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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sagte ihm,
daß Shang nicht ganz sauber war. Und außerdem wäre es nicht
das erste Mal, daß Pitt sich in etwas einmischte, was ihn nichts
anging.
    Wie auf ein Stichwort ertönte das Iridium-Telefon. Nur Hiram
Yeager kannte seine Nummer. Er ging ein gutes Stück von der
Hütte weg, bevor er sich meldete. »Hiram?«
»Dein guter Shang da draußen ist eine echt harte Nuß«, sagte
Yeager ohne jede Vorrede.
    »Was hast du über ihn rausgekriegt?« fragte Pitt.
»Der Typ lebt wie ein römischer Kaiser. Großes Gefolge.
Palastartige Häuser auf der ganzen Welt, Jachten, ein Schwarm
    hinreißender Frauen, Privatjet, ein Heer von Sicherheitskräften.
Dein guter Shang ist ein Bilderbuchbeispiel für den Lebensstil
der oberen Zehntausend.«
    »Was hast du über seine Unternehmen erfahren?«
»Verdammt wenig. Jedesmal, wenn Max -«
»Max?«
»Max ist mein Freund. Er lebt in meinem Computer.«
»Wenn du meinst. Fahr fort.«
»Jedesmal, wenn Max sich Zugang zu einer Datenbank über
    Shang verschaffen wollte, haben sich die Computer so gut wie
sämtlicher Geheimdienste hier eingeschaltet und nachgefragt,
worum es geht. Anscheinend bist du nicht der einzige, der sich
für diesen Typ interessiert.«
    »Klingt fast so, als ob wir da in ein Wespennest gestochen
haben«, sagte Pitt. »Aber warum sollte unsere Regierung alle
Erkundigungen über Shang abblocken?«
    »Ich habe den Eindruck, unsere Nachrichtendienste führen
eine geheime Untersuchung durch und wollen nicht, daß ihnen
ein Außenstehender ins Gehege kommt.«
    »Die Sache wird spannend. Shang kann keine blütenweiße
Weste haben, wenn er von den Geheimdiensten überwacht
wird.«
    »Entweder das, oder sie schützen ihn.«
»Was denn nun?«
»Keine Ahnung«, gestand Yeager. »Solange Max und ich den
    Zugang zu den entsprechenden Datenbanken nicht knacken
können, tappe ich genauso im dunkeln wie du. Ich kann dir
lediglich sagen, daß er nicht der wiederauferstandene Messias
ist. Shang hat seine Finger in einer Unzahl Unternehmen
stecken, mit denen er weltweit riesige Gewinne einfährt. Und
allem Anschein nach ist alles völlig legal.«
»Willst du damit sagen, daß du keinerlei Hinweise auf
kriminelle Machenschaften gefunden hast?«
    »Nach außen hin ist keinerlei Verbindung zu kriminellen
Gruppierungen zu erkennen«, antwortete Yeager. »Was nicht
heißen soll, daß er keine eigene Organisation laufen hat.«
»Vielleicht ist er der wiedergeborene Fu Manchu«, sagte Pitt
leichthin.
    »Willst du mir nicht verraten, was du gegen ihn hast?«
»Seine Helfershelfer haben meine Hütte gefilzt. Ich kann es
nicht ausstehen, wenn Fremde in meiner Unterwäsche
rumwühlen.«
»Eins könnte dich vielleicht noch interessieren«, sagte
Yeager.
»Ich höre.«
»Shang hat nicht nur am gleichen Tag wie du Geburtstag, er
    ist auch im selben Jahr geboren. Nach dem chinesischen
Horoskop ist er im Jahr der Ratte geboren, nach unserem im
Sternzeichen des Krebses.«
    »Ist das alles, was der beste Computerspezialist weit und breit
herausgefunden hat?« fragte Pitt spöttisch.
»Ich wünschte, ich könnte dir mehr bieten«, versetzte Yeager
zerknirscht. »Ich probier's weiter.«
»Damit geb' ich mich zufrieden.«
»Was hast du vor?«
»Viel kann ich hier nicht unternehmen«, sagte Pitt. »Vom
Angeln einmal abgesehen.«
»Paß auf dich auf«, erwiderte Yeager, der sich keinen
Moment lang täuschen ließ. »Nicht daß du kieloben in dem
berühmtberüchtigten Wasserlauf landest, der angeblich so
infernalisch stinken soll.«
»Ich werde so vorsichtig sein wie immer.«
Pitt stellte das Iridium-Telefon ab, reckte sich und klemmte
das Gerät in eine Astgabel. Kein tolles Versteck, aber immer
noch besser, als es in der Hütte herumliegen zu lassen, die in
seiner Abwesenheit jederzeit wieder durchsucht werden könnte.
Yeager hatte sich aufrichtig Sorgen gemacht, und Pitt tat es
leid, daß er ihn so abgespeist hatte. Aber je weniger der
Computerguru der NUMA wußte, desto besser. Denn Pitt hatte
vor, sich strafbar zu machen, und wenn er dabei nicht aufpaßte,
konnte er festgenommen werden, möglicherweise aber auch
unter Beschuß geraten. Und er konnte nur hoffen, daß es nicht
noch schlimmer kam. Irgendwie hatte er das dumpfe Gefühl,
daß er auf Nimmerwiedersehen verschwinden würde, wenn er
einen Fehler beging.
    Noch etwa zwei Stunden bis Sonnenuntergang, schätzte Pitt,
als er eine große Kühlbox und den präparierten Lachs, der über
dem Kaminsims gehangen hatte, zum

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