Hoellenprinz
Terrassentür entdeckt und waren in Lukasâ Zimmer getreten. Dort robbte Lukas stöhnend über den Boden.
»Na endlich«, rief der erleichtert. » Ich bin gefesselt. Macht mich frei.«
»Wer war das?«, fragte Sophie.
»Luna.«
»Luna? Warum das denn?«
Lukas antwortete nicht, sondern schaute die drei flehend an, eine nach der anderen: »Bitte, macht mich los. Es tut total weh.«
»Erst antworten«, sagte Sophie.
»Wenigstens die Hände. Bitte!«
»Also gut.« Ela öffnete den Knoten auf seinem Rücken. »
Aaahh! Danke.« Er rieb sich die Handgelenke. Sie zeigten rote Striemen. Er rutschte zu seinem Sofa und lehnte sich dagegen.
»Okay, jetzt raus mit der Sprache.«
Ela schaute gebannt auf Lukasâ Lippen. Die zitterten, öffneten und schlossen sich wieder.
»Kommt da noch was?«, fragte Sophie schroff.
»Ich â¦Â« Lukas bebte am ganzen Körper. Ela konnte nicht einschätzen, ob es ihm wirklich so schlecht ging oder ob er gerade sein theatralisches Können zum Besten gab. Sie hielt ihm kurzerhand die Fotos unter die Nase. »Was hat das zu bedeuten?«
Lukas schaute sich die Bilder an. Seine Miene hellte sich erstaunlicherweise auf, bildete sich Ela ein.
»Wo habt ihr die her?«
»Das geht dich nichts an. Erzähl uns lieber die Geschichte zu den Fotos.«
»Habt ihr die von Daniel?«
Die Mädchen antworteten nicht.
»Nur die eine Frage, bitte: Habt ihr die Fotos von Daniel?«
Und da Ela neugierig wurde und zudem auch wollte, dass die Sache voranging, sagte sie schlieÃlich: »Ja, warum?«
Jetzt ging sogar ein Lächeln über Lukasâ Gesicht.
»Was ist daran so erheiternd?«, fragte Caro.
»Weil ⦠weil ich jetzt dank Daniel was gegen ihn in der Hand habe.«
Sophie setzte sich breitbeinig auf den Schreibtischstuhl und trat ihm im Sitzen in die Seite. »So! Und jetzt teilst du mal schön dein Wissen mit uns, sonst erlebst du von mir einen Anfall, den du nicht mehr vergessen wirst, das schwöre ich dir.« Lukas rutschte weg, rieb sich die schmerzende Stelle und begann zu erzählen.
Ela saugte alles in sich auf, jede Information. Wie alles anfing, die bescheuerte Angeberei mit den Aufnahmen aus der Mädchendusche, den Auftritt vom Hageren, wie Lukas Sebastian nannte, dessen Angebot und die Treffen bei den Filmübergaben. Lukas schilderte einen total anderen Sebastian, als den, den sie kannte, und Sophie rutschte während Lukasâ Erzählungen unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Sie wirkte wie ein Schnellkochtopf auf viel zu hoher Flamme, kurz vorm Explodieren.
»Wieso hast du dich eben so über die Fotos gefreut?«
Lukas zog die Knie an und versuchte, seine FuÃfessel zu lösen. Sophie kickte die FüÃe mit einem einzigen Tritt wieder zurück. »Die bleiben dran.«
»Sie tun weh.«
»Leck mich!«
»Wieso hast du dich über die Fotos gefreut?«, wiederholte Caro Elas Frage.
»Daniel und ich hatten gemeinsam die Idee, die Fotos zu machen. Es war die einzige Chance, Sebastian dranzukriegen, ihn zu erpressen. Der ist Bulle und hinterlässt keine Spuren. Das hat er mehrmals betont. Aber er wohnt im siebten Stock â¦Â« Lukas machte eine Pause, in der er sich wahrscheinlich das Haus vorstellte und in den siebten Stock raufblickte. »Und Daniel hatâs gemacht, bestimmt über die Regenrinne und die Balkone. Krass.«
»Was ist jetzt mit eurem Deal?«, fragte Caro.
»Ich hab gestern wieder geliefert.«
»Das ist nicht dein Ernst, oder?«, fragte Sophie und stand auf.
»Mann, der erpresst mich!«, schrie Lukas in Erwartung eines nächsten Tritts.
»Mit was denn?«
»Mit â¦Â« Lukas schluckte. Er drehte seine Augen an die Decke, als hoffte er, dass von oben ein Engel herabkommen, ihn an die Hand nehmen und aus der Misere ziehen würde. An seinem Adamsapfel erkannte Ela, dass er mit den Tränen kämpfte. »Er ⦠er weiÃ, dass ich schwul bin«, fuhr er mit leiser Stimme fort. »Und er will es meinem Vater sagen, wenn ich nicht tue, was er will.«
»Du bist so ein Megaarschloch!« Ela sah Sophie an, dass sie ihre ganze Kraft aufbringen musste, nicht auf ihn einzuschlagen.
»Okay«, sagte Caro. »Luna weià das auch alles, oder?«
Lukas nickte. »So ziemlich jedenfalls.«
»Hat sie dich deshalb gefesselt?«
»Ja. Und sie hat
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