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Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Höllenjob für einen Dämon (German Edition)

Titel: Höllenjob für einen Dämon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen B. Kraft
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verletzt zu haben. Sanft lächelte er sie an. Er strich über ihr Jochbein. Wischte die Tränen fort.
    „Danke.‟
    Erschöpft ließ Evangelina ihren Kopf wieder auf Shatan sinken. An seine Brust gekuschelt murmelte sie: „Bitte mich nie wieder um so etwas!‟
    „Versprochen.‟ Seine Stimme war heiser. Der nächste, der sich ihm mit einem Katheter näherte, würde einen Freiflug in den tiefsten Abgrund der Hölle bekommen – Kesselbad inklusive.
    Evangelina richtete sich auf. Ihr Duft hüllte Shatan ein. „Ich bin zu schwer. Du musst dich ausruhen.‟
    Er vergaß fast augenblicklich seine Schmerzen. Sie sollte bleiben! Unwillkürlich packte er sie fester.
    „Bitte, geh nicht. Bleib einfach so liegen. Ja?‟
    Sie nickte. Dann lächelte sie zaghaft, bis sie schließlich leise kicherte.
    „Was ist?‟
    „Du hast jetzt zwei Mal hintereinander ‘Bitte‘ gesagt.‟
    Stöhnend schloss Shatan die Augen. Evangelina würde ihn noch umbringen. Wenn nicht mit Taten, dann mit ihren Kommentaren.
    Sie schmiegte sich fester an ihn, und er seufzte dankbar. Dann gab er der Müdigkeit nach und ließ seine Gedanken ins Nichts driften.
     

17.Kapitel
     
     
    Nachdem Shatan eingeschlafen war, hatte Lina einen provisorischen Verband um sein Gemächt gebunden, aus dem ein wenig Blut tropfte. Durch Luzifers Tarnzauber konnten weder Ahay noch Tanika Shatans Verletzungen sehen, wofür Lina äußerst dankbar war. Sie hatte keine Lust, Fragen zu beantworten. Wenngleich sie Tanika kurz über Shatans Verfassung in Kenntnis gesetzt hatte.
    Jetzt wurde es Zeit weiterzufahren. Zärtlich strich Lina ihrem Dämon sanft das lange dunkle Haar aus dem Gesicht und betrachtete ihn zärtlich. Er sah so friedlich aus, dass es ihr widerstrebte, ihn sofort wieder zu wecken, doch es musste sein. Sachte rüttelte sie an seiner Schulter.
    „Du musst nach vorne klettern, Shati. Hier, deine Hose.‟
    Lina half ihm, in das Kleidungsstück zu schlüpfen. Obwohl sein Unterleib derart malträtiert worden war, bewegte er sich geschmeidig. Sie unterdrückte das sehnsüchtige Seufzen, das sich ihre Kehle hochschleichen wollte.
    Lass den armen Kerl in Ruhe. Trotz seiner dämonischen Heilkräfte braucht er ein bisschen Zeit zum Erholen.
    Als ob ich das nicht wüsste! , giftete sie Metatron an. Ich war dabei, oder hast du das vergessen?
    Nein, aber du siehst ihn gerade an, als wäre er ein Tiramisu.
    Gar nicht wahr!
    Jetzt wirst du kindisch, Kleine.
    „Bist du in Ordnung?‟, Tanikas fröhliches Gesicht schob sich in Linas Blickfeld. „Du hast wieder diesen Blick.‟
    „Es ist alles okay. Hilf mir, die Rückbank hochzuklappen, damit Shati sich setzen kann.‟
    Nachdem das erledigt war, setzte sich Lina neben den Dämon auf die Rückbank und wies Ahay an, nach Mainz zu fahren.
    „Wie lange dauert die Fahrt?‟, fragte Shatan mit zusammengebissenen Zähnen.
    In der Annahme, dass er noch immer Schmerzen litt, antwortete Lina: „Wir werden vermutlich eine gute Stunde unterwegs sein, vielleicht etwas länger. Sag uns, wenn du eine Pause brauchst.‟
    „Ich will versuchen, noch etwas zu schlafen. Weck mich, wenn wir da sind.‟
    „Und da heißt es immer, Männer seien das stärkere Geschlecht.‟, feixte Tanika zwischen den Sitzen hindurch.
    Grinsend sah Lina die Freundin an. Tanika war einfach der liebste Mensch, den sie kannte. Allerdings würden sich ihre Wege bald trennen. Es würde schwer ohne die albernen Bemerkungen der Älteren werden. Trotzdem musste es sein.
    „Du schaust so ernst, Lina. Was hast du auf dem Herzen?‟
    „Ich möchte dich nicht weiter der Gefahr aussetzen.‟
    Tanika streckte einen Arm aus und strich über Linas Wange.
    „Lass mich bis Mainz mitkommen. Dann setze ich mich in den Zug und fahre zurück. Ich will nur noch wissen, was es mit diesem Papst auf sich hat.‟
    Durfte Lina das zulassen? Es bestand die Möglichkeit, dass Gavarel sie vorher fand. Abgesehen davon konnte es auch sein, dass ihr Vater weitere Schergen auf sie angesetzt hatte.
    „Ich will einfach sichergehen, dass alles gut wird, Süße. Verstehst du das?‟ Die sanften Augen der Älteren glänzten feucht.
    „Na gut, du Nervensäge‟, versuchte Lina einen kläglichen Scherz. „Bis Mainz. Aber dann gehst du zurück in dein langweiliges Spießerleben.‟
    „Versprochen.‟
    Lina nickte und lehnte sich zurück. Schweigend beobachtete sie Shatan. Sein Kopf war zur Seite gerutscht, und so sah Lina, wie er lautlos die Lippen bewegte. Er schien zu träumen und sah zum

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