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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Krankenhaus, um dich endgültig zu töten, und sie hat ihn verfolgt. Das hast du alles verschlafen.«
    »Gott sei Dank!« Perry verzog wieder das Gesicht. »Bei Fidos Eiern, Lor, ich weiß ja, dass du es mit wilden Mädchen hast, aber – wow!«
    »Sie ist keine Schlächterin mehr«, erwiderte Lor gereizt.
Wo steckt Talia? Warum hat sie nicht angerufen?
    »Ich kenne diesen Schlächter-Stamm nicht«, ergriff Darak wieder das Wort. »Aber die Schlächter, die ich kenne, stellen das Töten von Monstern grundsätzlich über ihre persönlichen Gefühle. Ihre Kinder sind für die Väter lediglich Werkzeuge, gelegentlich auch Bauernopfer. Es gilt als Ehre, sie für die Sache zu opfern.«
    Lor setzte sich lieber, denn ihm wurde übel. »Das passt zu dem, was Talia erzählt hat.«
    »Nicht dass ich egoistisch sein will«, sagte Perry, der versuchte, höher auf die Kissen zu rutschen, »aber was den Anschlag auf mich betrifft – verstehe ich es richtig, dass Belenos ihren Bruder auf mich angesetzt hat? Wieso?«
    »Belenos muss erfahren haben, dass du Videobänder gefunden hast, die seine Anwesenheit in der Stadt belegen«, antwortete Lor. »Wie er das rausbekommen hat, weiß ich allerdings nicht.«
    »Ich habe so schnell gearbeitet, wie ich konnte. Da kann es sein, dass ich meine Spuren nicht gründlich genug verwischt habe.« Perry schloss die Augen vor Schmerz. »Trotzdem kapiere ich nicht, woher sie es überhaupt wussten. Vor allem, warum kümmert es sie überhaupt? Nachdem der Überfall vorbei war, konnte es Belenos doch egal sein, ob wir wissen, dass er in der Stadt ist, oder nicht.«
    »Er braucht Zeit«, erklärte Darak. »Und er will unentdeckt bleiben. Er wird versuchen, den Schlächtern die Schuld zuzuschieben. Und meinen Leuten.«
    »Warum euch?«, fragte Lor.
    »Belenos hat mich für den Mord an der Königin angeheuert«, offenbarte er vollkommen sachlich.
    Lors Herz schlug schneller. »Was machst du dann hier?«
    Das Schulterzucken kam bei Daraks riesigem Körper einem Erdbeben gleich. »Die Königin interessiert mich nicht, aber Belenos ist ein Schwein.« Dann erzählte er ihnen, wie er Belenos fand und was er gesehen hatte. »Ich schätze, dass der Angriff von der Kanalisation aus erfolgen soll.«
    »Das ergibt einen Sinn«, überlegte Lor. »Talia hat Max vom Krankenhaus aus in die unterirdischen Tunnel verfolgt.«
    »Falls das alles stimmt, wissen wir wenigstens, welches Spiel wir spielen.« Errata erhob sich, so dass sie neben dem Weihnachtsbaum stand, und schlang die Arme um ihren Oberkörper. »Der nächste Schritt muss von uns ausgehen. Was tun wir?«
    Lors Höllenhundinstinkt machte ihn vollkommen sicher. »Wir stellen sie in ihrem Hauptquartier und zermalmen ihre Knochen.«
    Perry räusperte sich. »Verdammt, Bello, wir sprechen hier über Belenos!«
    »Die Hexerei könnte schwierig werden«, gestand Lor. »Aber sie sind immer noch aus Fleisch und Blut.«
    »Soweit ich sehen konnte, hat Belenos im großen Umkreis Wachen postiert. Um die alle zu erwischen, müsst ihr das gesamte Tunnelsystem unter der Stadt durchkämmen«, gab Darak zu bedenken. »Das ist ein großes Areal, und wenn Belenos klug ist, verändert er seine Position laufend. Seine Magie ist eine ihrer größten Waffen, da wird er sich kaum zum leichten Ziel machen.«
    Niemand erwiderte etwas. Ein flüchtiger Gedanke an Talia, wie sie vom Bett zu ihm aufgesehen hatte, erinnerte Lor daran, wie viel er zu verlieren hatte. Ungeduld trieb ihn erneut aus dem Sessel. Er wusste, was getan werden musste, war bereit, die Verantwortung zu übernehmen, doch das bedeutete nicht, dass ihm keine Furcht wie kaltes Blei durch die Adern kroch.
    Er würde die Hunde und Wölfe mobilisieren und mit ihnen die Tunnel stürmen.
    Mit seinem Handy in der Hand ging er durch die Hintertür nach draußen, ohne sich seine Jacke überzuziehen. Die Nacht war so wolkenverhangen, dass der Himmel direkt über den Dachfirsten zu schweben schien. Ein eckiger Lichtschein fiel durch die Tür auf den Schnee, eine Insel wohliger Wärme, umrahmt von Schatten. Lor atmete die eisige Luft tief ein und stieß frostigen Atem aus.
    So angespannt, wie er war, fiel es ihm schwer, klar zu denken. Ein Teil von ihm war stolz auf das, was eben geschehen war. Er hatte ein Team zusammengestellt und herausgefunden, was Belenos plante. Perry hatte einen hohen Preis gezahlt, was Lor jedoch nur noch entschlossener machte, die Sache zu einem guten Ende zu bringen. Er rief zuerst Bevan und dann

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