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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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kein Telefon.«
    »Andrew hat ein Handy«, sagte Simon.
    »Zu riskant«, antwortete Derek. »Aber an der Tankstelle gibt es eine Telefonzelle. Wir rufen ihn an, wenn wir gehen, und vereinbaren einen Ort, an dem wir uns treffen können.«
    Simons Augen leuchteten auf bei der Aussicht, endlich mit seinem Vater sprechen zu können. Dann verdunkelten sie sich wieder. Die Aufregung über die Neuigkeit kämpfte gegen den Kummer über Andrews Verrat an.
    »Wir gehen jetzt also, richtig?«, fragte ich.
    »Ja«, sagte Derek. »Wir gehen.«

[home]
31
    I nzwischen waren wir in Sachen Wegrennen geradezu Experten. Wir gaben Tori Bescheid und trennten uns, um einzusammeln, was wir brauchten – Kleidung, Geld, Proviant. Wir wechselten uns ab: Zwei von uns packten, während die beiden anderen herumhingen und redeten, damit Andrew sich nicht fragte, warum er vier Teenager im Haus hatte und trotzdem absolute Stille herrschte. Glücklicherweise verbrachte Andrew die gesamte Zeit in der Küche, denn ich bezweifle, dass einer von uns die Nerven besaß, die nötig gewesen wären, um ihm jetzt unter die Augen zu kommen.
    Tori und ich hatten gerade Zeigen-dass-wir-da-sind-Dienst, als Derek mit einem Arm voller Skijacken hereinkam.
    »Hab die hier im Keller gefunden«, sagte er. »War ziemlich kalt letztes Mal.« Er gab mir eine rote Jacke, Tori eine blaue. »Simon sucht sich eine, die ihm passt, und kommt dann rauf. Wir nehmen die Hintertür. Ihr drei geht vor, ich bleibe so lange noch drin und sorge dafür, dass Andrew nicht ins Freie geht, bevor ihr im Wald seid.«
    »Und wenn er’s doch tut?«, fragte ich.
    Derek rieb sich mit der Hand über den Mund, was wohl bedeutete, dass er es vorzog, diese Möglichkeit nicht einzuplanen.
    »Erzähl mir nicht, dass du ein Problem damit hättest, ihn k.o. zu schlagen«, sagte Tori. »Nach dem, was er euch angetan hat? Ich würde sogar sagen, wir kümmern uns gleich jetzt um ihn und ersparen uns diese ganze Rumschleicherei. Ich verwende den Bindezauber, und ihr könnt ihn fesseln.«
    »Ich wäre dabei«, sagte Simon, der gerade hinter uns aufgetaucht war. »Ans Knotenmachen erinnere ich mich noch von den Pfadfindern.«
    Derek zögerte. Dann sah er mich an, was mich etwas überraschte, und ich sagte: »Ich … ich wäre dafür …« Ich war mir nicht ganz sicher, ob er es wirklich hören wollte, aber er nickte, und ich fügte mit mehr Nachdruck hinzu: »Ich denke auch, dass das der beste Plan ist. Denn sobald er merkt, dass wir weg sind, würde er sonst …«
    Die Türklingel schrillte. Ich war nicht die Einzige, die zusammenfuhr. Derek packte unsere Taschen, bereit zum Losrennen.
    »Hallo?«, rief Andrew zu uns herauf. »Kann einer von euch die Tür aufmachen? Das ist Margaret.«
    »Das macht die Sache ein bisschen komplizierter«, murmelte Tori. »Aber nicht viel. Sie ist alt, und sie ist bloß eine Nekromantin.« Ein Seitenblick zu mir. »Sorry.«
    »Leute?« Andrews Schritte kamen draußen im Gang näher.
    »Ich geh ja schon!«, rief Simon.
    »Wir nehmen uns Margaret als Erste vor«, murmelte Derek. »Tori kann sie lähmen, Simon kann sie fesseln. Ich kümmere mich um Andrew. Chloe? Bring die Jacken und Taschen in den Abstellraum, einfach sicherheitshalber.«
    Alle Jacken und Taschen? Manchmal wünschte ich mir wirklich, meine Kräfte wären ein bisschen … na ja,
kräftiger.
Ich wuchtete zwei von den Rucksäcken hoch, während Derek in Richtung Küche verschwand und Tori und Simon zur Haustür gingen.
    Ich kam gerade zurück, um die zweite Ladung zu holen, als ich Margarets Stimme hörte. War Toris Bindezauber fehlgeschlagen?
    »Das ist Gordon«, sagte Margaret. »Und dies ist Roxanne. Jetzt, wo Russell und Gwen weg sind, habe ich gedacht, wir können euch ruhig noch ein paar von unseren Mitgliedern vorstellen. Gehen wir doch rein und besprechen unsere Pläne.«
     
    Tori wollte zwar, dass wir uns alle vier vornahmen, aber ihr Vorschlag klang ziemlich halbherzig. Vier Erwachsene gegen vier Teenager, das war kein gutes Verhältnis, vor allem weil wir keine Ahnung hatten, welchem paranormalen Typ Gordon und Roxanne angehörten. Wir griffen somit auf das ursprüngliche Vorhaben zurück – uns fortzuschleichen, sobald sie mit ihrer Besprechung angefangen hatten. Nur stellte sich heraus, dass sie uns bei der Besprechung dabeihaben wollten. Simon entschuldigte sich – er brachte es nicht über sich, Andrew gegenüberzutreten, und so sprangen Derek und ich für ihn ein. Ich war sowieso

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