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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Cromwell Bank liegt im Weg des drohenden Infernos.«
    Margaret schien unbesorgt. »Jacob hat die Bank so bauen lassen, dass sie die nächsten tausend Jahre übersteht, wie er es auch mit diesem Haus gemacht hat. Wie Sie sehen können, konnte das Erdbeben ihm nichts anhaben, während die prunkvolleren Villen auf dem Nob Hill entweder schwer beschädigt oder völlig zerstört wurden. Das Cromwell-Haus wurde gebaut, um zu überdauern.«
    »Wie dem auch sei, Margaret«, sagte Bell mit tödlichem Ernst. »Aber ich warne Sie und Jacob davor, die Stadt verlassen zu wollen.«
    Wut stieg in ihr auf, und sie erhob sich. »Versuchen Sie nicht, mir zu drohen, und bilden Sie sich bloß nicht ein, Sie könnten meinen Bruder schikanieren. Sie bluffen doch nur. Sie haben weder Weisungsbefugnis noch Einfluss in dieser Stadt. Mein Bruder und ich werden noch hier sein, wenn Sie längst wieder verschwunden sind.«
    Er stand auf. »Ich gestehe die Niederlage nach Punkten ein. Ich habe keinen Einfluss bei den Mächtigen dieser Stadt. Doch sobald Sie über die Stadtgrenze gehen, gehören Sie mir. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Verschwinden Sie!«, zischte sie scharf. »Verschwinden Sie auf der Stelle!«
    Aufgestachelt von der plötzlichen Feindseligkeit, starrten sie sich wütend an. Dann drehte Bell sich langsam um und setzte im Gehen den Hut auf.
    Margaret rief ihm hinterher: »Sie werden meinen Bruder nie wieder in die Finger bekommen. Nicht in tausend Jahren! Nur über meine Leiche!«
    Er blieb stehen, um ihr einen letzten Blick zuzuwerfen. »Ich wünschte, Sie hätten das nicht gesagt.« Dann verschwand er durch die Tür.
    Abner lenkte den Rolls-Royce geschickt über die Sutter und Hyde Street zur Cromwell National Bank und versuchte dabei, die Schutthalden und Menschenansammlungen zu umfahren, die die Straße versperrten. An einer Straßenecke hielt ein Polizist den Wagen an und befahl Abner, zum Mechanics' Pavilion zu fahren, einem riesigen Gebäude mit einer Arena, das ein großes Archiv beherbergte und wo viele Messen, Sportereignisse und Konzerte stattfanden. Da dringend eine Notfalleinrichtung gebraucht wurde, hatte die Stadt den Pavillon in ein Krankenhaus und Leichenschauhaus verwandelt. Der Polizist bestand darauf, dass Cromwell den Rolls als Krankenwagen für die Verletzten zur Verfügung stellte.
    »Ich brauche meinen Wagen für andere Dinge«, sagte Cromwell hochmütig, und durch das Sprachrohr sagte er: »Fahren Sie weiter zur Bank, Abner.«
    Der Polizist zückte seinen Revolver und richtete die Mündung auf Abner. »Hiermit ist der Wagen beschlagnahmt. Fahren Sie ihn direkt zum Pavillon, oder ich puste Ihrem Fahrer den Kopf weg und übergebe den Wagen jemandem mit Anstand im Leib.«
    Cromwell ließ sich nicht beeindrucken. »Eine hübsche Ansprache, Officer, aber ich behalte den Wagen.«
    Das Gesicht des Polizisten wurde rot vor Wut. Er fuchtelte mit dem Revolver herum. »Ich warne Sie nicht noch einmal.«
    Mit aufgerissenen Augen taumelte er plötzlich rückwärts, als eine Kugel aus Cromwells Colt-Pistole seine Brust zerriss. Er hielt sich noch einen Moment lang überrascht auf den Beinen und sank dann tot auf die Straße.
    Es gab kein Zögern, keine Besorgnis, keine Gewissensbisse. Abner kam schnell hinter dem Lenkrad hervor, hob den Leichnam auf, als wäre er eine Puppe, und setzte ihn auf den Vordersitz. Dann nahm er seinen Platz hinter dem Lenkrad wieder ein, schaltete in den ersten Gang und fuhr davon.
    Es herrschte ein solcher Tumult auf den Straßen - Menschen riefen durcheinander, weitere Gebäude stürzten unter Getöse ein, Feuerwehrleute bellten Befehle -, dass niemand den Mord an dem Polizisten bemerkt hatte. Die wenigen Leute, die gesehen hatten, wie er zu Boden gegangen war, dachten, er wäre verletzt und vom Fahrer aufgelesen worden, der sein Automobil als Krankenwagen einsetzte.
    »Kümmern Sie sich um ihn?«, fragte Cromwell, als würde er einen Dienstboten darum bitten, eine Kakerlake zum Mülleimer zu bringen.
    Abner antwortete durch das Sprachrohr. »Ich kümmere mich darum.«
    »Wenn Sie das erledigt haben, fahren Sie zum Lieferanteneingang auf der Rückseite der Bank. Öffnen Sie die Hintertür; Sie haben einen Schlüssel. Ich brauche Ihre Hilfe beim Verladen von ein paar Koffern.«
    »Ja, Sir.«
    Als der Rolls-Royce die Ecke Sutter und Market Street erreichte und Cromwell das herannahende Inferno und den Umfang der Zerstörung sah, fragte er sich besorgt, was er von der Bank noch

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