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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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vielleicht war Gordons Name in der Anruferkennung erschienen – musste ihn wohl gewarnt haben.
    Auch bei Andrew würde er nicht anzurufen versuchen. Die Tatsache, dass Andrew ihm nicht gesagt hatte, dass wir bei ihm waren, musste ihm aufgefallen sein. Er würde nicht versuchen, Kontakt aufzunehmen. Er würde einfach kommen und nach seinen Söhnen suchen. Aber hatte er die Mitteilung, dass wir in Dr. Banks’ Haus waren, überhaupt noch gehört? Wusste er, wo das war? Wenn es so war, würde er dann zu spät hier auftauchen, um uns noch vorzufinden, und selbst in Gefangenschaft geraten, weil er seine Söhne befreien wollte?
    Ich rief mir ins Gedächtnis, dass die Tankstelle nur eine Viertelstunde entfernt lag. Wir konnten Mr. Bae noch warnen, bevor er irgendetwas unternahm. Außer er war bereits in der Nähe und kam uns suchen, bevor wir verschwinden konnten … Ein hübscher Gedanke, aber ich wusste, dass wir uns darauf nicht verlassen konnten und wahrscheinlich nicht einmal darauf hoffen sollten. Wir hatten einen Plan. Wir würden von hier verschwinden, Mr. Bae aufspüren und mit seiner Hilfe Tante Lauren und Rae retten.

[home]
32
    I ch zog mich um neun in mein Zimmer zurück. Tori war dort, vollkommen in
Der Graf von Monte Christo
vertieft. Sie winkte mir zu, sagte aber kein Wort, bevor sie das Kapitel nicht zu Ende gelesen hatte. Dann redeten wir eine Weile. Nichts Wichtiges. Einfach nur Konversation, während wir uns darum bemühten, ruhig zu bleiben, und zugleich darum beteten, die Zeit möge schneller vergehen. Wir hatten es fast geschafft. Nur noch ein paar Stunden …
     
    Derek hatte gesagt, Andrew ginge nie vor Mitternacht ins Bett. Wenn wir ihn also zu einem Zeitpunkt erwischen wollten, zu dem er bereits fest schlief, mussten wir bis zwei Uhr warten.
    Zu meiner Überraschung schlief ich ein – so fest, dass ich den Weckalarm der Armbanduhr nicht hörte, die Derek mir gegeben hatte. Ich wachte auf, als Tori mich mit einer Hand schüttelte, während sie mit der anderen das Gepiepse abzustellen versuchte.
    Ich gähnte.
    »Wegzurennen, nachdem man eine Woche lang kaum geschlafen hat, ist einfach keine tolle Idee«, sagte sie. »Nur gut, dass ich drauf vorbereitet war.« Sie öffnete eine Dose Cola und gab sie mir. »Nicht so gut wie Kaffee«, bemerkte sie. »Aber ich wette, Kaffee trinkst du nicht, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf, während ich die Cola hinunterschüttete.
    »Kinder«, sagte sie und verdrehte die Augen.
    Die Tür flog auf, und Simon stürzte herein.
    »Hey, schon mal was von Anklopfen gehört?«, fragte Tori.
    »Es ist Derek«, sagte er zu mir. »Ich kann ihn nicht aufwecken.«
    Wir rannten aus dem Zimmer. Derek lag noch im Bett oder vielmehr über das ganze Bett ausgebreitet, die Decken in einem Haufen auf dem Fußboden. Er lag auf dem Bauch, mit nichts als seinen Boxershorts bekleidet.
    Ich schüttelte ihn an der Schulter. Meine Finger waren kalt von der Coladose, aber er rührte sich nicht.
    »Er atmet«, flüsterte Simon. »Er wacht nur einfach nicht auf.«
    Tori war neben das Bett getreten, und aus dem Augenwinkel sah ich, dass sie Derek einmal prüfend von oben bis unten musterte.
    »Von hinten sieht er gar nicht mal so übel aus«, bemerkte sie.
    Ich warf ihr einen wütenden Blick zu.
    »Ich meine ja nur …«
    Ich beugte mich über Derek und rief seinen Namen, so laut ich es wagte.
    »Ich persönlich stehe ja eher auf den Runningback-Typ«, sagte Tori. »Aber wenn du den Linebacker-Typ magst, dann ist er …«
    Mein giftiges Starren brachte sie zum Schweigen.
    »Du stehst mir im Licht«, sagte ich, während ich sie zur Seite zu schieben versuchte.
    »Kannst du Erste Hilfe, Chloe?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann stehst
du mir
im Licht. Kusch.«
    Ich ließ sie vorbei, und sie überprüfte Dereks Puls und seinen Atem, erklärte, dass ihr beides normal vorkam, und beugte sich dann zu seinem Gesicht hinunter.
    »Nichts weiter komisch an seinem Atem. Riecht wie … Zahnpasta.«
    Dereks Augen öffneten sich, und das Erste, was er sah, war Toris Gesicht, ein paar Zentimeter von seinem entfernt. Er fuhr zurück und stieß einen Fluch aus. Simon lachte laut auf. Ich winkte ihm hektisch zu, er solle still sein.
    »Alles okay mit dir?«, fragte ich Derek.
    »Jetzt schon«, sagte Simon. »Nachdem Tori seinen Puls auf Touren gebracht hat.«
    »Wir konnten dich nicht wecken«, erklärte ich. »Tori hat einfach nur überprüft, ob alles in Ordnung ist.«
    Derek blinzelte immer noch

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