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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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aufzustehen, aber er lehnte sich an mich, und ich spürte das Hämmern seines Herzens. Er drückte die Nase an meinen Hals, atmete tief, und sein Herzschlag wurde langsamer. Als er das nächste Mal einatmete, glitt seine Nase zu meinem Nacken, wo er das Blut gerochen hatte, und er grollte vor Besorgnis.
    »Das ist bloß eine Schramme«, sagte ich. »Alles in Ordnung.«
    Ich wickelte die Hände ein letztes Mal in seinen Pelz und drückte ihn an mich. Dann richtete ich mich auf und drehte mich zu Tante Lauren um. Sie stand da und starrte. Einfach nur das – sie starrte.
    »Wir müssen los«, sagte ich.
    Ihr Blick hob sich zu meinem, und sie starrte immer noch, als sähe sie jemanden, den sie nicht erkannte.
    »Liz ist hier«, sagte ich. »Sie kann den Weg auskundschaften.«
    »Liz …« Sie schluckte. Dann nickte sie. »In Ordnung.«
    Ich zeigte zu Toris Mutter hinüber. »Ist sie …«
    »Am Leben, ja, aber es war ein harter Aufprall. Sie dürfte noch eine Weile bewusstlos sein.«
    »Gut. Derek? Wir müssen Tori und Simon holen. Komm mit mir. Liz, kannst du vorausgehen und nachsehen, ob der Weg frei ist?«
    Sie lächelte. »Ja, Boss.«
    Ich ging ein paar Meter, bis ich merkte, dass Tante Lauren mir nicht folgte. Ich drehte mich um. Sie starrte mich immer noch an.
    »Mir geht’s gut«, sagte ich.
    »Das tut es«, antwortete sie leise. Dann nachdrücklicher: »Das tut es wirklich.«
    Wir gingen los.

[home]
46
    W ir fingen Tori und Simon ab, als sie gerade losziehen wollten, um
mich
zu retten. Nach einer sehr kurzen Erklärung über das Erdbeben und den Wolf an meiner Seite fragte ich Simon, ob er seinen Vater erreicht habe. Sein Gesicht verdüsterte sich, was mir mitteilte, dass die Antwort nicht erfreulich ausfallen würde.
    »Voicemail«, sagte er.
    »Im Ernst?«
    »Es heißt, er sei nicht zu erreichen, und stellt auf Voicemail um. Ich hab ihm eine Nachricht hinterlassen. Vielleicht hat er keinen Empfang oder hängt am Telefon oder …«
    Er beendete den Satz nicht, aber wir wussten schließlich alle, was er meinte.
Nicht zu erreichen
konnte vieles bedeuten und musste nicht unbedingt so harmlos sein wie die Möglichkeit, dass er gerade in einem Funkloch steckte.
    »Wir versuchen es wieder, sobald wir draußen sind«, sagte Tante Lauren. »Was bald sein dürfte.«
    Wir gingen in die Richtung, in der der nächste Ausgang lag, und hatten es vielleicht sieben Meter weit geschafft, als Liz angestürzt kam.
    »Drei«, sagte sie. »Sie kommen hier lang.«
    »Mit Schusswaffen?«, fragte ich.
    Sie nickte.
    Wären es drei unbewaffnete Angestellte gewesen, wäre ich willens gewesen, es drauf ankommen zu lassen – selbst wenn sie paranormale Kräfte besaßen. Aber Schusswaffen, das änderte die Sache. Ich erzählte den anderen davon.
    »Im Westen gibt es einen ungenutzten Flügel«, sagte Tante Lauren. »Und den Ausgang dort werden sie kaum bewachen, weil die Tür eine Alarmanlage hat.«
    Ich folgte ihr und verwendete den Kartenschlüssel, um die Tür zu dem Flügel zu öffnen. Wir hatten sie gerade hinter uns geschlossen, als Derek abrupt stehen blieb. Der Pelz in seinem Nacken sträubte sich, die Lefzen zogen sich zu einem lautlosen Knurren nach hinten.
    »Witterst du jemanden?«, flüsterte ich.
    Er schüttelte kurz und heftig den Kopf und stieß ein Grunzen aus, als wollte er sich entschuldigen. Wir gingen weiter, aber Derek war jetzt vorsichtig, und ich sah seinen Blick von rechts nach links und wieder zurückzucken.
    »Ich kenne den Laden hier«, murmelte Simon. »Ich war schon mal hier.«
    »Euer Vater hat euch manchmal mit hierhergebracht, als er noch hier gearbeitet hat und ihr beide klein wart«, sagte Tante Lauren.
    »Ja, das weiß ich, aber das hier …« Er sah sich um und rieb sich dann den Nacken. »Ich weiß nicht, was es ist, aber ich bekomme hier Beklemmungen.«
    »Der Ausgang ist um die Ecke und dann am Ende vom Gang«, erklärte Tante Lauren, während sie uns weiterscheuchte. »Er führt in einen Hof. Wir werden über die Mauer klettern müssen, aber das ist noch ein Grund, warum sie den wahrscheinlich nicht bewachen.«
    Wir liefen weiter. Simon und Derek waren nicht die Einzigen, denen dieser Teil des Gebäudes unheimlich war. Es war so still hier. Ein leerer, toter Ort. Schatten schienen an den Wänden zu kauern, dort, wo die Notbeleuchtung sie nicht erreichte. Und es stank. Es roch, als wären die Böden geradezu in Desinfektionsmittel getränkt, wie in einem verlassenen Krankenhaus.
    Ich warf

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