nach fast vierzig
Stundenkilometer schaffen, wenn's drauf ankommt.«
    »Laß es uns lieber langsam und gemächlich angehen. Es soll
doch nicht so

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