Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenflut

Höllenflut

Titel: Höllenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
am Orion Lake.«
»Hat er schon losgeschlagen?«
»Unsere Agenten wurden vor genau acht Minuten per
Hubschrauber auf dem Anwesen abgesetzt.«
»Was ist mit den Gefangenen im Hauptgebäude?«
»Alle am Leben, aber sie brauchen medizinische Betreuung.«
»Und die Wachmannschaften?«
»Wurden kampflos überwältigt. Laut letztem Bericht ist
lediglich ihr Vorgesetzter noch nicht dingfest gemacht. Aber in
Kürze dürften wir auch ihn in Gewahrsam haben.«
Julia drehte sich zu Pitt um, der gerade den letzten
Einwanderern aus dem Boot half. »Mr. Simmons, darf ich
vorstellen: Dirk Pitt von der NUMA. Er hat diese Razzia
ermöglicht.«
Simmons streckte Pitt die Hand entgegen. »Ms. Lee hatte
keine Zeit, mir sämtliche Einzelheiten mitzuteilen, Mr. Pitt, aber
mir scheint, Sie haben Bemerkenswertes vollbracht.«
»So was nennt man für gewöhnlich zur rechten Zeit am
richtigen Ort sein«, sagte Pitt und ergriff die Hand des INSAgenten.
»Kommt mir eher so vor, als wäre der richtige Mann zur
Stelle gewesen, als es darauf ankam«, erwiderte Simmons.
»Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern aus Ihrem
Mund erfahren, was sich in den letzten zwei Tagen da oben
zugetragen hat.«
Pitt nickte und deutete dann auf die Chinesen, die von den
anderen INS-Agenten zu einem am hinteren Ende des Piers
bereitstehenden Bus geleitet wurden. »Diese Menschen haben
Schlimmes durchgemacht, schlimmer, als man es sich überhaupt
vorstellen kann. Ich hoffe, man läßt ihnen eine
menschenwürdige Behandlung zukommen.«
»Ich kann Ihnen versichern, Mr. Pitt, daß in jeder Beziehung
Rücksicht darauf genommen werden wird.«
»Vielen Dank, Mr. Simmons. Ihr Engagement ehrt Sie.«
Simmons nickte Julia zu. »Ms. Lee, unser Chef wünscht Ihre
Anwesenheit droben am See, wenn Sie sich dazu in der Lage
fühlen. Er möchte Sie als Dolmetscherin einsetzen.«
»Ich glaube, ich kann mich noch ein bißchen auf den Beinen
halten«, erwiderte sie tapfer. Sie wandte sich um und blickte zu
Pitt auf, der neben ihr stand. »Tja, jetzt heißt's wohl Abschied
nehmen.«
Er grinste. »Tut mir leid, daß ich Ihnen nicht mehr bieten
konnte.«
Sie lächelte trotz aller Schmerzen, »Romantisch war's nicht
gerade, aber es war aufregend.«
»Ich verspreche, daß ich beim nächsten Mal mehr Savoir-faire
beweisen werde.«
»Fliegen Sie zurück nach Washington?«
»Ich habe meinen Marschbefehl noch nicht erhalten«,
erwiderte er. »Aber ich vermute, daß meine Freunde Giordino
und Gunn ihn im Gepäck haben. Und Sie? Wohin wird der
Dienst Sie verschlagen?«
»Ich bin in San Francisco stationiert. Vermutlich werden die
mich auch nicht hergeben wollen,«
Er trat einen Schritt vor, nahm sie in die Arme und küßte sie
sanft auf die Stirn, »Wenn wir uns das nächste Mal begegnen«,
sagte er leise und berührte vorsichtig mit den Fingerspitzen ihre
aufgeplatzten und geschwollenen Lippen, »küsse ich Sie auf den
Mund.«
»Können Sie denn küssen?«
»Die Mädchen kommen von weit her für einen Kuß von mir.«
»Wenn es ein nächstes Mal geben sollte«, murmelte sie,
»werde ich Ihren Kuß erwidern.«
Dann ging sie mit Simmons zu einem bereitstehenden Wagen.
Pitt blieb bei dem kaputten Chris-Craft stehen und schaute dem
Auto hinterher, bis es um die nächste Ecke bog. Er stand immer
noch einsam auf dem Pier, als Giordino und Gunn auf ihn
zugestürmt kamen und wie die Wahnsinnigen losbrüllten.
Sie waren in der Luft geblieben, bis das Motorboot sicher am
Anlegesteg vertäut war. Dann hatte sich Giordino schlichtweg
geweigert, neben dem INS-Helikopter auf einem etwa
anderthalb Kilometer nördlich der Stadt gelegenen Feld zu
landen. Er hatte mit dem NUMA-Hubschrauber auf einem
Parkplatz aufgesetzt, der allenfalls einen Straßenzug vom
Anlegesteg entfernt war - sehr zum Verdruß eines Deputy
Sheriffs, der ihm mit der Festnahme gedroht hatte. Giordino
hatte ihn beruhigt. Er hatte behauptet, sie seien im Auftrag einer
Filmgesellschaft aus Hollywood auf der Suche nach geeigneten
Drehorten und hätten vor, Grapevine als Schauplatz für den
neuesten Horrorfilm mit Riesenbudget zu empfehlen. Der
Deputy hatte sich durch diese Hochstapelei derart einwickeln
lassen, daß er Giordino und Gunn anschließend unbedingt zum
Anlegesteg hatte fahren wollen.
Giordino, der nur einsfünfundsechzig maß, aber einen fast
ebenso großen Schulterumfang hatte, hob Pitt hoch und drückte
ihn an sich. »Was ist bloß mit dir los?« fragte er, glücklich, daß
er Pitt

Weitere Kostenlose Bücher