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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Gestalt sein.
    »Joe! Errata!«
    Sie drehten sich zu ihr. »Talia!«, rief Errata überrascht. »Wo warst du? Was ist mit dir passiert?«
    Talia blickte an sich herab und bemerkte, dass überall Spritzer von Belenos’ Blut an ihr klebten. »Ich war es leid, dass mich dauernd irgendjemand einsperrt.«
    Joe und Errata wechselten verwunderte Blicke. »Wir sind eines der Teams, die nach Gefangenen suchen«, sagte Joe. »Jetzt wissen wir, wo du bist, aber Baines wird immer noch vermisst.«
    »Er ist irgendwo hier unten.« Talia nahm dankbar die Wasserflasche, die Errata ihr reichte. »In irgendwelchen Tunneln, bei denen die Holzböden teils eingestürzt sind.«
    Während sie die Wasserflasche leer trank – es war kein Blut, aber sie war übelst ausgetrocknet –, erzählte Talia ihnen, was Belenos ihr in seiner Quarzkugel gezeigt hatte. Flüchtig dachte sie, dass sie am liebsten ihren Vater jagen wollte, doch sie stand in Baines’ Schuld, denn er hatte sie fair behandelt. Ihre Rache konnte noch ein paar Minuten warten.
    »Wir sind nahe am Meer«, erklärte Joe. »Ich war schon einmal hier unten, in meiner Funktion als Mitglied des Geschäftsführerverbands von Spookytown. Der Bereich, den du gesehen hast, ist irgendwo hier. Meinst du, du erkennst den Tunnel wieder?«
    »Kann sein«, antwortete sie. »Ich versuch’s.«
    Während sie weiterliefen, blieb einer der Höllenhunde zurück, der den anderen erzählen sollte, dass Belenos tot und Talia gefunden war. Yaref, der Hund, der mit ihnen ging, war still, sah gefährlich aus und himmelte offenbar Errata an. Diese wiederum konzentrierte sich ganz darauf, alles mit einer kleinen teuer wirkenden Kamera zu filmen.
    »Da wären wir«, verkündete Joe, der eine Hand hob, so dass alle stehen blieben. Sie befanden sich an einer Kreuzung, von der drei Tunnel abgingen. Zwei schienen alt, denn sie wiesen brüchige Betonböden auf; einer war ein bisschen neuer. Nackte Glühbirnen folgten einer Schnur an der Decke entlang, aber der Strom war abgeschaltet. Errata schwenkte die Kamera, auf dass sie auch jeden Winkel mitbekam.
    »Vielleicht ist es hier in der Nähe, aber diese Stelle ist es nicht.« Talia wandte sich zu dem Höllenhund um. »Kennst du Baines’ Geruch? Kannst du ihn aufspüren?«
    Statt zu antworten, machte Yaref von einem Trick Gebrauch – »Auflösen und Neuformen« – und verwandelte sich in einen riesigen schwarzen Hund. Sogleich neigte er seinen Kopf nach unten und gab ein schnaubendes Geräusch wie ein Industriestaubsauger von sich.
    »Wo sind wir?«, wollte Errata wissen.
    »Unter dem alten Hotel in der Johnson Street«, entgegnete Joe. »Guck da!« Er ging zur Wand hinüber, wischte ein paar Steine mit seinem Ärmel ab, und darunter kam ein Blechschild zum Vorschein. »Hier gibt es einige von diesen Schildern.«
    Talia trat näher und las FIVE LILIES HOTEL .
    »Hier unten waren früher alte Weinkeller«, erklärte Joe. »Das Five Lilies hatte seine besten Zeiten kurz vorm Empire. Heute ist es ein Mietshaus.«
    Der Hund bellte leise und erstarrte, eine Pfote erhoben. Mit der Nase wies er einen alten modrig-feuchten Tunnel hinunter.
    »Ernsthaft?«, fragte Errata.
    Yaref warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Geh du vor«, seufzte die Werpuma-Frau.
    Der Gang war schmal und schmierig. Ungefähr hundert Schritte weiter bemerkte Talia den Salzgeruch, der an dem alten Mauerwerk haftete. »Ich kann Wasser hören«, sagte sie.
    »Zum Meer hin befindet sich ein Höhlengewirr«, erzählte Joe. »Pass auf, wo du hintrittst! Die Flut hat teilweise den Boden weggespült.«
    »Wozu waren diese Tunnel gut?«, erkundigte Errata sich, die katzenartiger als sonst aussah, als sie sich über den glitschigen Boden bewegte.
    »Hier hindurch haben sie früher Waren von den Schiffen direkt in die Lagerräume der Hotels geliefert.«
    Yaref trottete voraus, gab immer wieder aufgeregte »Wuff«-Laute von sich und wurde schneller. Joe hielt mit ihm mit, doch Talia und Errata fielen ein wenig zurück. Der Hund erreichte eine Tunnelkreuzung, schnüffelte ausgiebig und lief weiter geradeaus. Die Luft wurde kühler und klammer, so dass Talia schon befürchtete, am Ende des Gangs würden sie alle in den Pazifik plumpsen.
    Yaref begann zu heulen, ein tiefes
Auuuh –
anscheinend der Warnschrei der Hunde.
    Errata packte Talias Arm. »Stopp, da stimmt was nicht!«
    Talia befreite sich von ihr und schlich weiter, ihre Waffe mit beiden Händen haltend.
    »Talia!«, zischte Errata.
    Ein

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