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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Umschweife. »Ich möchte sämtliche Informationen, die dabei helfen können, den Schlächter zur Strecke zu bringen.«
    »Ich hoffe, da haben Sie mehr Glück als ich. Nach den Morden fanden wir als Einziges einen heruntergekommenen, verlassenen Transportkarren und ein Pferdegespann, mit dem er in die Stadt gekommen war.«
    »Hat ihn irgendjemand aus der Nähe gesehen?«
    Huey schüttelte den Kopf. »Niemand hat ihm auch nur die geringste Aufmerksamkeit geschenkt. Drei Leute haben unterschiedliche Beschreibungen abgegeben. Keine passte. Ich weiß nur, dass mein Suchtrupp keinerlei Wagen-, Pferde- oder Automobilspuren gefunden hat, die aus der Stadt führten.«
    »Was ist mit der Eisenbahn?«
    Huey schüttelte den Kopf. »Der nächste Zug fuhr erst acht Stunden später. Ich habe ein paar Männer am Bahnhof postiert und die Fahrgastwagen durchsuchen lassen, bevor er losgefahren ist, aber ihnen ist niemand aufgefallen, der verdächtig ausgesehen hätte.«
    »Was ist mit den Güterzügen?«
    »Meine Leute haben den einzigen Güterzug, der an diesem Tag die Stadt verlassen hat, unter die Lupe genommen. Weder der Lokführer noch der Heizer oder der Bremser haben irgendjemanden gesehen, der sich in der Nähe der Güterwaggons versteckt hätte.«
    »Wie lautet Ihre Theorie über den Banditen?«, fragte Bell. »Was denken Sie, wie er so unbemerkt verschwinden konnte?«
    Huey nahm sich einen Moment Zeit, um einen weiteren Schwall Tabaksaft in den Messingspucknapf zu befördern. »Ich hab's aufgegeben. Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, aber ich habe keine Ahnung, wie er es geschafft hat, mir und meinen Hilfssheriffs zu entkommen. Ehrlich gesagt, bin ich deswegen ziemlich sauer. In dreißig Jahren als Gesetzeshüter ist mir noch keiner entwischt.«
    »Trösten Sie sich damit, dass Sie nicht der einzige Sheriff oder Marshall sind, dem er nach einem Bankraub entkommen konnte.«
    »Trotzdem kein Grund, stolz darauf zu sein«, brummelte Huey.
    »Wenn Sie erlauben, würde ich gerne die drei Zeugen befragen.«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit.«
    »Darf ich ihre Namen haben?« Bell ließ nicht locker. »Ich muss meine Arbeit machen.«
    Huey zuckte mit den Schultern und schrieb drei Namen und Adressen auf die Rückseite eines Steckbriefs, den er Bell reichte. »Ich kenne die Leute. Sie sind ehrliche, anständige Bürger, die glauben, was sie sagen, auch wenn es nicht passt.«
    »Danke, Sheriff, aber es gehört zu meinem Job, auch der kleinsten Spur nachzugehen, mag sie auch noch so unbedeutend erscheinen.«
    »Lassen Sie es mich wissen, wenn ich Ihnen anderweitig behilflich sein kann«, sagte Huey, der langsam auftaute.
    »Falls nötig«, sagte Bell, »werde ich das tun.«
    Bell verbrachte fast den ganzen nächsten Morgen damit, die Leute, die Sheriff Huey ihm aufgeschrieben hatte, ausfindig zu machen und zu befragen. Bell galt als Experte, wenn es darum ging, das Beste aus Zeugenaussagen herauszuholen, doch diesmal zog er eine Niete. Die drei - zwei Männer und eine Frau - machten keinerlei übereinstimmende Angaben. Sheriff Huey hatte recht. Er akzeptierte die Niederlage und ging zurück ins Hotel, um die Weiterreise zur nächsten Stadt auf seiner Liste, die ein ähnliches Schicksal erlitten hatte, vorzubereiten: Bozeman, Montana.
    Er saß im Hotelrestaurant und nahm als frühes Abendessen ein Lammragout zu sich, als der Sheriff hereinkam und sich an seinen Tisch setzte.
    »Kann ich Ihnen etwas bestellen?«, fragte Bell freundlich.
    »Nein, danke. Ich bin vorbeigekommen, weil mir Jackie Ruggles eingefallen ist.«
    »Wer soll das sein?«
    »Ein Junge, so um die zehn. Sein Vater arbeitet in der Mine, und seine Mutter ist Wäscherin. Er sagte, er hätte am Tag des Banküberfalls einen seltsam aussehenden Mann gesehen, aber ich habe seine Beschreibung nicht ernst genommen. Er ist nicht gerade das schlauste Kerlchen in der Stadt. Ich dachte, er wollte die anderen Jungs beeindrucken, indem er behauptet, er hätte den Banditen gesehen.«
    »Ich würde ihn gerne befragen.«
    »Gehen Sie die Third Street bis zur Menlo entlang und biegen Sie dann rechts ab. Er wohnt im zweiten Haus auf der linken Seite, eine Bruchbude, die aussieht, als könnte sie jeden Moment zusammenstürzen, wie die meisten Häuser in der Gegend.«
    »Ich bin Ihnen etwas schuldig.«
    »Sie werden nicht viel mehr aus Jackie herausbekommen als aus den anderen, wahrscheinlich sogar weniger.«
    »Ich muss die Dinge positiv sehen«, sagte Bell. »Wie gesagt, wir müssen

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