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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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aufrichtig. »Ich hoffe, Mr. Butler und Ihre Schwester erholen sich bald.«
    »Sie werden morgen einen Kater haben, was nur gerecht ist«, sagte er mit einem schmalen Lächeln. »Ich sehe Sie Montagmorgen. Es gibt einen Berg Korrespondenz zu diktieren. Ich möchte einen sauberen Schreibtisch haben, wenn ich am Freitag auf Geschäftsreise gehe.«
    »Sie verreisen schon wieder?« .
    »Eine Bankenkonferenz in Denver. Ich muss daran teilnehmen.«
    »Dann bis Montagmorgen«, sagte sie erleichtert, als er ihre Hand losließ.
    Marion stieg die Stufen zum Eingang hinauf, doch sie drehte sich noch einmal um und blickte dem Rolls-Royce nach, als er wegfuhr. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Zwischen ihrem Arbeitgeber und ihr würde es nie wieder so sein wie vorher. An ihm war eine Kälte, die sie vorher nicht bemerkt hatte, und sie erschauderte, als sie an seine Berührung dachte. Auf einmal widerte sie der Geruch nach dem Rauch und Schweiß des Tanzsaals an, der noch immer an ihren Kleidern haftete.
    Sie eilte hinauf in ihre Wohnung, drehte die Wasserhähne der Badewanne auf, riss sich die Kleider vom Leib und glitt ins Wasser, um die Erinnerungen an den dekadenten Abend aus ihrem Gedächtnis zu vertreiben.
    »Worum ging es bei deiner Unterredung mit Red Kelly?«, fragte Margaret, nachdem sie Marion abgesetzt hatten.
    »Ich habe ihm einen kleinen Auftrag erteilt.«
    Sie blickte in sein Gesicht, das von den Straßenlaternen erhellt wurde. »Was für eine Art Auftrag?«
    »Er wird sich um Isaac Bell kümmern«, sagte er nüchtern.
    »Du kannst keinen Agenten von Van Dorn umbringen!«, zischte Margaret. »Jeder Polizist im Land würde sich an deine Fersen heften.«
    Cromwell lachte. »Keine Sorge, Schwesterherz. Ich habe Kelly damit beauftragt, Bell lediglich für ein paar Monate ins Krankenhaus zu schicken. Das ist alles. Nenn es eine Warnung.«
    Cromwell log seiner Schwester offen ins Gesicht. Wenn Bells Ermordung bekannt wurde, würde er sich überrascht geben und behaupten, dass der Tod des Agenten ein Versehen war, dass Kelly sich hatte hinreißen lassen. Er entschied, dass es ein kleiner Preis war, den Zorn seiner Schwester auf sich zu ziehen, um den Mann zu vernichten, der zu seinem gefährlichsten Feind geworden war.

16
    »Geben Sie ihm einen weiteren Anstrich«, befahl Cromwell den beiden Männern, die mit seinem Güterwagen beschäftigt waren. Der war erdbraun gewesen wie die meisten Güterwaggons seit Beginn der Eisenbahnzeit. Doch die Waggons, die von der Southern Pacific verwendet wurden, waren toskanarot, um ihren riesigen Bestand an Gütertransportmitteln zu vereinheitlichen. Cromwell wollte einen zweiten Anstrich, weil die Buchstaben O'B RIAN F URNITURE C OMPANY , D ENVER immer noch durch die soeben getrocknete erste Farbschicht schimmerten.
    Margaret, die ein Wollkleid und eine kurze Jacke trug, um sich vor der kühlen Brise zu schützen, die vom Ozean durch den Golden Gate hereinblies, hatte einen Schirm gegen den leichten Frühnebel dabei, der sich auf die Stadt senkte. Sie beobachteten die Maler am Verladekai eines leeren Warenhauses, das ihr Bruder unter falschem Namen gemietet hatte.
    »Kann man ihnen vertrauen?«, fragte sie.
    »Den Malern?« Er blickte zu den vier Männern, die eifrig Farbe auf den Waggon auftrugen. »Für sie ist es nur ein Job, nur irgendein Güterwaggon, der in Ordnung gebracht werden muss. Solange sie ordentlich bezahlt werden, stellen sie keine Fragen.«
    »Es wird allmählich Zeit, den Namen zu ändern«, sagte sie. »Irgendein Sheriff oder Detektiv von Van Dorn wird sonst zwangsläufig darauf kommen, dass in fünf der ausgeraubten Städte ein Güterwaggon von O'Brian Furniture stand.«
    »Den Gedanken hatte ich auch schon«, sagte er.
    »Welchen Namen willst du jetzt verwenden?«
    »Gar keinen«, antwortete Cromwell. »Er wird aussehen wie jeder andere Güterwaggon von Southern Pacific Railroad.«
    »Du könntest einen neuen kaufen und beschriften. Warum das alte Ding behalten?«
    »Weil es aussieht wie ein altes Ding«, sagte er mit leisem Lachen. »Baujahr 1890. Die Eisenbahn benutzt das Modell immer noch. Mir ist es lieber, wenn der Waggon so abgenutzt aussieht, denn dann wird niemand seinen eigentlichen Zweck erraten. Nicht einmal dein Star-Detektiv Bell wird darauf kommen.«
    »Unterschätze Bell nicht. Er ist intelligent genug, deiner rollenden Hotelsuite auf die Schliche zu kommen.«
    Er bedachte sie mit einem bösen Blick. »So intelligent nicht. Und selbst wenn er

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