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Hoellenpforte

Hoellenpforte

Titel: Hoellenpforte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Erfolg. Es kann sein, dass sie hier ist…« Er zeigte wieder auf die Karte, diesmal auf eine Straße auf der anderen Seite des Wassers. »Das hier ist ›The Nail‹. Es ist in der Queen Street und das Hauptquartier der Nightrise Corporation . Wenn das Mädchen dort ist, wird Lohan einen Angriff auf das Gebäude anführen. Ihr werdet bei ihm sein.
    Der Tai-Shan-Tempel mit der Tür, nach der ihr gesucht habt, ist in der Queen’s Road.« Er zeigte auf eine Querstraße mit einem grünen Flecken und etwas, das möglicherweise ein Teich war. »Geht besser nicht dorthin. Der Tempel wird mit Sicherheit überwacht. Aber sobald ihr das Mädchen habt, ändern sich die Regeln. Der Tempel ist nur ein paar Hundert Meter entfernt und steht in der Nähe des Stadtparks. Lohan wird euch helfen, auf das Gelände zu kommen. Er wird jeden töten, der sich euch in den Weg stellt. Dann geht ihr in den Tempel und die Tür bringt euch, wohin ihr wollt.«
    »Und wenn Scarlett nicht da ist?«, fragte Richard.
    »Dann müssen Sie nach ihr suchen. Vielleicht kann ihr Vater dabei helfen.« Der Finger glitt über die Karte. »Paul Adams ist nach Wisdom Court zurückgekehrt – das ist der Name des Apartmenthauses, in dem er wohnt. Es liegt hier, in der Harcourt Road. Aber Vorsicht. Er war bei ihr, als sie gefangen genommen wurde, und es kann sein, dass er daran nicht unschuldig ist. Wir können ihm nicht trauen. Doch vielleicht weiß er, wo sie ist.«
    »Und Sie glauben, dass er es uns verrät?«
    »Dazu werden wir ihn schon bringen.« Obwohl Han Shantung die Worte beiläufig murmelte, lief seinen Gästen ein Schauer über den Rücken.
    Er schien alles gesagt zu haben. Matt war vollkommen erledigt. Er wollte nur noch ins Bett. Aber dann holte Han Shantung ein Mobiltelefon aus seinem Schreibtisch und gab es Richard. »Damit können Sie Tag und Nacht Kontakt zu mir aufnehmen«, erklärte er. »Die Kurzwahl ist bereits einprogrammiert. Drücken Sie einfach die Eins, und Sie werden direkt mit mir verbunden.«
    »Wann fahren wir los?«, fragte Jamie.
    Shan-tung drehte sich zu ihm und sah ihn an. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos. »Das Schiff wartet schon auf euch. Ihr müsst im Schutz der Dunkelheit in Hongkong ankommen. Ihr fahrt noch heute Nacht.«

NACH HONGKONG
    Das Schiff lag im Porto Exterior, dem Außenhafen von Macau. Han Shan-tung hatte sich in seinem Haus kurz von ihnen verabschiedet. Jetzt wurden Matt, Jamie und Richard durch die halb leeren Straßen gefahren. Es regnete wieder und die Menschenmassen waren von den schwarz glänzenden Gehwegen verschwunden. Viele von ihnen hatten Zuflucht in den Casinos gesucht, wo sie im künstlichen Licht der Kronleuchter ihr Geld beim Kartenspielen oder Würfeln ausgaben.
    Sie waren alle müde. Jamie schlief schon halb. Er hatte den Kopf ans Wagenfenster gelehnt, das lange Haar hing ihm ins Gesicht. Richard saß neben ihm. Matt spürte, dass er wütend war – auf Shan-tung, der ihn der Gefahr der Schwertleiter ausgesetzt hatte, und auf sich selbst, weil er es nicht verhindert hatte. Matt saß vorn neben dem Fahrer. Er war überrascht, wie schnell jetzt alles ging. Gerade erst waren sie in Macau angekommen und jetzt verließen sie es schon wieder. Er fragte sich, was ihn in Hongkong wohl erwarten würde, und auch, ob er das Richtige tat. Mittlerweile war klar, dass die ganze Stadt eine Falle war, aufgestellt von den Alten. Und trotzdem war er auf dem Weg dorthin.
    Aber sie würden ihn nicht erwarten – nicht so. Das redete er sich zumindest ein. Außerdem gab es keine andere Möglichkeit. Er konnte Scarlett nicht länger alleinlassen. Es war schon viel zu lange gewesen. Es war seine Aufgabe, sie zu finden und zu befreien. Er war ein Torhüter. Es war an der Zeit, die Kontrolle zu übernehmen.
    Der Fähranleger tauchte vor ihnen auf, doch sie fuhren daran vorbei. Stattdessen nahm ihr Fahrer eine schmale Straße hinunter ans Wasser und hielt dort. Sie stiegen aus und schauderten in der kalten Nachtluft.
    Einen Moment lang standen Matt und Richard nebeneinander. »Glaubst du wirklich, dass wir diesen Leuten trauen können?«, murmelte der Journalist und sprach damit aus, was ihm schon die ganze Zeit im Kopf herumging. »Das sind Triaden. Ist dir klar, was das bedeutet? Drogen und Waffen. Glücksspiel. Prostitution. Die chinesische Mafia. Die metzeln jeden nieder, der ihnen in die Quere kommt – auch dich und mich. Wenn ich zwischen denen und den Alten wählen müsste, würde mir die Entscheidung

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