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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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nicht«, sagte er. » Es geht mir um das Wohlergehen meiner Patienten. Sie braucht jetzt Ruhe, Mr. Nightingale. Sie können sie morgen wieder besuchen.« Er blieb hart, und so dankte Nightingale dem Mann für seine Hilfe und ging. Beim Hinausgehen nahm er eine Haarbürste von der Frisierkommode und ließ sie in seine Tasche gleiten.

34
    Jenny lächelte, als Nightingale ins Büro kam. » Wie ist es gelaufen?«, fragte sie.
    » Schwer zu sagen.«
    » Hat sie sich gefreut, dich zu sehen?«
    » Eigentlich nicht«, antwortete Nightingale. Er ging nach nebenan und machte sich einen Kaffee. » Möchtest du auch einen?«, fragte er.
    » Nein, danke«, erwiderte sie. » Komm schon, Jack, sag mir, was passiert ist. Ist sie jetzt deine Mutter oder nicht? Was hat sie gesagt?«
    » Nicht viel«, erzählte Nightingale. » Sie nimmt seit Jahren alle möglichen Antidepressiva. Sie ist ein richtiges Wrack.«
    » Aber sie ist deine Mutter? Daran besteht kein Zweifel?«
    » Ich weiß es nicht«, erklärte Nightingale. » Als ich Gosling erwähnt habe, hat sie wie am Spieß geschrien, aber alles in allem habe ich so gut wie nichts Vernünftiges aus ihr herausbekommen.« Er zog ein Ziploc-Tütchen aus seiner Manteltasche. Darin lag eine Haarbürste. » Aber ich habe mir eine DNA -Probe besorgt.«
    » Du hast ihre Bürste gestohlen?«
    » Ich habe sie mir geborgt«, antwortete Nightingale. » Sie kann sie zurückhaben, wenn ich damit fertig bin. Erinnerst du dich an dieses private forensische Labor, das damals in dem Vaterschaftsfall für uns gearbeitet hat? Draußen beim Flughafen?«
    » Angewandte Forensik«, sagte sie und nahm das Tütchen entgegen.
    » Bring die Bürste dorthin. Ich gebe dir auch noch ein paar von meinen eigenen Haaren mit. Sie sollen die DNA vergleichen, um festzustellen, ob wir verwandt sind. Lass es als Eilauftrag laufen.«
    » Für ihren Achtundvierzig-Stunden-Service muss man das Doppelte bezahlen«, sagte Jenny.
    » Dann machen wir das«, antwortete er. » Je eher ich Bescheid weiß, desto besser.«
    » Okay, aber vergiss nicht, dass heute Freitag ist. Selbst wenn ich die Probe heute hinbringe, erhalten wir das Ergebnis frühestens Dienstag.«
    » Ich muss schnell Bescheid wissen«, sagte Nightingale. Er hockte sich auf seine Schreibtischkante. » Wenn sie wirklich meine Mutter ist, muss ich nochmal dorthin.«
    » War sie froh, dich zu sehen?«
    » Entsetzt würde es eher treffen.« Er trank seinen Kaffee. » Tatsächlich hat sie fürchterlich geschrien. Sie haben mich rausgeworfen.«
    » Warum denn?«
    » Na ja, sie waren recht freundlich, aber ich musste gehen.« Die Tür ging auf. Zwei Männer in Regenmänteln kamen herein, und noch bevor sie den Mund aufmachten, wusste Nightingale, dass sie Polizisten waren.
    » Jack Nightingale?«, fragte der ältere der beiden.
    » Das steht auf der Tür.«
    Der Mann, der gesprochen hatte, zeigte seinen Polizeiausweis. » Ich bin Inspector Dan Evans. Und das ist Detective Constable Neil Derbyshire.«
    » Geht es um meinen Onkel und meine Tante?«, fragte Nightingale, stellte seinen Kaffee weg und stand auf.
    Evans runzelte die Stirn. » Entschuldigung, ich verstehe nicht.«
    » Tommy Nightingale. Und Linda. Oben in Altrincham.«
    » Wir suchen hier einen Jack Nightingale«, erklärte Evans.
    » Das bin ich«, antwortete Nightingale. » Worum geht es?«
    » Kennen Sie Inspector Robert Hoyle?«, fragte Evans.
    » Robbie? Natürlich.«
    » In welcher Eigenschaft?«
    » Er ist ein Freund und ein ehemaliger Kollege. Was ist passiert?«
    » Es tut mir leid, Mr. Nightingale. Inspector Hoyle ist heute Vormittag gestorben.«
    Die Nachricht traf Nightingale wie ein Schlag in den Solarplexus. » Er ist was?«
    » Ein Verkehrsunfall, unmittelbar nach elf Uhr. Er ist über die Straße gegangen und wurde von einem Taxi überfahren.«
    Nightingale ließ sich auf seinen Stuhl sinken. » Mein Gott. O Gott.«
    » Es war ein Unfall«, sagte Derbyshire. » Er ist vom Bürgersteig heruntergetreten, und das Taxi ist in ihn hineingerasselt.«
    » Wir haben Ihren Namen und Ihre Telefonnummer in seinem Handy gefunden«, erklärte Evans mit einem finsteren Blick auf den Detective Constable. » Ihre Nummer war die letzte, die er angerufen hat.«
    » War der Fahrer alkoholisiert?«, fragte Nightingale.
    » Absolut nüchtern. Er sagt, etwas im Taxi habe ihn abgelenkt, aber Inspector Hoyle sei einfach mitten auf der Straße stehen geblieben.«
    Nightingale tastete nach einer Zigarette.
    » Hätten Sie

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