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Höllenherz / Roman

Höllenherz / Roman

Titel: Höllenherz / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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zu sein. »Ich weiß nur von wenigen Vampiren, die Zauberei betreiben, mein Meister eingeschlossen. Aber ich habe noch nie gehört, dass jemand Geisterbeschwörungen praktiziert.«
    »Was die wenigsten offen zugeben würden«, gab Perry zu bedenken. »Verbotene Zauber, schon vergessen?«
    Talia biss sich auf den Daumennagel. »Töten Geisterbeschwörer auch Vampire? Ich werde nämlich den Verdacht nicht los, dass
ich
eigentlich sterben sollte. Andererseits müssten die meisten den Unterschied zwischen einem Menschen und einem Vampir erkennen. Michelle sah mir sehr ähnlich, doch ein Zauberer hätte merken müssen, dass sie keine Untote ist, oder?«
    Perry betrachtete sie interessiert. »Ich bezweifle, dass du das Ziel warst. Soweit ich weiß, funktionieren Todeszauber am besten mit Menschen. Ich frage mich eher, wieso jemand die Klinik und das Wahlkampfbüro abbrennt – und warum mit so einer aufwendigen Methode? Wozu das Ganze? Es wird die Wahl nicht aufhalten.«
    »Vergiss den Showeffekt nicht«, warf Joe ein. »Die Geschichte jagt den Leuten Angst ein, und sie hat zur Folge, dass die Königin herbeigeeilt kommt, um den aufzuspüren, der in ihrem Reich wütet.«
    »Ich habe Caravelli gebeten, Königin Omara zu raten, ihre Reise zu verschieben«, erzählte Lor mit düsterer Miene. »Es hat nicht geklappt. Er hat angerufen und erzählt, dass sie schnellstmöglich kommen will. Das einzig Gute ist der Schnee. Sie haben bis auf Weiteres den Flughafen geschlossen.«
    »Das heißt aber, dass Caravelli auch nicht nach Hause kommen kann«, ergänzte Joe.
    Lor rieb sich die Augen, als wäre er übermüdet. »Wir sind auf uns allein gestellt, und bis das Wetter umschlägt, müssen wir das Rätsel gelöst haben.«
    Errata, die bisher geschwiegen hatte, meldete sich nun zu Wort. »Falls stimmt, was wir vermuten, ist der Geisterbeschwörer einer von Königin Omaras Feinden. Leider ist die Liste ziemlich lang.«
    Joe wandte sich an Lor. »Ich bin ja erst spät dazugestoßen. Hast du uns deshalb hergebeten? Damit wir Detektive spielen?«
    »Ja«, antwortete Lor schlicht. »Ich habe dich dazugebeten, weil du von uns allen am längsten hier lebst und mehr gesehen hast als wir.«
    Joe zuckte mit den Schultern. »Wie schön, dass ich noch zu etwas anderem nütze bin, als Appletinis zu mixen, aber ermittelt die menschliche Polizei nicht in dem Mordfall?«
    »Was sollen die gegen einen Geisterbeschwörer ausrichten?«, entgegnete Lor.
    »Stimmt auch wieder.« Joe überlegte. »Ich war früher Soldat. Einen Kopf abzuschlagen ist nicht leicht. Wer das getan hat, muss stark gewesen sein.«
    Perry stand auf und schritt zum Fenster hinüber. Talia konnte ihn sich gut vorstellen, wie er mit dem Zeigestock in der Hand vor seinen Studenten stand. »Bei dieser Art Zauber muss der Geisterbeschwörer den Mord selbst ausführen. Wegen der enormen Zeit, die es braucht, um die richtigen Fertigkeiten für solch eine Magie zu erwerben, würde ich sagen, dass wir nicht nach einem Menschen suchen. Andererseits sind Zauberer meistens unsterblich oder zumindest überdurchschnittlich langlebig.«
    »Du bist nicht unsterblich«, wandte Errata ein.
    »Nein, aber ich bin ein Genie. Das ist kein fairer Vergleich.«
    Lor schüttelte den Kopf. »Ein Vampir würde für die Enthauptung ein Schwert benutzen, und die Wunde sah nicht nach einem Schwert aus. Dieses Detail stört mich besonders.«
    Talia schlug sich eine Hand auf den Mund, weil sie es kaum aushielt, der Schilderung zu folgen, ohne laut loszuschreien. Gleichzeitig ermahnte ihr Verstand sie, dass sie die Fakten brauchte. »Was ist mit einem Unsterblichen, der aus irgendeinem Grund kein Schwert benutzen kann?«
    Lor sah sie skeptisch an. »An wen denkst du?«
    Sie sprang auf, denn ihr Magen rebellierte vor Anspannung. Ihr war alles klar, allerdings brauchte sie ein paar Minuten, um zu entscheiden, was es bedeutete, wenn sie die Wahrheit sagte. »Ich brauche frische Luft.«
    »Es ist klirrend kalt da draußen«, meinte Errata. »Nimm meinen Mantel.«
    Talia eilte zur Tür.
    Sofort lief Lor ihr nach. »Was ist, wenn dich jemand sieht? Wir wissen, dass du unschuldig bist, die Polizei nicht.«
    »Ich gehe über die Hintertreppe und passe auf, dass mich niemand sieht.«
    Sie hörte, wie Errata leise und eindringlich sagte: »Lass sie gehen!«
    Talia zögerte, ehe sie nach dem Burberry griff. Wenn sie ihn nahm, musste sie ihn zurückbringen, und jede Faser in ihr schrie nach Flucht. Also nahm sie stattdessen

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