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Höllenjagd

Höllenjagd

Titel: Höllenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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damit töten kann?«, fragte Bell.
    »Sie werden nicht die Gelegenheit dazu bekommen«, entgegnete Kelly kalt.
    Da war es. Bell sah das kurze Aufflackern in Kellys Augen. Er duckte sich, schnellte herum, zielte und schoss dem Mann, der sich hinter einem Vorhang versteckt gehalten hatte und sich gerade anschleichen wollte, direkt in die Stirn. Der Knall drang durch die Tür hinaus bis in die Hotelhalle.
    Kelly betrachtete die Leiche seines Handlangers mit der Anteilnahme eines Pferds, das auf einen Präriehund getreten war. Dann lächelte er Bell an.
    »Ihr Ruhm ist nicht unbegründet. Sie müssen Augen am Hinterkopf haben.«
    »Sie sind gekommen, um mich zu töten«, sagte Bell gelassen. »Warum?«
    »Ein Auftrag, mehr nicht.«
    »Wer bezahlt Sie dafür?«
    »Das geht Sie nichts an.« Langsam stand Kelly auf.
    »Lassen Sie die Waffe stecken, die Sie hinten an Ihrem Gürtel tragen«, sagte Bell und hielt die Derringer auf ihn gerichtet.
    Kelly zeigte erneut seine goldenen Zähne. »Ich brauche keine Pistole.«
    Er sprang vor, wobei ihn seine kräftigen Beine durch den Raum katapultierten, als wäre er von einer Kanone abgeschossen worden.
    Was Bell in diesem Moment rettete, war der Abstand von gut zweieinhalb Metern zwischen ihnen. Wäre die Distanz kürzer gewesen, hätte Kelly ihn wie eine Lawine unter sich begraben. So traf Kelly, ihn wie ein Rammbock, doch der Aufprall streifte Bell nur und warf ihn seitlich über einen Stuhl auf den grasgrünen Teppich. Doch erst, nachdem er den Abzug seiner Derringer betätigt und eine Kugel in Kellys rechte Schulter gejagt hatte.
    Der Ansturm des Schlägers wurde gebremst, aber er stürzte nicht. Er war zu kräftig und muskulös, um von der Trefferwucht einer Kugel zurückgeschleudert zu werden, die nicht sein Herz oder Hirn durchschlug. Er betrachtete das Rot, das sich auf seinem Hemd ausbreitete, mit dem distanzierten Blick eines Chirurgen. Dann setzte er ein teuflisches Grinsen auf. »Ihr kleines Kinderspielzeug hat nur zwei Kugeln, Schönling. Jetzt ist es leer.«
    »Ich wünschte, Sie würden aufhören, mich Schönling zu nennen«, sagte Bell, während er auf die Füße kam.
    Kelly griff nach hinten und zog seinen Colt. Er richtete ihn gerade auf Bell, um abzudrücken, als dieser die Derringer von sich schleuderte wie ein Schlagmann beim Baseball, der das Zeichen vom Fänger erhielt, den Fastball zu werfen. Auf gut einen Meter konnte er Kelly nicht verfehlen. Die kleine Pistole, die hart wie ein Stück Quarz war, traf den Gegner genau zwischen den Augen.
    Blut quoll aus der Platzwunde und bedeckte bald die untere Hälfte von Kellys Gesicht. Der Treffer brachte ihn stärker ins Wanken als die Kugel in der Schulter, doch weder ein schmerzerfülltes Stöhnen noch ein markerschütternder Schrei drangen aus seinem Mund. Er stieß lediglich einen langen Seufzer aus. Der Revolver war noch immer in seiner Hand, doch er hob ihn nicht, um zu zielen. Er konnte nicht. Bell senkte den Kopf und griff den starken Mann an wie ein Schweinswal einen großen weißen Hai, wobei er mit jedem Schritt beschleunigte und seinen Kopf mit voller Wucht in Kellys Bauch rammte. Der ehemalige Boxer grunzte kaum und fegte Bell von sich, schleuderte ihn mit voller Kraft durch das halbe Zimmer.
    Bell knallte mit solcher Wucht gegen die Wand, dass ihm die Luft aus den Lungen wich. Wäre der Aufprall ein wenig stärker gewesen, hätte er zwei Monate im Streckverband gelegen. Doch sein Angriff war nicht umsonst gewesen. Beim Zusammenprall seiner zweiundsiebzig Kilo mit Kellys einhundertfünfundzwanzig hatte er dem Killer den Revolver entrissen.
    Es gab keinen Befehl, einen weiteren Angriff zu unterlassen, kein »Halt, oder ich schieße!«. Bell war kräftig in die Mangel genommen worden, und er wusste, dass man keine Worte an einen Killer verschwendete, der fest entschlossen war, einen auf den Marmortisch des Bezirks Leichenbeschauers zu bringen. Er machte sich keine Illusionen darüber, Kelly in einem Zweikampf zu besiegen. Der Mörder war stärker und rücksichtloser als er. Bell konnte gerade zwei Schüsse abgeben, bevor Kelly sich genügend erholt hatte, um nach Bell zu schnappen und ihn mit der Heftigkeit eines Gorillas am Hals zu packen und ihm mit seinen Riesenpranken die Luft abzuschnüren. Er ließ sich auf Bell fallen und drückte ihn auf den Teppich, wobei sein Gewicht Bells Oberkörper und Arme flach auf den Boden presste, sodass Bell nicht mehr schießen konnte. Kelly würgte ihn, als wären die

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