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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hoch, aber man spielte auch nicht nur um Cents. »Ich gehe mit.«
    »Zwei Damen«, verkündete Crum.
    »Zwei Zehnen«, sagte Calloway. »Sie haben mich geschlagen.« Er deckte auf. »Mr. Bell?«
    »Zwei Achten«, sagte Bell und schob seine Karten verdeckt zu Calloway. Bell hätte keineswegs verloren; er hatte drei Buben auf der Hand gehabt, aber er dachte, dass er so schneller das Vertrauen der Männer gewinnen könnte. »Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, wie der Bankräuber die Stadt verlassen hat?«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte O'Leery. »Das letzte Mal, als ich den Sheriff getroffen habe, war er nicht mehr ansprechbar.«
    »War das Sheriff Hunter?«, fragte Bell, der sich den Bericht ins Gedächtnis rief.
    »Joe Hunter ist zwei Monate nach dem Überfall an Herzschwäche gestorben«, sagte Latour. »Der neue Sheriff ist Stan Murphy, damals Hunters Stellvertreter. Er weiß genau wie jeder andere, was passiert ist.«
    »Ein netter Kerl, wenn er jemanden mag«, bemerkte Crum. »Aber wenn man ihn auf dem falschen Fuß erwischt, macht er Hackfleisch aus einem.«
    »Ich würde gern mit ihm reden, aber ich bezweifle, dass er am Wochenende im Büro ist«, sagte Bell, ohne Murphys Hilfssheriff zu erwähnen. »Wo könnte ich ihn finden?«
    »Vor zwei Wochen hatten wir eine üble Flut in der Stadt«, antwortete Calloway. »Sein Haus wurde schwer beschädigt. Ich vermute, er steckt bis über beide Ohren in Reparaturarbeiten.«
    »Können Sie mir seine Adresse geben?«
    O'Leery zeigte mit der Hand in Richtung Norden. »Gehen Sie einfach bis zum Ende der Howland Street und dann die Treppen hinauf. Das Haus ist grün gestrichen und hat einen kleinen Orangenhain.«
    Das Gespräch wandte sich der Politik und der Frage zu, ob Teddy Roosevelt für eine dritte Amtszeit kandidieren würde und falls nicht, wen er sich als Nachfolger aussuchen würde. Bell verlor drei Spiele für jedes, das er gewann, und nahm so den anderen Männern die Nervosität, weil sie begriffen, dass er kein Zocker war. Dann brachte er das Gespräch erneut auf den Schlächter.
    »Ist schon seltsam, dass niemand gesehen hat, wie der Bankräuber aus der Bank gekommen oder aus der Stadt verschwunden ist«, sagte er ganz nebenbei, während er seine Karten ausspielte.
    »Es gibt keine Zeugen«, sagte O'Leary.
    »Und niemand hat gesehen, wie der Verbrecher die Bank betreten oder verlassen hat«, fügte Latour hinzu.
    »Es gab einen alten betrunkenen Minenarbeiter, der gegenüber der Bank herumgelungert hat«, sagte Calloway, »aber der ist kurz darauf verschwunden.«
    »Hielt Sheriff Hunter ihn für verdächtig?«
    Latour hatte Pech. Er passte bereits zum fünften Mal, seit Bell sich an den Tisch gesetzt hatte. »Ein alter Bergarbeiter, der völlig betrunken war und aussah, als würde er es nicht mehr lange machen? Der hatte bestimmt nichts mit dem Verbrechen zu tun.«
    »Ich habe ihn mehr als einmal besinnungslos betrunken auf dem Bürgersteig liegen sehen«, sagte O'Leery. »Er hätte genauso wenig eine Bank ausrauben und drei Leute umbringen können, wie ich Gouverneur werden könnte. Ich glaube immer noch, dass es jemand von hier war, der das durchgezogen hat, jemand, den wir alle kennen.«
    »Vielleicht war es doch ein Fremder«, sagte Bell.
    Calloway zuckte mit den Schultern. »Bisbee hat zwanzigtausend Einwohner. Wer will da einen Fremden erkennen?«
    »Was ist mit dem Kerl auf dem Motorrad?«, fragte Crum in die Runde.
    »Ein Motorrad war in der Stadt?«, fragte Bell interessiert.
    »Jack Carson hat gesagt, er hätte einen Dandy gesehen, wie er damit gefahren ist.« Crum legte ein Siegerblatt mit einem Flush ab.
    Latour nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre. »Jack sagte, der Fahrer wäre elegant gekleidet gewesen. Ihm wollte nicht in den Kopf, wie jemand, der auf einem dieser neumodischen Dinger herumfährt, so saubere und fleckenlose Sachen anhaben kann.«
    »Hat Ihr Freund das Gesicht des Fahrers gesehen?«
    »Alles, was Jack erzählt hat, war, dass er anständig rasiert war«, erwiderte Calloway.
    »Und die Haarfarbe?«
    »Laut Jack trug der Kerl eine Melone. Jack war sich nicht ganz sicher, weil das Motorrad zu schnell war, um Genaueres zu erkennen, aber die Haare des Mannes könnten rot gewesen sein«, sagte er. »Das ist zumindest das, was er nach einem kurzen Blick auf seine Koteletten zu sehen geglaubt hat.«
    Zum zweiten Mal in dieser Woche spürte Bell ein Gefühl der Erregung in sich aufsteigen. Ein Einwohner aus Eagle City, Utah,

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