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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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egal«, antwortete Simon. »Das ist ein Kabaleneinsatzteam, und die richten sich gerade auf dem Gang ein. Wir sitzen in der Falle.«
    Liz kam wieder hereingerannt. »Es sind zwei Typen im Anzug und einer in einer Art Soldatenuniform. Und noch vier von seiner Sorte, die gerade den Gang entlangkommen.«
    Das Trampeln von Stiefeln untermalte ihre Worte.
    »Wir bleiben erst mal hier«, beschloss ich. »Sie werden diese Typen zum Suchen losschicken, hoffentlich irgendwo anders hin. Und sobald wir eine Gelegenheit finden, gehen wir.«
    Derek schnaufte und schob sich neben mich, so dass ich mich an ihn lehnen konnte. Er war so warm und beruhigend, dass ich mich zu entspannen begann, und als ich es tat, tat er es ebenfalls. Seine Muskeln wurden weicher, der Herzschlag verlangsamte sich.
    »Ihr seid also zu zweit nachgekommen?«, fragte ich Liz. »Wie habt ihr das denn angestellt?«
    »Gefahren.«
    »Aber Derek hat doch keinen Führerschein.«
    Simon lachte. »Das heißt nicht, dass wir nicht fahren können. Dad hat letztes Jahr angefangen, es uns beizubringen, ist mit uns auf leere Parkplätze gefahren und hat uns da ans Steuer gelassen.«
    »Aber ein paar Minuten lang beim Einkaufszentrum über den Parkplatz kurven ist doch nicht das Gleiche wie acht Stunden auf der Autobahn!«
    Derek grunzte, als wollte er sagen, dass es nicht weiter schwierig gewesen war. Ich war mir ziemlich sicher, dass es auch nicht gerade einfach gewesen war.
    »Wir haben Andrews Auto genommen«, sagte Liz. »Nachdem wir ihn … nachdem Derek seine … Na ja, ihr wisst schon. Wahrscheinlich waren wir gar nicht so sehr weit hinter euch. Ich hab beim Navigieren geholfen.«
    »Wie habt ihr euch verständigt?«
    »Papier und Stift. Fantastische Erfindungen. Jedenfalls, nachdem wir in Buffalo waren, hab ich ihn hierhergeführt. Wir fanden aber keine Möglichkeit, hier reinzukommen, was ihn ziemlich gestresst hat, und daraufhin ist das da …«, sie winkte in seine Richtung, »… passiert, was wohl immer geschieht, wenn ein Werwolf unter Stress steht. Und danach war das Garagentor offen, weil irgendein Angestellter ein Auto reinfahren wollte. Er hat einen Blick auf Derek geworfen und ist zu dem Schluss gekommen, dass er sich dringend einen neuen Job suchen sollte.«
    Lärm klang vom Gang zu uns herein, und Liz ging nachsehen. Hinter mir fühlte ich Dereks Flanke zucken. Ich streichelte sie geistesabwesend. Dann stellte ich die Frage, die zu stellen ich gefürchtet hatte, seitdem Tante Lauren bei mir aufgetaucht war: »Rae ist tot, stimmt’s?«, fragte ich. »Dr. Davidoff hat gesagt, sie sei verlegt worden, aber ich weiß, was das bedeutet. Das Gleiche, was es auch bei Liz und Brady bedeutet hat.«
    Der Ausdruck, der sich in diesem Moment auf Tante Laurens Gesicht zeigte … ich kann ihn nicht beschreiben, aber wenn ich noch irgendeinen Zweifel daran gehabt haben sollte, wie sehr sie die Rolle bereute, die sie bei alldem gespielt hatte, dann verflog er in dem Moment, in dem ich die Namen aussprach. Eine Sekunde lang sagte sie nichts. Dann fuhr sie zusammen, als habe etwas sie erschreckt.
    »Rae? Nein. Rae ist nicht tot. Jemand ist eingebrochen und hat sie mitgenommen. Sie glauben, es wäre ihre Mutter gewesen.«
    »Ihre Adoptivmutter?«
    Tante Lauren schüttelte den Kopf. »Ihre leibliche Mutter. Jacinda.«
    »Aber Dr. Davidoff hat doch gesagt, sie sei tot.«
    »Wir haben eine Menge gesagt, Chloe. Eine Menge Lügengeschichten erzählt. Wir haben uns selbst einzureden versucht, es wäre besser für euch, aber im Grunde haben wir es deshalb getan, weil es einfacher war. Solange Rae geglaubt hat, ihre Mutter sei tot, hat sie nicht nach ihr gefragt. Aber nach allem, was ich gehört habe, sind sie der Ansicht, dass sie es gewesen sein muss.«
    Dereks Flanke zuckte wieder. Ich blickte nach unten und sah einen Muskel hervortreten. Ein weiterer Krampf begann in seiner Schulter. Als er meinen Blick bemerkte, knurrte er, um mir mitzuteilen, dass alles in Ordnung war, ich sollte ihn einfach ignorieren und zuhören. Aber ich wusste, dass er so weit war, sich zurückzuwandeln.
    »Wir müssen raus hier«, sagte ich. »Ich werde Liz rufen.«
    Sie kam durch die Kisten gestürzt, bevor ich sie rufen konnte. Toris Mutter hatte sich dem Einsatzteam draußen im Nachbarraum angeschlossen. Offenbar hatte Derek sie nicht so schwer verletzt, wie wir gehofft hatten. Sie hatte lediglich mörderische Kopfschmerzen und hegte dementsprechend mörderische Rachegedanken. Sie

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