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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Dokument geht?«, fragte Gamay.
    »Ich habe versucht, die Botschaft zu entziffern. Aber ich bin nur eine Amateurin auf dem Gebiet. Deshalb habe ich es an einen Freund bei der NSA weitergegeben. Aber was geht hier vor?«
    Die Trouts wechselten einen kurzen Blick.
    »Gibt es einen Raum, wo wir uns ungestört unterhalten können?«, fragte Gamay.
    »Ja, natürlich. Da drüben ist mein Büro.«
    Angelas Büro war zwar klein, aber gut organisiert. Sie setzte sich hinter ihren Schreibtisch und bot den Trouts an, auf den Stühlen davor Platz zu nehmen. Paul Trout öffnete einen ledernen Aktenkoffer und zog eine Mappe heraus, die er auf den Tisch legte.
    »Das ist unsere einzige Kopie, also werden wir den Inhalt für Sie zusammenfassen«, sagte er. »Das Material, das Sie gefunden haben, enthält eine Nachricht von Jefferson an Meriwether Lewis. Darin erklärt Jefferson seine Theorie, dass ein phönizisches Schiff vor knapp dreitausend Jahren den Atlantik überquert hat. Es hatte eine heilige Reliquie an Bord, möglicherweise ein biblisches Objekt, das nach Nordamerika gebracht wurde. Das Außenministerium macht sich nun Sorgen, dass diese Geschichte, ganz unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt, im Nahen Osten Unruhen auslösen könnte.«
    Angela hörte gebannt zu, während Paul und Gamay den Inhalt des Dokuments abwechselnd wiedergaben. In ihrem Kopf drehte sich alles. Ihre Zunge schien am Gaumen festzukleben. Ihr Blick wurde zunehmend glasig, als hätte sie einen Schock erlitten.
    »Angela«, sagte Gamay besorgt. »Ist alles mit Ihnen in Ordnung?«
    Angela räusperte sich. »Ja. Mir geht es gut. Glaube ich.«
    Sie fand ihre Selbstbeherrschung wieder.
    Gamay fuhr fort. »Wir haben erkannt, dass es für die Rekonstruktion einer antiken Atlantiküberquerung Grenzen gibt. Wir hatten den Eindruck, dass die Amerikanische Philosophische Gesellschaft der Punkt ist, an dem viele Fäden dieser Geschichte zusammenlaufen. Jefferson war Präsident der Gesellschaft. Lewis hat hier geforscht, um sich auf seine große Expedition vorzubereiten. Ein Mitglied der Gesellschaft wies Jefferson darauf hin, dass das Pergament phönizische Worte enthält. Die Verbindungen werden immer vielfältiger.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Angela. »Viele Menschen wissen nicht einmal, dass es eine solche Organisation gibt. Denken Sie an die Geschichte der Gesellschaft. Franklin hat sie gegründet. Washington war Mitglied, genauso wie John Adams, Alexander Hamilton, Thomas Paine, Benjamin Rush und John Marshall. Sie hatte Verbindungen in alle Welt: Lafayette, von Steuben, Kosciuszko. Später kamen Thomas Edison, Robert Frost, George Marshall, Linus Pauling. Auch Frauen. Margaret Mead. Elizabeth Agassiz. Diese Bibliothek besitzt Millionen von Dokumenten, einschließlich des Originals von Newtons
Principia
, Franklins Experimenten oder Darwins
Ursprung der Arten
. Es ist einfach atemberaubend.«
    »Der Umfang der Sammlung ist gleichzeitig ein Segen und ein Fluch«, sagte Paul. »Wir suchen nämlich nach einer Stecknadel in einem intellektuellen Heuhaufen von gigantischen Ausmaßen.«
    »Unser Katalogisierungssystem ist einzigartig. Geben Sie mir einfach eine Richtung vor.«
    »Meriwether Lewis«, sagte Gamay. »Nach den Angaben im Artischocken-Text besaß Lewis wichtige Informationen, die er Jefferson zugänglich machen wollte.«
    »Ich habe mir einiges Material aus dem Lewis-Archiv geholt, nachdem wir telefonierten. Zu seinem Tod gibt es sehr kontroverse Angaben. Manche gehen von Selbstmord aus, andere glauben, dass er ermordet wurde.«
    »Das passt zu jener geheimnisvollen Aura, die das Jefferson-Dokument ohnehin umgibt«, sagte Paul. »Wo fangen wir an?«
    Angela öffnete eine Mappe. »Schon als kleiner Junge war Lewis intelligent, abenteuerlustig und unerschrocken. Er ging zur Armee, war schon im Alter von dreiundzwanzig Jahren Captain, und mit siebenundzwanzig wurde er Jeffersons Privatsekretär. Jefferson schätzte Lewis als kühnen, furchtlosen und klugen Mann. Drei Jahre später wählte Jefferson ihn aus, die Leitung einer der größten Expeditionen aller Zeiten zu übernehmen. Damit er sich auf die Reise vorbereiten konnte, schickte ihn Jefferson zur Philosophischen Gesellschaft.«
    »Alles, was Lewis wissen musste, war hier versammelt«, sagte Paul.
    Angela nickte. »Die Mitglieder unterrichteten ihn in Botanik, Astronomie, Geografie und anderen Wissenschaften. Er war ein sehr guter Schüler. Die Expedition war ein großer Erfolg.«
    »Und

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