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Höllenfracht

Höllenfracht

Titel: Höllenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Vermutungen zutreffen.«
    Der Präsident blickte wieder auf seine Uhr. Seine Zeit wurde immer knapper. »Was Sie da vorschlagen, General... wir könnten eine Menge Probleme bekommen, wenn da etwas durchsickert. Sie wissen schließlich, wie kurz wir vor der Unterzeichnung dieses Abrüstungsvertrages stehen.«
    »Da wird nichts durchsickern, Sir«, versicherte Curtis. »Das kann ich alles allein über mein eigenes Büro erledigen. Der Bericht wird lediglich aus einer Faktensammlung und -analyse über die Anlage Kawaschnija bestehen, samt einer Aufzählung der möglichen Optionen. Es wird keinerlei militärische Mobilisierung damit verbunden sein, keine Zusammenziehung von Truppen, und es werden keine Gelder beansprucht werden.«
    Der Präsident hörte ihm schweigend zu. Seine Gedanken waren
    schon ganz woanders. Alle im Saal standen auf. Der Präsident ging zur Tür, die ihm General Curtis öffnete.
    »Gut, genehmigt«, sagte er nur, als er an dem Viersterne-General vorbeiging. Dann blieb er doch noch einmal stehen und fixierte Curtis scharf. »Aber falls etwas durchsickert, falls dadurch die laufenden Verhandlungen beeinträchtigt werden, stehen Sie mir dafür gerade. Das garantiere ich Ihnen ...«
     
    General Curtis eilte Marshall Brent nach, als sie auf dem Weg zur unterirdischen Garage des Weißen Hauses waren.
    »Kann ich Sie irgendwo absetzen, Herr Minister?« fragte er und nahm gleichen Schritt mit Brent auf.
    Brent zögerte einen Augenblick und blickte den Chef der Vereinigten Stäbe stirnrunzelnd an. Schließlich nickte er ergeben, achselzuckend.
    »Vielen Dank, General«, sagte er. »Ich muß hinaus nach Andrews.
    Ich muß den Diplomaten-Shuttle nach New York noch kriegen.«
    Curtis, seine Ordonnanz und Brent stiegen in den armeegrünen Lincoln Continental des Generals und fuhren in das schlechte Wetter Washingtons hinaus. Während sich der Fahrer in den Verkehr auf dem Beltway einordnete, gab Curtis seiner Ordonnanz ein Zeichen, die dicke Glastrennscheibe zum Fond zu schließen.
    »Allerlei los diese Woche, wie, General?«
    »Nun ja, ich habe schon schlimmere Wochen erlebt... aber bessere auch«, antwortete Curtis.
    »Glauben Sie wirklich, daß die diesen ... Laser da haben?«
    »Herr Minister, ich mag ja ein störrischer alter Maulesel sein.«
    Curtis knöpfte seine Jacke auf. »Aber zuhören kann ich. Unsere gesamten Geheimdienste erzählen uns seit zehn Jahren, daß die Sowjets ziemlich nahe an einer Laserwaffe gegen Satelliten sind.
    Und diese Anlage in Kawaschnija sieht sehr danach aus, daß sie der Höhe- und Endpunkt dieser ganzen Forschungsarbeit ist. Ich hab' so ein Gefühl in meinen alten Knochen, daß einer von den jungen Genies im Pentagon in den nächsten paar Tagen zu mir gerannt kommt: Sir, Sir, da ist was in den Daten von der RC-135, das sagt, die Russen machen da drüben irgendwas.«
    »Ich kann es nicht glauben«, meinte Brent, »daß die Russen wirklich so einen Angriff unternehmen sollten. Sie mögen eine Menge schlechter Eigenschaften haben, aber leichtsinnig und unbedacht sind sie nicht.«
    »Unbedacht... nein. Aber wenn sie glaubten, sie kämen damit durch, können sie das Risiko durchaus eingegangen sein«, meinte Curtis. »Zum Teufel, es wäre schließlich nicht zum ersten Mal, daß sie auf eines unserer Aufklärungsflugzeuge schießen.«
    »Sie haben es schon mal gemacht?«
    »Aber ja doch«, erwiderte Curtis lachend. »Die Mistkerle sind manchmal richtige Eisenfresser. Sie nageln eine RC-135 mit Feuerkontroll-Radar fest, als schössen sie gleich eine Rakete auf sie ab. Sie durchlöchern ihr ein wenig die Schnauze mit Kugeln und fliegen so nahe ran, daß sich die Tragflächen überlappen. Sie ändern sogar ihre Radio-Navigationswarnungen, damit Flugzeuge, die ihren Küsten nahekommen, falsche Navigationsinformationen bekommen, in der Hoffnung, daß ihnen damit ein Aufklärungsflugzeug in ihren Luftraum eindringt. Deshalb dürfen doch unsere Jungs keine fremden Navigationshilfen benützen. Die Russen schicken ständig über Hochfrequenzradio falsche Nachrichten oder Befehle. Oder sie mischen sich in echte Befehle ein. Oder sie blockieren einfach die Frequenzen.«
    »Und was tun wir dagegen?«
    »Wir ignorieren das Spielchen. Meistens jedenfalls. Solange wir uns an die Spielregeln halten und niemand zu Schaden kommt, ist es uns egal, ob sie sich aufführen wie die Narren oder nicht. Wir lassen formelle Beschwerden los, und sie antworten so schnell und wild, wie sie seit jeher alles

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