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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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aufzunehmen«, erwiderte Lofgren. Dann lächelte er müde und zeigte seine krummen Zähne. »Vorausgesetzt, wir haben Glück und es steht eine bereit.«
    »Ich bin Ihnen beiden sehr dankbar«, sagte Bell aufrichtig. »Die Fahrt über die Sierras war eine heroische Leistung. Sie müssen einen Rekord aufgestellt haben.«
    Lofgren zog seine große Waltham-Eisenbahnuhr mit der auf der Rückseite eingravierten Lokomotive aus der Tasche. »In der Tat«, sagte er und grinste. »Wir liegen acht Minuten unter dem Rekord, den Marvin, ich und Adeline vor sechs Monaten aufgestellt haben.«
    »Sie lieben diese Lok, nicht wahr?«, fragte Bell.
    Lofgren lachte. »Nehmen Sie alle Atlantic-Loks, die jemals auf Schienen gesetzt wurden: Sie sind die besten der Welt, alle exakt gleich gebaut, identisch in Größe und Konstruktion. Trotzdem ist jede anders, wie Menschen, jede hat eine eigene Persönlichkeit. Ein paar sind schneller als andere, und das beim gleichen Dampfdruck. Ein paar sind zickig, während andere verhext sind und immer irgendwelche Probleme machen. Aber Adeline ist ein Schatz. Keine Launen, nicht reizbar, nicht exzentrisch. Behandle sie wie eine Dame, und sie ist ein Vollblutpferd, das sämtliche Rennen gewinnt.«
    »Klingt fast, als wäre sie ein Mensch.«
    »Adeline mag aus 107 Tonnen Eisen und Stahl bestehen, aber sie hat ein gutes Herz.«
    Sie näherten sich Reno, und Lofgren zog an der Schnur der Dampfpfeife, um anzuzeigen, dass er vorhatte, auf das Nebengleis zu wechseln, um Kohle und Wasser aufzunehmen. Er schob den Dampfregler zurück, um die Lok zu verlangsamen.
    Der Weichensteller stellte die Weiche, wie er es schon zuvor für Cromwells Zug getan hatte. Dann schwenkte er eine grüne Flagge, um Lofgren zu signalisieren, dass das Nebengleis befahrbar war.
    Kurz bevor Adeline anhielt, sprang Bell aus dem Führerhaus und lief über das Gleisgelände zum Bahnhof, der genauso wie Tausende anderer Kleinstadtbahnhöfe im ganzen Land aussah. Typisch waren die Holzwände, die gebogenen Fenster und das spitze Dach. Der Bahnsteig war leer, und Bell hatte den Eindruck, dass so bald keine Personenzüge dort halten würden.
    Er trat ein, ging am Fracht- und Fahrkartenschalter vorbei und blieb vor der kleinen Kabine des Telegrafisten stehen. Zwei Männer waren in ein Gespräch vertieft, als er eintrat. Er bemerkte, dass ihre Gesichter ernst und grimmig waren.
    »Verzeihen Sie bitte«, sagte Bell. »Ich suche den Bahnhofsvorsteher.«
    Der Größere der beiden blickte Bell einen Moment lang an, bevor er nickte. »Das bin ich, Burke Pulver. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ist hier in den letzten zehn Stunden ein Zug mit nur einem Güterwaggon durchgekommen, der in Richtung Osten fuhr?«
    Pulver nickte. »Sie mussten zwei Stunden auf dem Nebengleis halten, weil zwei Schnellzüge mit Hilfsgütern für die Erdbebenopfer von San Francisco durchgefahren sind.«
    »Sie wurden zwei Stunden aufgehalten?«, fragte Bell und war auf einmal wieder zuversichtlich. »Wann sind sie weitergefahren ?«
    Pulver blickte hinauf zu der Seth-Thomas-Uhr an der Wand. »Ungefähr vor viereinhalb Stunden. Warum fragen Sie?«
    Bell wies sich aus und berichtete kurz von seiner Jagd auf Cromwell. Pulver starrte Bell an. »Soll das heißen, im Güterwaggon war der berüchtigte Schlächter?«
    »Ja, das war er.«
    »Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich den Sheriff alarmiert.«
    Der Vorsprung war kleiner, als Bell zu hoffen gewagt hatte. »Haben Sie zufällig eine Ersatzcrew? Meine ist nach der rasenden Fahrt über die Sierras am Ende ihrer Kräfte.«
    »Wer ist Ihre Crew?«
    »Lofgren und Long.«
    Pulver lachte. »Ich hätte wissen müssen, dass die beiden versuchen würden, ihren eigenen Rekord zu brechen.« Er sah auf eine Wandtafel. »Ich habe eine Crew für Sie.« Er hielt für einen Moment inne. »Irgendetwas an dem Zug war komisch. Reno ist für fast alle Züge, die nach Osten oder Westen fahren, ein Halt, um die Crew zu wechseln. Ziemlich ungewöhnlich, keine neue Crew zu nehmen. Ihr Verbrecher wird mit einem Lokführer und Heizer, die völlig erschöpft sind, nicht weit kommen.«
    Bell blickte hinab zu dem Telegrafisten, einem glatzköpfigen Mann mit einem grünen Blendschutz auf der Stirn und Ärmelschonern. »Ich würde gerne die Sheriffs in den Städten auf der Strecke bitten, den Zug anzuhalten und den Schlächter, der Jacob Cromwell heißt, zu verhaften.«
    Der Telegrafist schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Die Verbindung ist

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