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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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plötzliche Wunsch kam: Er spürte nur die seltsame Kälte, die ihm wieder an jene Stelle kroch, wo einst sein Herz gesessen hatte.
    „Und du denkst, er kann uns helfen?‟
    „Er ist die Stimme Gottes auf Erden. Er kennt vielleicht einen Weg.‟
    Shatan sah den Zweifel in Evangelinas Blick, weigerte sich aber, nachzugeben. Er musste einfach wissen, weshalb Metatron sich in ihrem Körper eingenistet hatte. Wenn Shatan gleichzeitig Antworten auf seine Fragen bekam, umso besser.
    Evangelina neigte den Kopf und kaute unschlüssig an ihrer Unterlippe. Ihrem Gesichtsausdruck entnahm Shatan, dass Evangelina angestrengt nachdachte. Schließlich seufzte sie.
    „Es funktioniert nicht.‟
    „Was?‟
    „Ohne ihn kann ich … naja, nicht richtig nachdenken. Er … ich … wir haben immer miteinander diskutiert.‟
    Sie sah aus wie ein Kind, dem man ein Spielzeug weggenommen hatte, während sie mit der Faust auf den Boden schlug und eine Schnute zog. Beinahe hätte Shatan gelacht.
    Metatron jedenfalls nutzte die Gelegenheit, um heranzuschwirren. Sein Leib bestand aus fluoreszierenden Blitzen, die sich ausdehnten und zusammenzogen. Als Seraph hätte Shatan ihn verstanden. So aber konnte er nur ahnen, wie aufgeregt die Stimme des Allmächtigen war.
    „Ich glau- denke, er bittet dich um Erlaubnis, wieder in deinen Kopf zu dürfen.‟
    „Stirbt er, wenn ich es nicht zulasse?‟
    Shatan zuckte die Achseln. „Vermutlich nicht. Er kann sich jederzeit einen anderen Wirt suchen.‟
    Seufzend nickte Evangelina und kniff die Lider zusammen. „Okay, er kann kommen.‟
    „Wartet.‟
    Überrascht sahen sie zu Lazarus, der sich nachdenklich das Kinn rieb. Er wirkte - ebenso wie Evangelina - erschöpft, doch er straffte sich und sah Shatan lange an.
    „Wenn ich ihm gestatte, mich zu benutzen, können Sie sicherstellen, dass er wieder geht?‟
    Der Irrwisch enthob Shatan einer Antwort, denn er flog auf und ab, drehte sich um die eigene Achse. Dabei gab er ein beruhigendes Gurren von sich.
    „Sieht so aus, als sei er damit einverstanden, Lazarus.‟
    Der Polizist schnaubte, nickte und schloss dann die Augen. „Also gut.‟
    Kaum waren die Worte heraus, sauste Metratron davon. Es sah aus, als nähme er Anlauf. Einen Lidschlag später tauchte er durch Lazarus‘ Nase ein.
    Ein Ruck durchlief den Leib des Polizisten, und er stöhnte verhalten. Kurz darauf öffnete er die Augen und fixierte Shatan. „Hat es funktioniert?‟
    Shatan nickte. „Kannst du ihn hören?‟
    Lazarus verzog das Gesicht und verneinte. Dann riss er plötzlich die Augen auf und keuchte.
    „Verdammt noch mal! Ja, ist ja gut, ich sag es ihnen!‟ Er wandte sich an Shatan und Evangelina, die ihn groß anstarrten. „Er lässt ausrichten, dass Ihr Vater ein eingebildeter Affe ist, der erst handelt und dann denkt. Außerdem möchte er Sie wissen lassen, dass es ihm ein Vergnügen war, in Ihnen die letzten neunundzwanzig Jahre zu verbringen. Sie haben ihm das Exil mehr als versüßt.‟
    Evangelina konnte nur stammeln: „Ähm, danke.‟
    Shatan unterdrückte ein Grinsen. Metatron hatte es - wie immer - auf den Punkt gebracht. „Dann klär uns mal auf, alter Freund. Warum musste Luzifers Tochter all die Jahre mit dir leben?‟
    „Darauf hätte ich auch gerne eine Antwort‟, versetzte Evangelina.
    Lazarus schloss die Augen und atmete tief. Er nickte mehrmals. Als er aufblickte, wirkte er erschüttert. „Ich, ähm, weiß nicht genau, ob ich ihn richtig verstanden habe. Er sagte etwas von einem Ehekrach zwischen Luzifer und … Gott?‟
    „Das stimmt‟, bestätigte Shatan. „Der Allmächtige hat meine Herrin aus Gan Eden verstoßen.‟
    „Aber …‟, Lazarus runzelte die Stirn. „I-ist der Teufel nicht eigentlich ein Mann?‟
    Geduldig erklärte ihm Evangelina ihre Familienverhältnisse, soweit Shatan sie ihr erläutert hatte. Wo sie stockte, half er ihr aus, hielt sich ansonsten weitestgehend zurück. Durch ihre Erklärungen festigte sich das Wissen über ihren Status in ihr, was Shatan als gutes Zeichen wertete.
    „O-okay. Also, Metatron sagt mir, dass nach Ihrer Geburt mehrere Seraphim zu Ihrem Schutz abgestellt worden seien, Frau Winter.‟
    „Auch das ist soweit richtig. Er hatte damals ziemliche Bedenken, was deine Sicherheit anging. Er übertrug einigen aus der Garde die Aufgabe, dich Tag und Nacht zu bewachen.‟ Shatan lachte bitter. „Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Er einmal dein größter Feind sein würde?‟
    „Hast du auch

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