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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einer Bank in Seattle einlöst, doch er sagte mir, dass seine Firma eine Filiale in San Francisco eröffnen würde. Ich versichere Ihnen, dass das Dokument echt ist. Ich hatte keinen Grund, misstrauisch zu sein. Wir haben bezahlt, obwohl wir fast den gesamten Bargeldbestand in unserem Safe hergeben mussten.«
    »Die Bank, die wir vertreten, wird nicht gerade froh darüber sein«, erklärte Farnum.
    »Ich selbst sehe keinen Anlass zur Sorge«, sagte Cromwell bedeutungsvoll. »Die Cromwell Bank hat weder etwas Ungesetzliches noch etwas Illegales getan. Wir haben uns an die Bankvorschriften gehalten. Ich mache mir auch keine Sorgen, ob die Salt Lake Bank and Trust ihren Verpflichtungen mir gegenüber nachkommen wird. Abgesehen von der Versicherung, die für den Diebstahl des Bargelds aufkommen wird, weiß ich zufällig, dass ihr Vermögen groß genug ist, um den Verlust von einer halben Million Dollar auszugleichen.«
    Farnum sprach zu Bigalow, ohne ihn dabei anzusehen. »Wir sollten uns lieber zum nächsten Telegrafenamt aufmachen und die Eigentümer der Salt Lake Bank and Trust informieren.«
    »Ja.« Bigalow nickte schwer. »Sie werden das nicht klaglos hinnehmen.«
    »Ihnen bleibt keine andere Wahl, als das Geld zu erstatten. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Bankenkommission zugunsten der Cromwell Bank entscheiden wird, falls die Salt Lake Bank Widerspruch einlegen sollte.«
    Die beiden Vertreter der Salt Lake Bank and Trust erhoben sich. »Wir brauchen eine Erklärung von Ihnen, Mr. Cromwell«, verkündete Farnum, »die die Umstände der Zahlung dokumentiert.«
    »Ich werde veranlassen, dass sich meine Anwälte gleich morgen früh darum kümmern.«
    »Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen.«
    »Keine Ursache«, sagte Cromwell und blieb sitzen. »Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Sie zu unterstützen.«
    Sobald die beiden Männer gegangen waren, rief Cromwell Miss Morgan. »Bitte sorgen Sie dafür, dass ich die nächsten zwei Stunden nicht gestört werde.«
    »In Ordnung«, sagte sie.
    Sekunden, nachdem die Tür wieder ins Schloss gefallen war, stand Cromwell auf und schloss sie leise ab. Dann holte er den schweren Koffer unter seinem Schreibtisch hervor, legte ihn auf die Teakholzoberfläche seines Schreibtischs und öffnete ihn. Das Bargeld war locker geschichtet, manche Bündel trugen eine Papierbanderole.
    Systematisch begann Cromwell das Geld zu zählen und zu stapeln, wobei er die losen Geldscheine mit Banderolen umschloss, wenn er den Betrag notiert hatte. Als er damit fertig war, häuften sich die markierten und gezählten Geldbündel auf seinem Schreibtisch. Die Zählung hatte 241000 Dollar ergeben. Dann legte er das Geld sorgsam in den Koffer zurück, schob ihn wieder unter den Schreibtisch und öffnete verschiedene Bücher, in die er Einzahlungen auf Scheinkonten eintrug, die er zuvor eingerichtet hatte, um das Geld, das er über die Jahre gestohlen hatte, zu verstecken. Geld, das er dazu benutzt hatte, um die Bestände aufzubauen, die er brauchte, um eine eigene Bank zu eröffnen. Nachdem er die Herkunft auch dieses Betrags geschickt verschleiert hatte, rief er Miss Morgan herein und teilte ihr mit, dass er sich nun um das Alltagsgeschäft kümmern könnte, das für die erfolgreiche Führung eines Geldinstituts notwendig war.
    Die Bank war von zehn Uhr morgens bis drei Uhr nachmittags geöffnet. Als die Schließungszeit näher rückte, wartete Cromwell, bis sämtliche Mitarbeiter nach Hause gegangen waren. Nunmehr allein in den weitläufigen Räumen, brachte er den Koffer mit dem Aufzug hinunter in den Banksafe, der gemäß seiner Anweisungen immer noch offen stand. Er legte die Stapel einen nach dem anderen in die entsprechenden Kästen, die von den Kassierern für Einzahlungen von Kunden benutzt wurden. Die Kassenbelege, die er ausgestellt hatte, würden am nächsten Morgen dem Hauptbuchhalter übergeben werden, der die gefälschten Geldeingänge verbuchen würde, ohne die Seriennummern zu kennen.
    Jacob Cromwell war zufrieden mit sich. Der Betrug und der Bankraub in Salt Lake City waren sein bisher gewagtestes Unternehmen gewesen. Und er hatte nicht vor, es zu wiederholen. Die Tat würde seine Häscher auf eine falsche Fährte locken, weil sie denken mussten, dass er wagemutiger geworden war, was sie wiederum vermuten ließ, dass er erneut eine größere Bank überfallen würde. Aber er wollte sein Schicksal nicht herausfordern. Ein solcher Bankraub war äußerst schwierig.

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