Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
richtig? Kein Wort davon, dass ich jemandem gestattet hätte, ihn umzubringen. Das war voll und ganz Russells
Beitrag.
Wir hatten vor, ihn dem Rudel zu übergeben. Tomas und ich haben alles in Erfahrung gebracht, was es über die Rudelwerwölfe zu wissen gibt, bis wir uns sicher sein konnten, dass sie einem sechzehnjährigen Werwolf nichts tun würden. Sie sind wie jede andere organisierte Gruppe von Paranormalen – bieten Leuten ihres Typs eine Anlaufstelle, einen Ort, wo sie lernen können, ihre Kräfte zu beherrschen und in der Menschenwelt zu leben. Einen Ort, wo sie mit anderen Leuten ihresgleichen zusammen sein können.«
    Ich sah zu Derek hinüber und wappnete mich für das Aufleuchten in seinen Augen, das mir verraten würde, dass er sich genau dies wünschte. Aber er starrte lediglich die Wand an. Sein Blick war leer, ausdruckslos.
    »Es ist das, von dem ich glaube, dass es für dich das Beste wäre, Derek«, sagte Andrew. »Werwölfe gehören zu anderen Werwölfen.«
    »Söhne gehören zu ihren Vätern«, sagte ich leise.
    Andrew erstarrte. Sein Blick flog wachsam zu mir herüber.
    »Diese E-Mails haben wir auch gefunden«, sagte ich. »Du hast ihren Dad ferngehalten.«
    Eine Pause. Dann: »Ja, das habe ich. Und es gab auch einen Grund dafür.«
    »Keine Frage«, bemerkte Simon. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. »Lass mich raten. Unser Dad ist in Wirklichkeit ein übler Kabalenmagier. Oder ein Doppelagent der Edison Group – such dir was aus. Jedenfalls ist er ein richtiger Dreckskerl, der uns umbringen würde, wenn er nur die Gelegenheit hätte.«
    »Nein, Simon«, sagte Andrew, und seine Stimme wurde weicher. »Euer Dad ist der beste Vater, den ich kenne. Er hat alles aufgegeben – seine Karriere, seine Freunde, sein Leben –, um euch zu schützen, als er mit euch verschwunden ist. Er hat sich geweigert, sich unserer Gruppe anzuschließen, weil es euch vielleicht in Gefahr gebracht hätte. Ihr beide seid oberste Priorität für ihn, nicht die Bekämpfung der Edison Group. Er würde nie erlauben, dass ich mit euch noch mal zu diesem Laboratorium gehe, um sie zur Strecke zu bringen. Wenn ich ihn anriefe, würde er euch mitnehmen – euch alle vier – und verschwinden. Er würde mir sagen, dass ich mich ohne euch mit der Edison Group befassen soll.«
    »Gar keine schlechte Idee«, sagte Tori.
    Andrew schüttelte den Kopf. »Wenn Kit euch mitnimmt, dann seid ihr außer Gefahr. Wenn ihr außer Gefahr seid, haben meine Leute keinen Anlass mehr, die Edison Group auffliegen zu lassen. Seit Jahren versuche ich, sie zu überreden, endlich aktiv zu werden. Jetzt sind sie so weit, aber nur, solange eine unmittelbare Bedrohung besteht. Wenn ihr weg seid, werden sie sich wieder aufs Beobachten verlegen. Immer vorausgesetzt, sie lassen euch überhaupt mit Kit gehen.«
    »Warum sollten sie nicht?«, fragte Simon. »Dann wären sie uns los.«
    »Für ein paar von ihnen ist das die geringste Sorge – weit hinter der Überlegung, dass ihr für die paranormale Welt ganz allgemein eine Bedrohung darstellt. Wenn euer Dad herkommt …« Er verlagerte sein Gewicht auf den anderen Fuß, lockerte die Finger, und die Formel flackerte einen Sekundenbruchteil, bevor sie wieder aufflammte. »Ich hoffe sehr, dass Russell allein gehandelt hat, als er diese Werwölfe beauftragt hat, Derek und Chloe umzubringen, aber wenn ich ehrlich sein soll … ich weiß es nicht.«
    »Nette Freunde, die du da hast.«
    »Ja, ein paar von ihnen sind meine Freunde, Simon, aber die meisten sind wie andere Mitglieder eines Clubs. Wir haben ein einziges Anliegen gemeinsam, mehr nicht. Dieses Anliegen ist es, unsere Welt zu schützen. Für mich bedeutet das, den Aktivitäten der Edison Group ein Ende zu machen. Für manche von ihnen …«
    »Bedeutet es, uns ein Ende zu machen«, murmelte ich.
    »Hör nicht auf ihn, Chloe«, sagte Simon. »Er ist ein Lügner und ein Verräter. Wenn diese Leute sich unseretwegen solche Sorgen machen, warum lassen sie uns dann mit dir hier allein?«
    »Das tun sie nicht. Deswegen musste ich euch ja aufhalten, bevor ihr einen Fuß vor diese Tür setzen konntet.«
    Simon lachte. Es war kein angenehmes Lachen. »Ach so, weil sie nämlich im Dunkeln lauern und nur drauf warten, mit Energieblitzen nach uns zu schmeißen. Nein, halt – das warst ja du, stimmt’s?«
    Andrew senkte die Hand, nur ein paar Zentimeter weit, als hätte er die Drohung gern zurückgenommen. »Ja, sie sind da, Simon. Nicht unmittelbar

Weitere Kostenlose Bücher