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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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observieren«, sagte Irvine.
    »Das auch«, erwiderte Bell. »Aber wir müssen sehr vorsichtig sein, damit der Verbrecher keinen Verdacht schöpft, dass wir ihm auf den Fersen sind.«
    Curtis zündete sich eine weitere Zigarette an. »Ich nehme gleich morgen früh den ersten Zug nach San Francisco.«
    »Irvine und ich kommen mit.« Dann wandte sich Bell an Irvine. »Sie haben erwähnt, dass in San Francisco drei der Geldscheine aufgetaucht sind.«
    Irvine nickte. »Das ist richtig. Einer bei der Cromwell National Bank und zwei bei der Crocker National Bank.«
    Bell lächelte zum ersten Mal. »Es scheint, dass alle Wege nach San Francisco führen.«
    »Sieht ganz danach aus«, stimmte Curtis mit wachsender Begeisterung zu.
    Die beiden Detektive blickten Bell erwartungsvoll an, während dieser die Landkarte mit den Fähnchen studierte, die die schrecklichen Verbrechen des Schlächters markierten. Die Anhaltspunkte waren vage und konnten auch in eine Sackgasse führen. Trotzdem war er zufrieden mit dem, was die drei Van-Dorn-Detektive herausgefunden hatten. So mager es auch war, sie hatten nun etwas, dem sie folgen konnten. Und es war genug, um in Bells Kopf einen Plan entstehen zu lassen.
    »Es ist ein bisschen so, als würde man auf einer Rennbahn auf einen Ackergaul setzen, aber ich denke, dass wir eine Chance haben, den Verbrecher zu schnappen.«
    »Haben Sie einen Plan?«, fragte Irvine.
    »Angenommen, wir setzen Artikel in die Lokalzeitungen von San Francisco, die berichten, dass Lohnzahlungen in Höhe von einer Million Dollar von einem Sonderzug zu einer Bank in eine Stadt mit mehreren tausend Minenarbeitern gebracht werden. Der hohe Betrag würde sich daraus ergeben, dass die Eigentümer der Minen einen Sonderbonus mit den Arbeitern vereinbart hätten, um einen drohenden Streik zu vermeiden, der angeblich von der Bergbaugewerkschaft mit der Forderung nach höheren Löhnen angekündigt wurde.«
    Curtis dachte über Bells Vorschlag nach und sagte schließlich: »Der Bankräuber könnte die Geschichte leicht überprüfen und herausfinden, dass sie falsch ist.«
    »Nicht wenn einer von uns im Telegrafenamt sitzt, wenn die Anfrage kommt, und die entsprechende Antwort gibt.«
    »Vielleicht haben wir sogar das Glück und finden heraus, wer das Telegramm geschickt hat«, sagte Irvine.
    Bell nickte. »Das auch.«
    Irvine starrte in seine Tasse, als wäre er ein Wahrsager, der den Kaffeesatz las. »Die Chancen stehen eins zu tausend. Wir alle wissen das.«
    »Daran besteht kein Zweifel«, sagte Bell, »aber es ist einen Versuch wert. Und wenn der Plan fehlschlägt, stolpern wir vielleicht über einen anderen Hinweis, der zu dem Verbrecher führt.«
    »Denken Sie an eine bestimmte Bergbaustadt?«, fragte Curtis.
    »Telluride, Colorado«, antwortete Bell. »Die Stadt liegt in einem schmalen Canyon. Telluride ist auch die Gegend, wo die Bergarbeiter 1901 und 1903 die Minen bestreikt haben, also wäre ein weiterer Streik ziemlich glaubwürdig.«
    »Wenn der Güterwaggon von O'Brian Furniture auftaucht«, sagte Curtis, »wissen wir, dass unser Mann den Köder geschluckt hat.«
    »Sobald der Zug auf dem Abstellgleis von Telluride steht, ist der einzige Weg hinaus der, auf dem er hineingekommen ist.« Irvine seufzte und lächelte zufrieden. »Der Verbrecher geht in die Falle und hat keine Möglichkeit zu entkommen.«
    Die Atmosphäre im Konferenzraum knisterte vor spannungsvoller Erwartung. Was schon fast wie eine verlorene Sache ausgesehen hatte, nahm allmählich Gestalt an. Die Blicke aller richteten sich auf die riesige Landkarte, bewegten sich in Richtung Westen zum Pazifik und konzentrierten sich dann auf die Hafenstadt San Francisco.
    Im Aufzug, der ihn hinunter zur Straße brachte, von wo aus er zu Fuß zum Brown Palace gehen würde, fühlte sich Bell euphorisch. Gewinnen, verlieren oder ein Remis - jedenfalls war das Ende des Spiels in Sicht. Zugegeben, der Blick dorthin war immer noch ein wenig trüb und verschwommen, aber das Blatt hatte sich zu Bells Gunsten gewendet.
    Seine Gedanken wanderten zu Rose, und er ertappte sich dabei, wie er sich zum hundertsten Mal fragte, in welcher Verbindung sie zum Schlächter stand.
    Was für eine Frau konnte einem Mann nahestehen, der Frauen und Kinder ermordete? Allmählich glaubte er, dass sie vielleicht genauso verkommen war wie der Verbrecher selbst, wenn nicht sogar noch mehr.
    Bell verließ den Aufzug des Brown Palace und ging zu seiner Suite. Er nahm den Schlüssel aus der

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