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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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reagiert.«
    »Wie nahe waren sie an der Küste?« fragte der Präsident.
    Curtis zögerte.
    »Wie nahe?« wiederholte der Präsident.
    »Bis auf fünfundachtzig Meilen«, antwortete Curtis. »Als wir den Kontakt zu dem Flugzeug verloren, war es etwa neunzig Meilen vor der Küste.«
    »Verdammt«, raunzte der Präsident, »was glauben Sie, wie sauer ich reagieren würde, wenn ein russisches Spionageflugzeug ganze achtzig Meilen vor Washington herumkurven würde?« Er wandte sich Außenminister Brent zu, der des Präsidenten nächste Frage vorausahnte.
    »Technisch gesehen, Mr. President«, sagte Brent, »waren sie in internationalem Luftraum, solange sie nicht sowjetisches Territorium überflogen. Allerdings bewachen die Sowjets ihre Air Defense Identification Zone, ihren Luftsicherheitsraum, ziemlich eifersüchtig.
    Und sie haben ihn bis auf hundertzwanzig Meilen vor der Küste ausgedehnt.«
    »Wie wurden sie abgeschossen?« fragte der Präsident.
    Wieder zögerte Curtis.
    »Nun, General?«
    »Wir... wir sind nicht ganz sicher, Mr. President«, antwortete Curtis schließlich.
    Der Präsident sah auf die Eichentäfelung des Saales rund um sich mit einem Ausdruck, als habe sie begonnen, auf ihn zuzurücken.
    »Sir, zum gegenwärtigen Zeitpunkt können wir nicht einmal bestätigen, daß die Russen das Flugzeug überhaupt heruntergeholt haben.«
    »Sie sind nicht sicher ...?«
    »Es gab keine Möglichkeit festzustellen, was genau passiert ist.«
    »Zum Donnerwetter noch mal, General«, sagte der Präsident aufgebracht. »Wir verlieren zwölf Leute, Männer und Frauen, und ein unbewaffnetes Spionageflugzeug dazu, und Sie können mir nicht sagen, was passiert ist?«
    »Wir haben im Augenblick noch nicht alle Einzelheiten, Sir.«
    »Trotzdem beschuldigen Sie die Sowjets, das Flugzeug abgeschossen zu haben?« fragte Marshall Brent. »Ohne Beweise?«
    »Es müssen die Sowjets gewesen sein«, schoß Curtis giftig zurück.
    »Es gab keine andere -«
    »Also gut«, unterbrach der Präsident ungeduldig, »was genau haben Sie vorzuweisen, General?« Er schenkte sich und Brent Kaffee nach. »Von Anfang an, bitte. Und ich hoffe, Sie haben etwas Substanz zu bieten.«
    Curtis räusperte sich und begann. »Sir, die RC-135 konzentrierte ihre Patrouille auf ein großes Forschungsgelände nördlich von Petropawlowsk -«
    »Wir haben Informationen, daß dort geheime Waffen erprobt werden«, warf Mitchell ein. »Die Russen haben in diesem Kawaschnija erhebliche Schutz- und Abwehrvorrichtungen installiert. Sie haben dort einen Flugplatz und fest stationierte Boden-Luft-Raketenstellungen, die fast so groß sind wie die unterirdischen Raketenbasen in Petropawlowsk. Aber das einzige, was wir bislang sicher wissen, ist, daß es dort unter anderem ein großes Atomkraftwerk auf dem Gelände gibt.«
    »Das dürfte allerdings keineswegs alles sein«, sagte Curtis zum Präsidenten. »Wir haben von der RC-135 Daten übermittelt bekommen, wonach es dort mehrere neue Frühwarnsysteme mit großer Reichweite geben muß, und eines davon muß ganz besonders stark sein. Jedenfalls war es stark genug, um auf sämtlichen Kanälen die Datenübermittlung der RC-135 zu unterbrechen.«
    »Sie haben uns abgeblockt?«
    »Nicht abgeblockt«, sagte Curtis. »Gestört, überlagert. Sie haben uns mit diesem einen Spezialradar auf einem breiten Frequenzspektrum einfach zugedeckt.«
    »Also, was genau stellt das da nun dar?« fragte der Präsident alle in der Runde. »Soll das heißen, da ist eine neue Luftabwehrbasis?
    Oder ein Störsender? Oder was?«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, Sir«, antwortete Curtis, »daß die Sowjets in Kawaschnija Versuche mit Hochenergie-Lasern zur Abwehr von Satelliten und antiballistischen Raketen anstellen. Die Radaranlage ist so stark und hochentwickelt, daß sie noch Objekte in Umlaufbahnen entdecken und verfolgen kann. Sir, wir glauben, daß sie dort ein neues Laser-Abwehrsystem in Betrieb genommen haben oder wenigstens ausprobieren. «
    Dem Präsidenten klappte der Unterkiefer herunter. Er sah Mitchell und Brent beunruhigt an.
    »Lieber Gott, Curtis«, sagte Mitchell und fixierte den General vorwurfsvoll, »das sind doch reine Spekulationen! Sie haben doch gar nicht genügend Erkenntnisse, um -«
    »Wissen Sie etwa, was die dort genau haben, Mitchell?« fragte Curtis zurück.
    »Aber selbstverständlich«, sagte der CIA-Chef. »Einen riesigen Reaktor, einen großen Flugplatz, ausgedehnte Luftabwehranlagen.
    Aber nicht irgendein

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