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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einer anderen Stadt, wo der Schlächter vier Tote zurückgelassen hatte, war am Mordtag ebenfalls einem Fremden auf einem Motorrad begegnet.
    »Wo kann ich diesen Jack Carson finden?«
    »Nicht in Bisbee«, antwortete Crum. »Das Letzte, was ich gehört habe, ist, dass er wieder nach Kentucky gegangen ist.«
    Bell nahm sich vor, Van Dorn zu bitten, Carson ausfindig zu machen.
    O'Leery zog erneut ein mürrisches Gesicht, als er sein Blatt sah. »Wer auch immer das Motorrad gefahren hat, muss nach dem Bankraub noch ein paar Tage in der Stadt gewesen sein.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Bell.
    »Weil der Sheriff und sein Trupp die Reifenspuren entdeckt hätten, wenn der Mörder gleich nach dem Bankraub davongefahren wäre.«
    »Wenn er in der Stadt geblieben wäre, hätte man ihn doch bestimmt entdeckt, bevor der Suchtrupp die Jagd aufgab.«
    »Das sollte man meinen«, sagte Calloway, »aber er wurde nicht mehr gesehen.«
    »Ist Carson ein glaubwürdiger Zeuge?« Bell legte fünf Dollar auf den Tisch. »Ich erhöhe.«
    »Jack war früher Bürgermeister von Bisbee, ein Anwalt und sehr angesehen«, erklärte Latour. »Wenn er sagt, er hätte einen Mann auf einem Motorrad gesehen, dann hat er ihn gesehen. Für mich gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln.«
    »Werden Sie Sheriff Murphy morgen besuchen?«, wollte Crum wissen, der schließlich das Spiel gewann.
    Bell nickte. »Gleich morgen früh. Aber nachdem ich mit Ihnen gesprochen habe, meine Herren, fürchte ich, dass er mir nicht mehr viel Wichtiges erzählen kann.«
    Nachdem er zwei Stunden an seinem Drink genippt hatte, war Bell fast quitt. Er hatte nur vier Dollar verloren, und keiner der anderen Spieler hatte etwas einzuwenden, als er ihnen eine gute Nacht wünschte und ins Hotel zurückkehrte.
    Die Straße, die sich zum Haus des Sheriffs den Berg hinaufwand, war lang und nach einem heftigen Regenguss, der mitten in der Nacht auf Bisbee heruntergegangen war, außerdem schlammig. Am Ende einer Sackgasse erklomm Bell die steile Treppe, die kein Ende nehmen wollte. Obwohl er in hervorragender körperlicher Verfassung war, schnappte er nach Luft, als er oben ankam.
    Bell war guter Dinge. Er wusste noch nicht, was Irvine und Curtis herausfinden würden, falls sie überhaupt etwas fanden. Aber er war felsenfest davon überzeugt, dass der Mann auf dem Motorrad der Schlächter gewesen war, nachdem er seine Verkleidung als betrunkener alter Minenarbeiter abgelegt hatte. Ein fehlender Finger und ein Hinweis auf rotes Haar waren nicht gerade ein Sieg. Und die Haarfarbe, die Jack Carson gesehen haben wollte, war eher Spekulation. Es war das Motorrad, das Bell beschäftigte. Nicht weil der Verbrecher eins besaß, sondern weil es passte, dass ein kluger und berechnender Kopf die neueste Transporttechnik benutzte.
    Die zentrale Frage war, wie der Verbrecher es geschafft hatte, damit aus der Stadt zu gelangen, ohne gesehen zu werden.
    Sheriff Murphys Haus war nur ein paar Schritte vom Ende der Treppe entfernt. Es war klein und glich eher einem Schuppen. Die Flut hatte es vom Fundament gehoben, und Bell sah, dass Murphy eifrig dabei war, es an einem neuen Platz, ungefähr drei Meter vom alten Standort entfernt, zu untermauern. Wie O'Leery gesagt hatte, war es grün gestrichen, doch der Orangenhain war von der Flut zerstört worden.
    Murphy schwang einen Hammer und hörte nicht, wie Bell näherkam. Eine dichte braune Mähne hing ihm über Nacken und Schultern. Die meisten Gesetzeshüter im Westen waren nicht dick, sondern hager. Murphy hatte eher den Körper eines Hufschmieds als den eines Sheriffs. Seine muskulösen Arme sahen aus wie Baumstämme, und er hatte einen Stiernacken.
    »Sheriff Murphy!«, rief Bell, um das Dröhnen des Hammers zu übertönen.
    Murphy hielt mitten in der Bewegung inne und drehte sich um. Er blickte Bell an, wie er vielleicht auch einen Kojoten angeschaut hätte. »Ja, ich bin Murphy. Doch wie Sie sehen, bin ich beschäftigt.«
    »Arbeiten Sie ruhig weiter«, sagte Bell. »Ich komme von der Van Dorn Detective Agency und würde Ihnen gerne ein paar Fragen über den Bankraub und die Morde vor ein paar Monaten stellen.«
    Der Name Van Dorn war in Kreisen der Gesetzeshüter sehr angesehen, und Murphy legte seinen Hammer weg und zeigte auf das Haus.
    »Kommen Sie herein. Es ist ein bisschen chaotisch, aber ich habe Kaffee auf dem Ofen.«
    »Nach der Kletterei wäre ein Glas Wasser nett.«
    »Tut mir leid, der Brunnen ist von der Flut verschmutzt. Das

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