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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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rammte das Rohr in ihren Bauch. Noch während sie nach vorn kippte, vollführte Darak eine Rückwärtsrolle, mit der er knapp entkam. Die Spinne zuckte, kämpfte mit dem Metall in ihrem Leib.
    Darak zielte mit seiner Magnum und entließ eine ganze Salve auf die Bestie. Iskander und die Königin feuerten ebenfalls ohne Unterlass.
    Mit einem weiteren gruseligen Kreischen sprang die Spinne auf sie zu. Darak warf seine Waffe beiseite und ging unmittelbar vor dem Tier in die Hocke.
    »Darak!«, schrie Omara.
    Sobald das Ding über ihm war und ihn mit seinen Beinen packen wollte, griff er nach dem Rohr und stieß es tiefer in den schwarzen Panzer. Grüner Schleim sprühte aus der Wunde.
    Das Kreischen hallte von den Steinwänden.
    Die kleineren Spinnen flohen im Pulk.
    Darak stemmte das Rohr nach oben, so dass er die Spinne von sich schob, während er einen Satz rückwärts machte. Das Biest sackte auf den Boden, zappelte noch ein letztes Mal und fiel schließlich zu einem stinkenden Haufen zusammen. Immer noch blubberte grüner Schleim aus dem fetten Bauch.
    »Wo kam das her?«, knurrte Darak.
    Omara antwortete: »Hexerei. Die hat garantiert Belenos gemacht.«
    »Können hier noch mehr sein?«
    Die Königin zuckte mit den Schultern. Trotz ihres Zimtteints wirkte sie blass.
    Iskander räusperte sich. »Wir sollten auf alle Fälle hier raus. Jetzt gleich!«
    Darak zog ein Messer aus seinem Stiefel, ging um das tote Tier herum und stieg die Leiter hinauf. Die Spinnweben versiegelten den Ausstieg komplett. Er hackte das Netz auf, was sich wie ein Schneiden durch Kreppband anhörte. Dann stieß er den Gullydeckel auf und kletterte nach draußen. Als Erstes holte er tief Luft, heilfroh, in der klaren Kälte zu sein. Einen Moment später sah er Omara, die zu ihm nach oben blickte, und reichte ihr die Hand, um sie hinauszuziehen.
    Iskander folgte, sein Handy an einem Ohr. Draußen angekommen, klappte er es zu. »Nia kommt mit den Jungs. Es gab ein Gerangel mit ein paar Schlächtern, als sie mitbekamen, dass die Königin nicht im Wagen war, aber darum hat sie sich gekümmert.«
    »Gut.«
    Die Miene der Königin war angespannt. »Sei’s drum, ich habe Belenos unterschätzt. Seine Kräfte sind besser organisiert, als ich angenommen hatte.«
    Darak bedachte sie mit einem ruhigen Blick. Das war das Problem mit allen Majestäten: Sie hielten sich dauernd für klüger als alle anderen. Aber Omara hatte Courage, so viel musste er ihr zugestehen. »Hören Sie, Majestät, wenn er nur Sie tötet, besteht die Chance, dass jemand anders auf Ihre Position aufrückt und Ihre Arbeit fortsetzt. Das will er verhindern, indem er Ihre Stellung in Fairview zunichtemacht. Er will, dass alles verschwindet, wofür Sie stehen.«
    Ein wütendes Funkeln blitzte in ihren Augen auf. »Dann müssen wir ihn noch heute Nacht zerstören.«
    »Und ob!«

[home]
30
    L or blieb keine Minute, um seine Leute zu retten.
    Er stürzte sich auf den Feind, duckte sich, wich zur Seite und sprang. Es glich einem tödlichen Tanz, mit dem er den Feuerbällen auswich. Die Munition war begrenzt, und er war entschlossen, sie so viel davon verschwenden zu lassen wie möglich. Jeder verfehlte Schuss minderte das Risiko, dass einer der Hunde starb.
    Zwanzig Sekunden verstrichen.
    Die Szene vor ihm flirrte: die scharfkantigen Steine der Barrikade, die verdutzten Gesichter von Belenos’ Vampiren, als sie sich umdrehten und den rotäugigen Hund auf sich zulaufen sahen. Lor wusste, welche er sich schnappen musste. Wenn er die Anführer niederschlug, würden die übrigen fliehen.
    Dreißig Sekunden.
    Nicht zu vergessen: die Schlächter, mit denen er es zu tun bekam. Lor setzte darauf, dass sie nur über wenige quecksilberummantelte Kugeln verfügten. Schließlich befand sich so ziemlich jeder lebende Höllenhund irgendwo in Fairview, und solche Kugeln waren eine Sonderanfertigung.
    Fünfunddreißig Sekunden.
    Sein Rudel hatte kehrtgemacht und folgte ihm, doch es lag noch weit zurück. Er bewegte sich schneller, als die Hexer zielen konnten. Schneller, als er selbst denken konnte. Lor überließ sich ganz seinem Instinkt.
    Fünfundvierzig. Gewehre krachten, dass ein Echo durch die Tunnel hallte, doch auch dafür war Lor zu schnell.
    Männer fluchten.
    So ist es gut. Nur zu!
    Indem sie die Flinten gegen Automatikwaffen austauschten, büßten die Gegner zugunsten von Schnelligkeit ihre Treffgenauigkeit ein. Das kostete folglich sehr viel wertvolle Munition.
    Lor sprang, spreizte die

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