Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
Vom Netzwerk:
wieder.«
    »Oh, nein danke!«
    Sie rannten vorwärts, obwohl Darak die Vorstellung zuwider war, dass sie auf die Bedrohung zuliefen. Das Rascheln und Knacken wurde lauter, je näher sie dem Seitentunnel kamen, und Darak vernahm ein Flattern und Schaben, das ihm eine Gänsehaut machte.
    Eine riesige haarige Kralle erschien im Durchgang, gefolgt von einer zweiten, die in die Luft zu tasten schien. Omara schrie angeekelt auf.
    Sie bogen nach rechts und rannten los, dankbar, ihrem Überlebensdrang nachgeben zu können. Darak lief hinter der Königin und Iskander, so dass er dem Feind am nächsten war. Das Schnappen, Knistern und Rascheln rückten näher, doch erst als sie um eine Ecke bogen, sah er das
Ding
aus seinem Augenwinkel. Ein fetter kugeliger Körper, in dessen Mitte eine Anhäufung von Augen feucht glitzerte, baumelte zwischen acht krabbelnden Beinen.
    Ihm fielen die Millionen Spinnweben wieder ein, an denen sie vorhin vorbeigekommen waren. Das Schnapp-Knacks-Cornflakes-Geräusch wurde vom Trippeln winziger Füße verursacht. Spinnen schwärmten in Scharen die Tunnelwände hinab und über den Boden. Den dreien blieb nicht anderes übrig, als über sie hinwegzulaufen. Darak versuchte, nicht auf das glitschige Knacken zu achten oder auf das Gefühl, als ihm etwas ins Hosenbein kroch.
    Vampire rannten übernatürlich schnell, aber die große fette Spinne war kein bisschen langsamer. Sie quetschte sich durch einen engen Tunnelspalt, indem sie sich ganz flach machte und seitlich hindurchzwängte.
    Mist!
Sie erreichten den Gang, zu dem sie wollte, doch der war vollständig von Spinnweben versperrt. Iskander, der in den Tunnel hineinstürmen wollte, warf sich mit einem Sprung zurück, so dass er beinahe mit Darak zusammenstieß.
    Ein anderer Ausgang weiter vorn war von Spinnweben umrahmt, als hätte das Tier eben erst mit dem Spinnen begonnen. Darak glaubte, das weiße Netz wachsen zu sehen, während er hinsah.
    »Hier entlang!« Sie rasten durch das unvollständige Netz.
    »Ich weiß, wo wir sind!«, rief Iskander. »Einen Block weiter gibt es einen Ausgang zur Straße!«
    Persephone sei Dank!
Dieser Tunnel war breit und neu. Vor kurzem mussten hier städtische Arbeiten aufgenommen worden sein, denn Rohrabschnitte und sonstige Baumaterialien waren an den Wänden aufgestapelt. Der Rauhreif auf dem Metall verlieh dem Ganzen etwas Gespenstisches.
    Darak war keine fünfzig Schritte gelaufen, als ihm klarwurde, dass das Rascheln nicht mehr hinter ihnen war.
    Es kam von vorn, zwischen ihnen und dem Weg nach draußen. Ein harter Knoten bildete sich in seinem Bauch.
    Iskander hielt seine Waffe wie einen Talisman. »Wir können nicht zurück. Hinter uns haben sie alles zugewebt.«
    Ohne zu antworten, blieb Darak stehen, nahm ein Rohrstück auf und wog es in den Händen, nachdem er Omara seine Taschenlampe gegeben hatte. »Dann laufen wir weiter.«
    Nun übernahm er die Spitze, das Rohr in der linken Hand, seine 357er in der rechten.
    Ich hasse Krabbelviecher. Ich hasse sie richtig!
Spinnen krabbelten über den Boden, übereinander weg, als wollten sie eiligst … wohin auch immer. Darak konnte kein Muster in den Bewegungen erkennen. Anscheinend waren die Biester in Panik.
    Mit jedem Schritt wurden sie größer. Iskander leuchtete ein Stück höher, und die Leiter zur Straße blinkte matt auf. Für einen kurzen Moment schöpfte Darak Hoffnung.
    Dann jedoch wanderte Iskanders Lichtstrahl noch ein wenig weiter nach oben. Die riesige Spinne hing direkt vor der Leiter, an der Tunneldecke ausgebreitet, so dass Darak ihre vollen Ausmaße erkannte. Der Körper war so groß wie das Rad eines Monstertrucks. Die kleineren Spinnen webten ein dichtes Netz über dem Ausgang zur Straße.
    Daraks ganzer Körper kribbelte.
    Könnte eine Kugel sie töten? Das herauszufinden, gab es nur einen Weg.
    Er schoss. Die Spinne fiel mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden und richtete sich mit surrealer Geschwindigkeit wieder auf. Die Kugel hatte den Chitinpanzer durchschlagen, und Schleim lief aus einem der graugrünen Augen. Die Fühler, an deren Ende Gift schimmerte, bewegten sich hektisch.
    Es handelte sich um eine ganz andere Art Gift als bei einem Vampir. Ein Biss hätte zweifellos einen Mann getötet.
    Omara schoss, wobei sie auf die Augen zielten. Ein Kreischen wie von einer Säge, die über Violinensaiten gezogen wurde, ertönte. Die Spinne richtete sich auf ihre hinteren Beine auf und schlug mit den vorderen nach ihnen. Darak stürmte vor und

Weitere Kostenlose Bücher