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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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und ebenso verängstigt waren wie ich selbst, war ihr besorgter Gesichtsausdruck wie eine warme Decke in einer eiskalten Nacht, und ich wollte mich ihr nur noch in die Arme werfen und sagen:
Kümmer dich um mich. Bring das in Ordnung.
    Aber ich tat es nicht. Sie war es, die auf mich zurannte und mich umarmte, und so wunderbar es sich auch anfühlte, das Gefühl, gerettet werden zu wollen, ging vorbei, und ich machte mich los und hörte mich sagen: »Komm, ich weiß, wo es hier raus geht.«
    Als wir in den Gang hinausschlichen, sah sie die Pistole und nahm sie mir aus der Hand, bevor ich wirklich gemerkt hatte, was sie tat. Als ich protestierte, sagte sie: »Wenn wir die einsetzen müssen, dann bin ich diejenige, die abdrückt.« Ich wusste, sie wollte mich davor bewahren, jemanden erschießen zu müssen. Ich
wollte
niemanden erschießen, aber irgendetwas daran, die Waffe hergeben zu müssen, störte mich – das Gefühl, wieder in eine Rolle gedrängt zu werden, die nicht mehr zu mir gehörte.
    »Simon und Tori sind in Dr. Davidoffs Büro«, flüsterte ich.
    »Dann gehen wir hier lang. Es ist weiter, aber die Gefahr ist geringer, dass wir jemandem begegnen.«
    Als wir um die Ecke bogen, trat ein Wachmann mit einer Halbglatze durch eine Tür. Ich versuchte, Tante Lauren wieder hinter die Ecke zu ziehen, aber er hatte uns schon gesehen.
    »Bewegen Sie sich nicht, Alan«, sagte Tante Lauren, während sie die Waffe hob. »Gehen Sie rückwärts wieder in den Raum und schließen Sie …«
    »Alan«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Der Mann drehte sich um. Ein Schuss krachte. Der Wachmann stürzte. Mrs. Enright stand hinter ihm im Gang und ließ gerade ihre eigene Waffe wieder sinken.
    »Ich kann diese Dinger wirklich nicht leiden«, sagte sie. »Einfach primitiv. Aber ich dachte, ich könnte vielleicht doch mal eine brauchen.«
    Ich warf einen Blick auf Tante Lauren. Sie war in einem Bindezauber erstarrt.
    »Jetzt sieh dir an, was deine Tante angerichtet hat, Chloe«, sagte Mrs. Enright mit einer Handbewegung zu dem toten Wachmann hin. »Was für ein Jammer. Dieses Mal wird sie aber nicht mit Hausarrest davonkommen.«
    Ich sah von Tante Lauren fort und zu dem toten Mann hin.
    Mrs. Enright lachte. »Du überlegst dir, ob du ihn beschwören sollst, richtig? So ein einfallsreiches Mädchen. Ich nehme an, für all das da …«, sie schwenkte eine Hand zu den Rissen in der Wand hin, »… dürfen wir uns bei dir bedanken. Das ist es, was ich an dir mag. Erfinderisch, intelligent und allem Anschein nach …«, wieder eine Handbewegung, diesmal zeigte sie auf den toten Wachmann, »… auch von Mal zu Mal selbstsicherer, was deine Kräfte angeht. Ich hätte ja fast Lust, dich ihn rufen zu lassen, einfach um zu sehen, wie du es anstellen würdest.«
    »Lassen Sie uns gehen, oder …«
    »Ich bin diejenige mit der Schusswaffe, Chloe. Deine Waffe braucht eine Weile, bis sie funktioniert. Wenn er auch nur zuckt, kannst du dich von Tante Lauren verabschieden. Ich gebe hier die Anweisungen, wobei ich immer noch willens wäre, über einen Handel nachzudenken. Ich glaube, wir könnten …«
    Ein dunkler Schatten sprang sie von hinten an. Im Fallen drehte sie sich noch um und sah einen mächtigen schwarzen Wolf, der sie auf den Boden riss und festhielt. Sie öffnete den Mund, um eine Formel zu sprechen, aber Derek packte sie und schleuderte sie gegen die Wand. Sie fing sich, wälzte sich zur Seite und begann Worte in einer fremden Sprache zu rezitieren. Er packte sie ein zweites Mal, dieses Mal schlug ihr Kopf mit einem Krachen auf, und sie blieb still liegen.
    Ich stürzte vorwärts.
    »Chloe!«, schrie Tante Lauren. Der Bindezauber war von ihr abgefallen.
    »Es ist Derek«, sagte ich.
    »Ich weiß. Pass …«
    Ich war bereits bei ihm und fiel neben ihm auf die Knie. Er keuchte mit wogenden Flanken und versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen. Ich vergrub meine Hände und mein Gesicht in seinem Fell. Tränen stiegen mir in die Augen.
    »Dir geht’s gut«, sagte ich. »Ich hab mir solche Sorgen gemacht.«
    »Nicht nur du«, merkte eine Stimme an.
    Ich blickte auf, sah Liz im Gang stehen und lächelte: »Danke.«
    »Ich hab mich einfach nur angeschlossen. Nachdem
das
passiert war …« Sie zeigte auf Derek. »Du weißt schon, Blinde haben Blindenhunde, und Werwölfe sollten eben mit türöffnenden Poltergeistern ausgestattet werden.«
    Derek gab mir einen Stoß.
    »Wir müssen weiter. Ich weiß.«
    Ich machte Anstalten

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