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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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mit Schlüsseln klimpern hören.
    Und sie hörte auch, dass sein Herzschlag ein bisschen zu schnell war, als wäre ihre Gefangennahme genauso anstrengend wie ein forscher Spaziergang. Das Zeitfenster, das ihr zur Flucht blieb, schloss sich rasch, und sie konnte rein gar nichts tun, solange ihr die Ruger in den Rücken drückte.
    Es kümmerte sie nicht einmal sonderlich, denn sie sah ausschließlich Michelles toten Körper vor sich.
Warum habe ich ihr erlaubt, mir zu helfen? Wieso konnte ich sie nicht in Ruhe lassen?
    »Wenn ich dann bitten darf.« Lor packte wieder ihren Ellbogen und schob sie durch die Tür. Talia stolperte, und einzig seine Hand an ihren Handschellen verhinderte, dass sie der Länge nach hinschlug. »Verzeihung.«
    Er gab sie frei, sowie sie sich an die Wandecke in der Diele lehnte. Lors Entschuldigung war ihm automatisch über die Lippen gekommen. Irgendwann, vor langer Zeit, musste man ihm Manieren beigebracht haben. Was Talia ein winziges bisschen beruhigte. Zu schade, dass sein Sinn für Etikette nicht weiter reichte, ihm beispielsweise verbot, Frauen beim ersten Kennenlernen in Handschellen zu legen.
    Hast du nicht mindestens das verdient?
    Sie hörte die Polizeisirenen wieder. Blaue und rote Lichter blinkten durch die dünnen Vorhänge, also musste der erste Streifenwagen da sein. Aber wer hatte die Polizei gerufen? Lor hatte keine Zeit gehabt. Vielleicht hatte einer der Nachbarn Michelle entdeckt, der durch Talias und Lors Kampfgeräusche alarmiert worden war. Oder der Mörder hatte sie selbst gerufen, erpicht auf seine fünfzehn Minuten Ruhm.
    So oder so hatte Lor sie gerade noch rechtzeitig vom Tatort weggebracht. Vor dem Gesetz war sie sicher. Nur … wie sicher war das? Talia blickte sich ängstlich um.
    Auf den ersten Blick stellte sie fest, dass seine Wohnung genauso geschnitten war wie Michelles. Beides waren Eckwohnungen, die sogar in der gleichen Farbe gestrichen waren, mit der Ausnahme, dass sich an diesen Wänden keine Blutspritzer fanden. Als Talia sich an den Anblick oben erinnerte, wurde ihr wieder schlecht. Lor nahm erneut ihren Arm und zog sie nach links.
    »Hey! Nicht so grob! Ich kriege ja überall blaue Flecken«, fuhr sie ihn in dem Bemühen an, ein wenig Selbstbewusstsein zu zeigen. Leider klangen ihre Worte sehr matt.
    »Vampire heilen schnell.« Trotzdem ließ er sie los und pikte ihr stattdessen die Waffe in die Rippen. »Hier entlang.«
    Lor bugsierte sie in ein dunkles Zimmer und schaltete die Deckenbeleuchtung ein.
O Gott, das ist sein Schlafzimmer!
    Er war schon mal kein Ordnungsfanatiker. Das Bett war gemacht. Eine blaue Tagesdecke lag über der Matratze auf dem Messinggestell. Aber überall waren Kleidungsstücke, Zeitschriften und der sonstige Kram verteilt, der offenbar zur männlichen Vorstellung von Inneneinrichtung gehörte. Talias einer Absatz verfing sich in einer zerknüllten Socke.
    »Aufs Bett!«, befahl er.
    Aufs Bett?
Wohl kaum!
    Vor Empörung vergaß Talia die Waffe und drehte sich zu ihm um. Ein zorniges Kribbeln kroch ihr die Gliedmaßen hinauf, während ihre chaotischen Emotionen ihr eine weitere Welle von Übelkeit bescherten. Entweder übergab sie sich, oder sie knallte dem Kerl eine, sobald ihre Hände frei waren. »Was für eine perverse Phantasie willst du hier ausleben?«
    »Phantasie?« Sein Stirnrunzeln wich einem Anflug von Verlegenheit.
    In diesem Moment kippte ein Schalter in Talia um. Plötzlich zeigte sich ihre Courage wieder. Ja, sie war in Handschellen, na und? Sie würde ihm den Kampf seines Lebens bieten! »Du kranker Mistkerl!«
    »Bilde dir bloß nichts ein!« Er schubste sie, so dass sie wippend mit dem Hintern auf seinem Bett landete. »Ich treibe es nicht mit Toten.«
    Sie rappelte sich umständlich wieder auf. Zu allem Überfluss war diese Matratze eine von der ganz weichen, federnden Sorte. »Und was machen wir dann hier?«
    »Dies ist mein privates Refugium, das niemand uneingeladen betritt.«
    Talia wurde sekündlich wütender. »Deine private Verhörhöhle, was?«
    »Eher der einzige Ort, an dem ich ein wenig Ruhe und Frieden finde. Nun ja, wenigstens war er das. Jetzt habe ich eine Vampirin in meinem Bett.«
    »Noch bin ich nicht drin, Blödmann.«
    Seine Züge formten sich zu einem ironischen Schmunzeln. »Stimmt, das mit der Schokolade und den Blumen vergesse ich immer wieder.« Er steckte seine Waffe ins Halfter und zog den Handschellenschlüssel aus seiner Jeanstasche.
    »So ist es schon besser.« Talia wandte ihm

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