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Höllenhund

Höllenhund

Titel: Höllenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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führen euch; wir können mit euch jagen, mit euch spielen. Einige Angehörige unserer Art eignen sich sogar für Rennen. Ihr nutzt uns zur Arbeit, und wir können Preise für euch gewinnen. Wir sind loyal, wir vertrauen, wir lieben euch — selbst wenn einer von euch noch so gemein ist, sein Hund bewundert ihn. Warum also dieser geringschätzige Gebrauch unseres Namens? Warum könnt ihr nicht einfach sagen, >so frei wie ein Hund< oder >so stolz wie ein Hund< oder >so schlau wie ein Hund    Erkennt ihr, dass unsere Missgeschicke den euren ähnlich sind, unsere Persönlichkeiten eine Widerspiegelung der euren, nur einfacher? Bedauert, liebt und hasst ihr Hunde, weil ihr in uns eure eigene Menschlichkeit seht? Ist das der Grund, warum ihr unseren Namen beleidigt? Beleidigt ihr in Wirklichkeit nur euch selbst?
    Die Bezeichnung >Hundeleben< hatte für mich, wie ich so im Gras lag und keuchte, eine ganz reale Bedeutung. Sollte mein Leben immer nach diesem unglückseligen Schema verlaufen? Siehst du, da trat wieder der menschliche Teil meines Wesens in den Vordergrund, denn es gibt nicht viele Tiere, die auf solche Weise philosophieren — wenn es auch Ausnahmen gibt. Die Angst und jene gute, alte menschliche Eigenschaft, das Selbstmitleid, hatten wieder einmal die halbverdrängte Seite meiner Persönlichkeit zum Leben erweckt, und ich begann wieder in menschlichen Kategorien zu denken, wenn auch immer noch mit hündischem Einfluss.
    Ich schüttelte mein Leid ab, so wie Hunde das tun, und stand auf. Ich hatte ein Ziel, das ich vernachlässigt hatte, und jetzt war die Zeit, meine Suche fortzusetzen. Es war ein wunderbarer, frischer Tag, und die Luft war von verschiedenen Gerüchen erfüllt. Ich war aufs Neue ohne Patron und immer noch ohne Freund, aber dafür war ich frei; frei, um zu tun, was mir Spaß machte, und frei, um dort hinzugehen, wo es mir Spaß machte. Ich hatte nur mir selbst Rechenschaft abzulegen!
    Meine Beine setzten sich ohne lange Überlegung in Trab, und ich war aufs Neue mit höchstem Tempo unterwegs, nur dass diesmal das Zwanghafte, das mich antrieb, vor mir lag, nicht hinter mir. Die Richtung, die ich einschlagen sollte, kannte ich instinktiv, und ich fand mich bald wieder auf der Straße zu der Ortschaft unterwegs, die so vertraut geklungen hatte.
    Autos fegten in kurzen Abständen an mir vorbei und ließen mich jedes Mal zusammenzucken. Ich hatte immer noch vor diesen mechanischen Ungeheuern große Angst, selbst nach all den Monaten, die ich in der Stadt verlebt hatte. Aber irgendwie wusste ich, dass ich einmal selbst ein solches Fahrzeug gesteuert hatte. In einem anderen Leben. Ich erreichte eine dichtbewaldete Stelle und beschloss, einen kleinen Umweg zu machen, wusste, dass ich auf diese Weise ein paar Kilometer abkürzen würde.
    Der Wald war ein faszinierender Ort. Es summte in ihm von verborgenen Lebewesen, die meine Augen bald zu entdecken begannen und denen ich — was mich überraschte — sogar Namen geben konnte. Da gab es Käfer, Schnaken, Fliegen, Moskitos, Wespen und Bienen. Schmetterlinge tanzten von Blatt zu Blatt, Mäuse huschten durch das Unterholz, und überall waren Eichhörnchen zu sehen. Ein Specht starrte mich neugierig von seinem Hochsitz aus an und ignorierte meinen freundlichen Gruß. Ein erschrecktes Reh sprang davon, als ich versehentlich auf sein Versteck stieß. Tausende und Abertausende von Blattläusen saugten den Saft aus Blättern und Pflanzenstielen und sonderten Honigtau aus, von dem sich Ameisen und andere ernährten. Vögel — Singdrosseln, Buchfinken, Eichelhäher flogen von Ast zu Ast oder tauchten ins Unterholz, um dort Nahrung zu suchen. Erdwürmer krümmten sich vor meinen Füßen und verschwanden wieder. Ich war von dem Gewimmel erstaunt und auch ein wenig beeindruckt davon, weil mir nie klar gewesen war, dass in diesen Bereichen so viel vor sich ging. Die Farben taten in ihrer

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