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Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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erstmals
Meeresgebiete zu erkunden, in die sie zuvor nicht hatten
vordringen können.
    Pitt klappte einen Laptop mit einem überdimensionalen,
hochauflöslichen Display mit Aktivmatrix auf und schaltete ihn
ein. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die akustische
Verbindung stand, ging er die Kontrollmenüs durch und wählte
eine Verbindung aus »Fernsteuerung und Live-Video«. Unter
normalen Umständen hätte er sich lieber auf die von der
Unterwasserkamera erfaßten Videobilder konzentriert, aber bei
diesem Einsatz mußte er sein ganzes Augenmerk auf das
Feriendomizil und die Reaktion richten, die er dort auszulösen
hoffte. Das AUV wollte er nur von Zeit zu Zeit überwachen, um
sich davon zu überzeugen, daß es auf Kurs blieb.
    Er bewegte den Joystick an dem kleinen
Fernsteuerungskasten. Das AUV reagierte augenblicklich und
tauchte ab. Das akustische Telemetrie- und Steuerungssystem
funktionierte tadellos, und der Tauchroboter schoß mit fast vier
Knoten Fahrt los. Durch die gegenläufig drehenden Strahldüsen,
die hervorragend austariert waren, wurde verhindert, daß das
kleine Gefährt ins Schlingern geriet.
    »Jeder Zug ein Treffer«, murmelte Pitt, während er zu Shangs
Domizil schaute und sich auf zwei Vinylsitzpolstern ausstreckte,
die zugleich als Rettungsflöße dienten, falls die Bootsinsassen in
Seenot geraten sollten. Dann legte er die Füße auf eine Sitzbank
und klemmte sich den Fernsteuerkasten des AUV zwischen die
Beine. Mit Hilfe der Regler und des Joysticks steuerte er den
Tauchroboter wie ein Modell-U-Boot. Er brachte ihn auf eine
Tiefe von knapp zwanzig Metern, ließ ihn hin und her kreuzen
und dirigierte ihn langsam auf Shangs Bootsanleger zu.
    Für jemanden, der nicht Bescheid wußte, mochte es so
aussehen, als beschäftigte sich Pitt mit einem Spielzeug, aber
das hier war alles andere als ein Vergnügen. Er wollte Shangs
Sicherheitsvorkehrungen auf die Probe stellen, und dazu mußte
er zunächst feststellen, ob es irgendwelche Unterwassersensoren
gab. Nachdem er das AUV mehrere Male hin- und hergesteuert
hatte, lotste er es vorsichtig bis auf zehn Meter an den
Bootsanleger heran, ohne daß sich auf dem Grundstück etwas
tat. Offenbar hatte man nicht daran gedacht, daß jemand vom
See aus eindringen könnte, und daher keine Alarmanlagen im
Wasser installiert.
    Dann legen wir mal los, dachte Pitt. Er zog den Regler leicht
zurück und steuerte das AUV an die Wasseroberfläche. Das
kleine Unterwasserfahrzeug tauchte gut sichtbar ein paar Meter
neben dem Bootsanleger auf. Pitt stoppte die Reaktionszeit,
Erstaunt stellte er fest, daß volle drei Minuten verstrichen, ehe
die Wände der fensterlosen Hütten hochklappten wie
Garagentore und Wachposten, die Steyr-Maschinenpistolen um
die Schulter hängen hatten und auf geländegängigen
Motorrädern saßen, quer über das Grundstück zum Seeufer
rasten. Pitts Ansicht nach handelte es sich um chinesische
Kopien der japanischen Supercrossmaschine vom Typ Suzuki
RM 250 cc. Sie schwärmten aus und gingen entlang des
Sandstrandes in Stellung. Dreißig Sekunden später flog auch die
dem See zugewandte Wand der Hütte am Ende des
Bootsanlegers auf, und zwei Posten, die auf ebenfalls in China
hergestellten Nachbauten des japanischen Kawasaki-Jet-Skis
saßen, jagten hinter dem AUV her.
    Nicht gerade ein Blitzeinsatz, dachte Pitt. Von erfahrenem
Wachpersonal hätte er mehr erwartet. Nicht einmal die
Ultralights wurden aus dem Hangar geholt. Anscheinend war
man der Meinung, daß wegen des AUV kein Großalarm
ausgelöst werden mußte.
    Pitt ließ das Roboterfahrzeug sofort abtauchen, und weil es im
klaren Wasser dennoch zu sehen gewesen wäre, steuerte er es in
eine scharfe Kurve und dirigierte es unter die am Bootssteg
liegende Jacht. Wegen der Wachposten auf den Jet-Skis hätte er
sich keine Sorgen machen müssen. Sie kurvten im Kreis umher
und wühlten das Wasser derart auf, daß sie unmöglich in die
Tiefe blicken konnten. Pitt stellte fest, daß keiner der beiden
Männer Tauchausrüstung trug, nicht einmal Maske und
Schnorchel, was eindeutig zeigte, daß sie nicht auf einen Einsatz
unter Wasser vorbereitet waren. Profis an Land, aber im Wasser
Amateure, dachte Pitt.
    Als die Männer, die das Grundstück bewachten, am Ufer
keine Spur von einem Eindringling fanden, stiegen sie von ihren
Geländemaschinen und schauten ihren wie wild auf dem See
herumkurvenden Kollegen zu. Auf dem Landweg konnte
allenfalls ein

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