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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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einem Freund?« Er hob die Stimme. »Ziemlich feige, Welpe, das Mädchen als Ablenkungsmanöver vorzuschicken. Aber nicht ganz unerwartet, wenn man bedenkt, wie schnell du letztes Mal gerannt bist.«
    Er horchte, wohl um herauszufinden, ob die Provokation Derek auf den Plan bringen würde.
    »Er hat zu tun«, sagte ich. »Mit Ramon. Er hat gedacht, ich käme mit dir schon klar.«
    Liam warf den Kopf zurück und lachte. »Du hast wirklich Schneid. Wir werden unseren Spaß miteinander haben, wenn ich mich um deinen Freund gekümmert habe.«
    Er tat einen Schritt auf mich zu. Ich machte einen zur Seite, weg von Derek.
    »Du willst Fangen spielen, Süße? Da bin ich wirklich gut drin. Wie wär’s damit, wir überlassen es deinem Freund und Ramon, sich auf ihre Art zu amüsieren, während wir zwei …«
    Etwas summte. Liam seufzte, griff in die Tasche und klappte ein Handy auf.
    »Nicht viel Zeit im Moment«, sagte er. Dann verstummte er und hörte zu. Ich konnte eine Männerstimme am anderen Ende hören und glaubte Dereks Namen aufzuschnappen. »Ja, schon klar. Wenn ihr dauernd anruft, kriegen wir den nie.«
    Wenn Liam »wir« sagte, dann war der Anrufer nicht Ramon. Jemand vom Rudel? Hatte Liam ihnen Derek am Ende schon versprochen und musste jetzt irgendwie liefern?
    »Hör auf zu meckern«, sagte Liam. »Ich hab euch gesagt, bis zum Morgen haben wir ihn. Hat sich einfach eine kleine Komplikation ergeben. Klar gibt’s einen Grund dafür, warum er heute Nacht in den Wald rausgegangen ist – um mit seiner Freundin rumzumachen.«
    Er sah mich an. »Niedliches kleines Ding. Schwarz gefärbtes Haar. Große blaue Augen.« Eine Pause. »Chloe? Ja, wie eine Chloe sieht sie auch aus.«
    Die Edison Group? Das musste es wohl sein. Aber im Augenblick interessierte mich nur eins – wer das auch war, er hielt Liam auf und gab Derek damit mehr Zeit für die Wandlung.
    »Ja nun, seht ihr, das ist das Problem«, erklärte Liam jetzt. »Sieht so aus, als kriegten wir die beiden nicht auseinander. Ihn erwischen heißt also möglicherweise, dass wir sie auch mitnehmen müssen.« Er machte eine Pause und hörte zu. »Natürlich, wir versuchen sie in Frieden zu lassen, aber …« Wieder eine Pause. »Ich verstehe. Den Welpen loswerden, so oder so, das ist das Hauptanliegen. Das Risiko von Kollateralschäden ist also akzeptabel?« Er lächelte mir zu, während er sich die Antwort anhörte. »Absolut. Wenn wir sie nicht auseinanderkriegen, braucht ihr euch wegen dem Mädchen keine Sorgen mehr zu machen, darum kümmere ich mich schon. Und wenn ihr mir noch irgendwas sagen wollt, wie wär’s mit einer SMS ? Ich hab wirklich ziemlich zu tun.«
    Er beendete das Gespräch. »Sieht so aus, als ob manche Leute dich für entbehrlich hielten, Chloe.«
    »Wer?«
    Er senkte die Stimme zu einem theatralischen Flüstern. »Schlechte Menschen. Das wird eine harte Lektion, aber die Welt ist voller …«
    Ein entfernter Schrei schnitt ihm das Wort ab. Er drehte sich in die Richtung, in der unser Dickicht lag.
    »Und wo wir’s gerade von schlechten Menschen haben, sieht so aus, als hätte mich jemand angelogen. Dein Freund spielt gar nicht mit Ramon, stimmt’s?«
    Ich trat ihm in den Weg.
    Er machte Anstalten, sich an mir vorbeizuschieben. »Ich weiß, du bist ganz scharf drauf, ein bisschen Spaß zu haben, aber ich muss mich wohl wirklich zuerst um deinen Freund kümmern. Aber mach dir deswegen keine Sorgen. Es hört sich an, als ob er sich gerade wandelte, und wenn’s so ist, dann wird das ziemlich schnell gehen.«
    Ich sprang ihm wieder in den Weg.
    Sein Lächeln wurde angespannter. »Spar dir den Einsatz für später auf. Im Moment würdest du mich damit bloß ärgern, und glaub mir, das willst du nicht.«
    Ich ließ ihn vorbei, blieb ihm aber dicht auf den Fersen, während ich fieberhaft nach einem Plan suchte. Ich konnte Dereks Stöhnen hören. Die Wandlung hatte schnell eingesetzt, aber offensichtlich brauchte er seine Zeit, um sie zu Ende zu bringen.
    Derek ist vollkommen wehrlos. Wenn Liam ihn so findet, wird er ihn umbringen.
    Ich weiß, ich weiß.
    Dann tu irgendwas!
    Ich holte das Schnappmesser heraus, öffnete es und ging schneller, verringerte den Abstand zwischen uns, den Blick fest auf Liams Rücken gerichtet. Er warf einen Blick über die Schulter. Ich versteckte das Messer. Er blieb stehen.
    »Was hältst du davon, vor mir zu gehen?«, fragte er.
    »Schon okay so.«
    Sein Gesichtsausdruck wurde härter. »Los, geh vor mir, wo

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