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Hoellenprinz

Hoellenprinz

Titel: Hoellenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zara Kavka
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alles gelöscht.«
    Â»Auch unsere Filme?«, fragte Sophie.
    Â»Vor allem die. Nur Sebastian hat sie noch.«
    Â»Braves Mädchen.«
    Â»Wenn Luna von Sebastian weiß, heißt das, dass sie jetzt wahrscheinlich auf dem Weg zu ihm und in Gefahr ist.«
    Â»Sie oder Sebastian«, antwortete Lukas. »So wie die drauf war.«
    Â»Arschloch!«, schnauzte Sophie.
    Â»Gehst du mit Lukas zur Polizei, Caro? Und Sophie und ich gehen Luna suchen«, schlug Ela vor.
    Caro nickte.
    Â»Danke«, sagte Sophie. »Ich kann mit dem nicht eine Sekunde länger in einem Raum sein.«
    Im Gehen drehte sich Ela noch einmal um und fragte:
    Â»Hat Luna Daniel umgebracht?«
    Lukas zuckte mit den Schultern.

34
    W as macht eigentlich dein Filmriss?«, fragte Sophie im Auto.
    Oh Gott, der Filmriss, dachte Ela. Die Erinnerungen. Plötzlich war der Gedanke wieder ganz klar: Sophie oder Luna oder beide kamen als Täterinnen infrage. Der Satz »Woher weißt du das?« würde auf beide passen. Weder eine Abtreibung noch das Verhältnis mit einem Lehrer waren Fakten, die man gerne mit anderen teilte.
    Ela schaute aus dem Fenster. Nein, Sophie konnte sicherlich gut schauspielern, aber die Reaktionen, die sie heute gezeigt hatte, waren echt. Sie strich sie innerlich von ihrer Täterliste und erzählte ihr von dem Streit im Wald, an den sie glaubte, sich erinnert zu haben, und von dem Kampf und ihrem Versuch, sich möglichst weit vom Geschehen zu entfernen.
    Â»Dann warst du es also nicht«, stellte Sophie fest und drosselte in dem Moment das Tempo. »In dieser Straße wohnt er. Wir müssen aber tierisch aufpassen. Er kennt das Auto.«
    Sie fuhren zweimal die ganze Straße rauf und runter und entdeckten weder Sebastian noch Luna. Schließlich blieb Sophie stehen. » Ich trau mich nicht zu klingeln.«
    Â»Das verstehe ich. Ich mich auch nicht. Komm, wir probieren es mit Anrufen.«
    Â»Okay.« Sophie kramte ihr Handy aus ihrer Tasche. »Es ist so widerlich, Ela, echt. Es ist alles so widerlich!«
    Ela strich Sophie über die Schulter. »Soll ich?«
    Â»Nee. Das muss ich machen. Du bist im Moment die Hauptverdächtige und wir brauchen einen harmlosen Grund für den Anruf. Den gibt es bei dir nicht.« Sie drückte auf ihrem Display herum, hielt sich das Telefon ans Ohr und schloss die Augen. Ela hörte es tuten, dann eine Stimme …
    Â»Hi Sebastian. Hier ist Sophie … ich wollte mal fragen, ob ich bei dir vorbeikommen kann. Ich will mich bei der Polizei bewerben und da muss ich ein Motivationsschreiben aufsetzen. Hilfst du mir dabei? … Ja … ja … ach so … Wo bist du denn gerade? … Ah ja … ja gut. Bis morgen dann. Ciao.«
    Sie legte auf und rieb ihre Handfläche über ihre Jeans, als wären sie durch das Telefonat schmutzig geworden.
    Â»Der ist auf Streife, angeblich.«
    Â»Also fahren wir noch mal zu Luna. Vielleicht ist sie mittlerweile zu Hause.«
    Â»Okay.«
    Doch Luna war noch immer nicht zu Hause, sagte ihnen die Gastmutter. Langsam machte auch sie sich Sorgen. Ela mochte die Frau trotzdem nicht. Ihre Sorge wirkte unecht, als hätte sie für jede Gelegenheit eine Reaktion parat, die sie in ihrem Sprach- und Bewegungszentrum in Schubladen aufbewahrte.
    Sie verabschiedeten sich unverrichteter Dinge und gingen durch den Vorgarten zurück zu ihrem Auto.
    Da! Was war das? Das Geräusch erinnerte sie an einen Specht, zumindest an den Specht aus ihren Träumen.
    Â»Hast du das auch gehört?«, fragte Ela.
    Â»Was?«
    Ela lauschte. Da! Da war es wieder.
    Â»Das sind Lunas Halsketten«, sagte Sophie. »Sie ist hier irgendwo im Garten.«
    Das Klappern von Lunas Halsketten! Natürlich. Das Geräusch hatte sich in ihrem Bewusstsein festgesetzt und in einen Specht verwandelt. Jetzt war Ela sich ganz sicher: Es war Lunas Stimme, die sie in der Nacht im Wald gehört hatte, Lunas verzweifelte Frage »Woher weißt du das?«. Ela packte Sophie am Ellbogen, hielt einen Finger vor ihren Mund und flüsterte: »Sie war in der Nacht am Tatort.«
    Â»Wie kannst du das wissen?«
    Â»Die Ketten. Ich habe sie gehört. Und ihre Stimme auch.«
    Sophie ließ den Kopf nach vorn fallen, als hätte die Nachricht ihr die Kraft genommen, weiter aufrecht zu stehen.
    Â»Das darf nicht sein!«, sagte sie mehr zu sich selbst. Und noch mal: »Das darf nicht

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