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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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beglückt darüber, dass sein Geld nicht von dem Räuber gestohlen wurde. Es war fast so, als hätte er es gewusst, bevor er hier hereinkam.«
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte Ramsdell. »Mr. Ruskin sollte froh sein, dass das Geld von dem Bankräuber übersehen wurde.«
    Der Detective blickte nachdenklich drein. »Woher wissen Sie, dass es eine halbe Million ist? Haben Sie es gezählt?«
    »Mr. Cardoza muss es gezählt haben.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    Ramsdell verließ das Büro in Richtung Safe. »Wir können es genauso gut jetzt schnell durchzählen.«
    Er öffnete den Koffer und legte die erste Lage der gestapelten Geldscheine auf ein Regal daneben. Die oberste Schicht bestand aus 20000 Dollar in Goldzertifikaten. Der Rest des Koffers war mit ordentlich zurechtgeschnittenem und gebündeltem Zeitungspapier gefüllt.
    »Du lieber Gott!«, stöhnte Ramsdell. Dann, als hätte er eine Eingebung, lief er zurück in das Büro des Bankdirektors und öffnete ein Buch, das auf dem Schreibtisch lag. Es enthielt Formulare für Wechsel - aber der letzte fehlte und war nicht eingetragen. Sein Gesicht wurde aschfahl. »Der Raubmörder muss Cardoza gezwungen haben, ihm für die halbe Million einen Wechsel auszustellen. Bei welcher Bank er ihn auch einreicht, sie wird davon ausgehen, dass wir ihn autorisiert haben, und die Erstattung von der Salt Lake Bank and Trust fordern. Nach dem Bundesgesetz sind wir verpflichtet, die Verbindlichkeit zu begleichen. Wenn wir es nicht tun, würden die Prozesse und die Strafverfolgung durch die Ermittler des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten dazu führen, dass wir schließen müssen.«
    »Ruskin ist nicht nur ein Betrüger«, sagte Casale überzeugt, »er war es auch, der die Bank ausgeraubt und Ihre Angestellten und Kunden umgebracht hat.«
    »Ich fasse es nicht«, murmelte Ramsdell ungläubig. Dann verlangte er: »Sie müssen ihn aufhalten. Schnappen Sie ihn, bevor er das Hotel verlässt.«
    »Ich schicke ein Kommando zum Peery«, sagte Casale. »Aber der Kerl ist kein Dummkopf. Wahrscheinlich hat er sich aus dem Staub gemacht, sobald er dieses Gebäude verlassen hat.«
    »Sie dürfen ihn nicht mit dem ungedeckten Dokument entwischen lassen.«
    »Wenn er der berühmte Schlächter ist, ist er ein gerissener Hund, der wie ein Geist verschwindet.«
    Ezra Ramsdells Augen blitzten listig. »Er muss den Wechsel bei irgendeiner Bank einreichen. Ich werde sämtlichen Bankdirektoren im Land telegrafieren, damit sie vor ihm gewarnt sind, und die Polizei informieren, bevor sie einen auf Eliah Ruskin ausgestellten Wechsel über eine halbe Million Dollar einlösen. Er wird nicht ungeschoren davonkommen.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte John Casale mit einem leichten Seufzer. »Da bin ich mir überhaupt nicht sicher.«

10
    Der Schlächter war ihm um Längen voraus, dachte Bell, als der Zug, in dem er unterwegs war, die Fahrt verlangsamte und am Bahnhof von Rhyolite hielt. Er hatte ein ausführliches Telegramm von Van Dorn über das Massaker in Salt Lake City erhalten, nachdem es bekannt geworden war. Eine Bank in einer großen Stadt wie Salt Lake City war der letzte Ort, an dem er oder irgendjemand anderer den Schlächter erwartet hätte. Das war sein nächster Halt nach Rhyolite.
    Er verließ den Zug mit einer Ledertasche, in der sich nur die nötigsten Dinge befanden, die er auf Reisen mitnahm. Die Wüstenhitze traf ihn wie ein heißer Schwall aus einem Brennofen, doch da es in der Wüste nicht feucht war, blieb sein Hemd trocken.
    Nachdem ihm der Bahnhofsvorsteher Auskunft über den Weg gegeben hatte, ging er zum Büro des Sheriffs, wo sich auch das Gefängnis befand. Sheriff Marvin Huey war ein mittelgroßer Mann mit zerzaustem grauem Haar. Er sah von einem Stapel Steckbriefe auf, als der Van- Dorn-Agent das Büro betrat.
    »Sheriff Huey, ich bin Isaac Bell von der Van Dorn Detective Agency.«
    Huey stand weder auf, noch reichte er Bell die Hand; stattdessen spuckte er einen Schwall Kautabaksaft in einen Spucknapf. »Ja, Mr. Bell, mir wurde gesagt, dass Sie mit dem Zehn-Uhr-Zug kommen würden. Wie finden Sie das warme Wetter hier?«
    Bell nahm einen Stuhl, der Huey gegenüberstand, und setzte sich unaufgefordert. »Ich ziehe die kühle Höhenluft von Denver vor.«
    Der Sheriff grinste leicht, als er Bells Unbehagen bemerkte. »Wenn Sie hier lang genug gelebt haben, finden Sie vielleicht Gefallen daran.«
    »Ich habe Ihnen wegen meiner Ermittlungen gekabelt«, sagte Bell ohne

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