Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Straße, als Bell aus dem Zug stieg. Bisbee, Arizona, war eine Stadt mit hohen Hügeln. Viele Häuser waren nur über steile Treppen zu erreichen. Auf seinem Weg zum Copper Queen Hotel ging er durch schmale, kurvige Straßen, ein Labyrinth, das von neuen, solide gebauten Backsteingebäuden gesäumt wurde.
    Es war Samstag, und Bell traf einen Hilfssheriff an, der im Büro und Gefängnis des Sheriffs seinen Dienst versah. Der Deputy sagte, dass der Sheriff ein paar Tage frei genommen hatte, um Reparaturen an seinem Haus vorzunehmen. Eine Flutwelle, die die Hügel heruntergekommen war, hatte es beschädigt, und er würde nicht vor Donnerstag zurück sein. Als Bell ihn nach der Adresse des Sheriffs fragte, weigerte sich der Hilfssheriff, sie ihm zu geben, und berief sich darauf, dass der Sheriff nur in Notfällen gestört werden dürfte.
    Bell buchte sich im Copper Queen ein, nahm im Speisesaal des Hotels ein leichtes Abendessen zu sich und ging dann in die Stadt. Er verzichtete auf einen Drink im Copper Queen Saloon und spazierte hinauf zu der berüchtigten Brewery Gulch, an der fünfzig Saloons lagen und die als wildeste, unzüchtigste und trinkfesteste Straße des Westens galt.
    Er schaute in vier Saloons, um zu sehen, was los war. Schließlich entschied er sich für einen großen Saal mit Holzwänden und einer Bühne, auf der eine kleine Band eine Ragtime-Melodie spielte, während vier Mädchen dazu herumhüpften. Nachdem er sich zwischen den überfüllten Tischen zum Tresen durchgedrängt hatte, wartete er, bis ein beschäftigter Barkeeper ihn fragte: »Was soll's sein, mein Freund, Whiskey oder Bier?«
    »Welches ist Ihr bester Whiskey?«
    »Jack Daniel's aus Tennessee«, sagte der Barkeeper ohne zu zögern. »Er hat auf der Messe von St. Louis die Goldmedaille für den besten Whiskey der Welt gewonnen.«
    Bell lächelte. »Ich habe ihn ein paar Mal getrunken. Geben Sie mir einen doppelten.«
    Während der Barkeeper einschenkte, drehte sich Bell um, stützte die Ellbogen auf den Tresen und ließ den Blick durch den gut besuchten Saloon schweifen. Wie bei den meisten Spelunken im Westen war auch hier ein großer Teil des Raums zum Spielen vorgesehen. Bells Blick wanderte von Tisch zu Tisch und hielt nach der richtigen Mischung von Pokerspielern Ausschau. Dann fand er, wonach er gesucht hatte, einen Tisch mit Männern in etwas vornehmerer Kleidung als die der meisten Minenarbeiter. Sie schienen Geschäftsleute, Händler oder Minenvertreter zu sein. Gut war auch, dass es vier waren; es fehlte also ein fünfter Spieler.
    Bell bezahlte den Whiskey und ging zum Tisch hinüber. »Darf ich mich vielleicht zu den Herren dazugesellen?«, fragte er.
    Ein korpulenter Mann mit rotem Gesicht nickte und zeigte auf den leeren Stuhl. »Sie sind herzlich eingeladen.«
    Ein Mann auf der gegenüberliegenden Tischseite mischte die Karten, sah zu Bell hinüber, als dieser sich setzte, und begann auszuteilen. »Ich bin Frank Calloway. Die anderen sind Pat O'Leery, Clay Crum und Lewis Latour.«
    »Isaac Bell.«
    »Sind Sie neu in der Stadt, Mr. Bell?«, fragte O'Leery, ein großer bulliger Ire.
    »Ja, ich bin um halb sieben mit dem Zug aus Phoenix gekommen.«
    »Geschäftlich oder zum Vergnügen?«, wollte O'Leery wissen.
    »Geschäftlich. Ich bin von der Van Dorn Detective Agency.«
    Alle blickten von ihren Karten auf und betrachteten Bell mit neugierigem Interesse.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Crum und faltete die Hände über dem dicken Bauch zusammen. »Sie untersuchen den Banküberfall und die Morde, die sich hier vor vier Monaten ereignet haben.«
    Bell nickte, während er sein Blatt ordnete und sich die Karten ansah. »Sie liegen richtig, Sir.«
    Latour sprach mit französischem Akzent, nachdem er sich eine Zigarre angezündet hatte. »Sind Sie nicht ein bisschen spät dran? Die Spur dürfte längst kalt sein.«
    »Nicht kälter als fünf Minuten nach dem Verbrechen«, konterte Bell. »Ich nehme zwei Karten.«
    Calloway teilte aus, als die Spieler die Anzahl der Karten nannten, von der sie sich ein Gewinnblatt versprachen. »Ein großes Rätsel«, murmelte Crum. »Der Suchtrupp ist zurückgekommen und hat ausgesehen, als wären die Ehefrauen mit einer Bande von Handelsreisenden durchgebrannt.« Er machte eine Pause. »Ich setze zwei Dollar.«
    »Ich erhöhe auf drei«, sagte Calloway.
    Latour warf dem Geber sein Blatt hin. »Ich passe.«
    »Und Sie, Mr. Bell?«, fragte Calloway. »Sind Sie dabei?«
    Die Einsätze waren nicht

Weitere Kostenlose Bücher