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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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bevor sie ihren Gefühlen freien Lauf ließ. Er wirkte erschöpft, unglücklich und ziemlich reumütig, so dass ihr der Wunsch, ihn anzuschreien, im Hals steckenblieb.
    O Gott, diese Welpenaugen sind schuld … oder das Stockholm-Syndrom.
    Errata neigte sich zu Talia und flüsterte ihr ins Ohr: »Übrigens, er mag dich. Das sehe ich ihm an der Nasenspitze an.«
    Talia starrte sie entgeistert an, während Lor die beiden misstrauisch beobachtete.
    Ein vielsagendes Lächeln umspielte Erratas Mund. »Loyal, agil. Ich würde sagen, du hättest es schlechter treffen können als mit einem Kerl, der ein Frisbee mit den Zähnen fangen kann. Überleg mal, was er sonst noch alles zustande bringt, ohne seine Hände zu benutzen!« Die Werpuma-Frau zuckte mit den Schultern und sprach weiterhin so leise, dass nur Talia sie hörte. »Du musst sicher noch ein bisschen an ihm arbeiten, aber immerhin kommt er aufs Wort.«
    Ein völlig unsinniger Drang, Lor zu verteidigen, regte sich in Talia, und sie wich zurück. Sie holte gerade Luft, um zu widersprechen, als der umwerfendste Mann, den sie jemals gesehen hatte, mit einer Blutkonserve in der Hand aus der Küche kam.
    Er hielt die Plastiktüte in die Höhe und wies auf das kleine Schild unten. Dann sah er von Lor zu Errata. »Habt ihr euch mal das Haltbarkeitsdatum angeguckt? Mit dem Zeug kann man jemanden umbringen.«
    Errata schnaubte verächtlich. »Ach, hör auf, Joe! Du bist drei Viertel Vampir und ein Viertel Werwesen, da bringt dich ein bisschen müffelndes Blut bestimmt nicht um.«
    Prompt meldete sich die Schlächterin in Talia. Dieser Typ war ein
Volkodlak,
gewandelt von einem Fluch, der ihn unsterblich und sehr schwer zu töten machte.
    »Das ist Joe«, stellte Lor ihn vor, der gereizt klang. »Beachte ihn gar nicht.«
    Daraufhin warf Joe ihr ein Lächeln zu, das komische Sachen mit Talias Magen anstellte. Er war unbeschreiblich gutaussehend – Kinngrübchen, eine Nase wie mit der Wasserwaage gezogen, gemeißelte Wangenknochen. Da waren keine Reißzähne, die den sinnlichen Schwung seiner Lippen entstellten. Wie Talia wusste, traten sie nur hervor, wenn er sich nährte.
    Sie ermahnte sich im Stillen, die Fassung zu wahren, aber leider wurde ihr ganz schwindlig vor Verzücken. Sie musste dringend etwas sagen, um den Zauber zu brechen, also konzentrierte sie sich auf das Blut. »Ich würde das an deiner Stelle nicht trinken. Es schmeckt wie ein ausgebluteter Müllschlucker.«
    Seufzend verschwand Joe wieder in der Küche. Talia hörte ein dumpfes Plumpsen, als er die Blutkonserve in den Müll warf. »Kommen wir zur Sache! Ich muss um halb zehn die Bar übernehmen.«
    »Du bist Barkeeper?«, fragte Talia verwundert.
    »Barbesitzer«, korrigierte er mit einem Lächeln, das mit einer Warnung vom Gesundheitsministerium hätte versehen werden sollen. »Mir gehört das Empire Hotel.«
    O Gott!
Dieser Typ arbeitete im Hotelgewerbe? Volkodlaks waren rasende Killer, oder nicht?
    Lor warf ihm einen strengen Blick zu. »Setzen wir uns erst mal!«
    Joe zwinkerte Talia zu und ging hinter Errata her ins Wohnzimmer. Lor legte eine Hand auf Talias Rücken, um sie hinzuführen. Doch sie war nach wie vor so wütend auf ihn, dass sie ihm auswich.
    Er nahm seine Hand weg und raunte ihr zu: »Ich hab’s kapiert! Du kannst auf dich selbst aufpassen.«
    Talia wollte etwas Spitzes erwidern – das ihr bestimmt jeden Moment einfallen würde –, als sie bemerkte, dass sich noch jemand im Wohnzimmer befand. Er hatte die Fernsehnachrichten eingeschaltet, den Ton allerdings abgestellt, und schaltete den Apparat ganz aus, als sie hereinkam. Der Unbekannte war auf eine jungenhafte Weise gutaussehend, hatte braunes Haar und grüne Augen.
    Talia stutzte. »Ich kenne dich. Du arbeitest an der Uni.«
    Er streckte ihr die Hand hin. »Perry Baker, Informatik.«
    Sie schüttelte ihm die Hand. Sein Händedruck war angenehm fest, warm und von einer anderen Energie als Lors.
Werwolf.
    »Talia Rostova, englische Literatur, hauptsächlich Fernstudium.«
    »Haben wir uns bei einer Fakultätsparty gesehen?«
    »Nein, ich glaube, es war an dem Tag, als alle nichtmenschlichen Fakultätsmitglieder zur Einweisung geladen wurden.«
    Er verdrehte die Augen. »Ach ja, richtig. Die Fresst-die-Studenten-nicht-auf-Rede.«
    Perrys Lachen klang nervös, aber Talia war froh, dass er hier war. Werwolf hin oder her, der Dozent stand für den einen Ort, an den sie zu Recht gehörte: die Universität.
    Sie blickte sich im Zimmer

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