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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Hypochonder gewesen, aber zu dieser Zeit hat Jefferson ihn gar nicht gekannt. Er sagte, Lewis neige zu Depressionen, aber trotzdem schickte er ihn auf die Pazifik-Expedition. Er sagte zwar auch, die Depressionen seien zurückgekehrt, als Lewis Gouverneur wurde, aber darauf gibt es keinerlei Hinweise. Auf der Grundlage von lediglich Gehörtem behauptete er, Lewis sei in
Grinder’s Stand
geistig verwirrt gewesen. Aber das passt nicht zu der überlegten Art, die wir Jefferson zuschreiben.«
    »Ich wage mal eine Spekulation«, sagte Paul. »Jefferson hat sich mit der Selbstmordgeschichte arrangiert. Er wusste zwar, dass es Mord war, aber ihm waren die Hände gebunden, und er wollte an die Dokumente gelangen, die Lewis für ihn hatte.«
    »Das wäre möglich. Jahre später sagte Jefferson nämlich, dass Lewis ermordet wurde. Es gibt noch eine andere Legende über den jungen Sklaven. Er starb mit etwa fünfundneunzig Jahren, und auf dem Totenbett soll er gesagt haben, dass es Mord gewesen sei. Namen hat er allerdings nicht genannt.«
    Paul fasste zusammen: »Also haben wir drei Mordverdächtige. Neelly, Grinder und Pernia. Oder alle drei. Pernia ist der Verdächtigste von allen. Er hatte ein Motiv – Lewis schuldete ihm Geld. Und eine Gelegenheit. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Einer oder alle drei haben für jemand anders gearbeitet.«
    »Lewis war dabei, etwas Wichtiges nach Monticello zu bringen«, sagte Gamay. »Gehen wir mal davon aus, dass Lewis ermordet wurde, um ihn an der Ausführung seines Vorhabens zu hindern. Konzentrieren wir uns doch einfach darauf, was aus den Dokumenten wurde, die Lewis zu Jefferson bringen wollte.«
    »Wenn Lewis wusste, dass er in Gefahr schwebte«, sagte Paul, »hätte er die Dokumente gewiss nicht selber transportiert.«
    »Du hast es erfasst!«, rief Gamay.
    »Danke, aber was habe ich erfasst?«
    »Lewis muss die Papiere jemand anderem anvertraut haben. Wem würde man am wenigsten zutrauen, etwas von Wert mit sich zu führen?«
    Angela lachte. »Dem jungen Sklaven.«
    »Verdammt, ich bin einfach gut!«, sagte Paul. »Der Sklave hätte Pernia geholfen, die Kisten nach Monticello zu bringen.
    Er hätte auch die Gelegenheit gehabt, sie unbemerkt an Jefferson zu übergeben.«
    »Was höre ich da von Sklaven und Monticello?«
    Helen Woolsey, Angelas Chefin, hatte die Gruppe in Angelas Büro gesehen. Sie stand in der Tür und hatte ein starres Grinsen aufgesetzt.
    Angela war sofort aufgesprungen. »Oh, hallo, Helen. Wir haben gerade darüber diskutiert, dass Jefferson Sklaven hielt, obwohl er gesagt hat, dass alle Menschen gleich seien.«
    »Faszinierend. Möchten Sie mich nicht Ihren Freunden vorstellen?«
    »Entschuldigung. Das sind Paul und Gamay Trout. Das ist meine Vorgesetzte, Helen Woolsey.«
    Sie schüttelten sich die Hände. Woolsey bemerkte das Jefferson-Dokument, das auf dem Schreibtisch lag. »Ist dies das gleiche Material, mit dem Sie neulich zu mir gekommen sind, Angela?«
    Gamay nahm die Mappe an sich. »Das ist
unser
Exemplar«, sagte sie. »Angela hat uns mit ein paar Hintergrundinformationen zu Meriwether Lewis ausgeholfen.«
    »Wir beide arbeiten für die NUMA«, sagte Paul, der sich dachte, dass eine Halbwahrheit besser war als eine komplette Lüge. »Wir führen für die Vereinigten Staaten historische Recherchen über die Bedeutung des Pazifiks durch. Wir dachten, dass wir am besten mit Lewis anfangen, der die erste amerikanische Expedition leitete, die den Ozean erreichte.«
    »Da sind Sie bei uns genau richtig«, sagte Woolsey.
    »Ja, Angela war auch äußerst hilfreich«, stellte Gamay fest.
    Woolsey sagte, dass sie ihr Bescheid geben sollten, wenn sie weitere Unterstützung brauchten.
    Gamay beobachtete, wie sie durch den Lesesaal ging. »Ein kalter Fisch«, sagte sie.
    Angela lachte. »Ich nenne sie immer die Schlaubergerin, aber Ihre Bezeichnung gefällt mir noch viel besser.« Ihre Miene wurde wieder ernst. »Irgendwas geht da vor sich. Vor ein paar Tagen habe ich ihr eine Kopie des Jefferson-Dokuments gegeben.
    Sie sagte, sie würde mit dem Vorstand darüber sprechen, aber dann habe ich nichts mehr von ihr gehört.«
    »Sie hat sofort erkannt, womit wir uns hier beschäftigen.«
    Angela blickte von den Lewis-Dokumenten auf. »Ich werde der Sache mit dem Sklaven nachgehen. Könnten Sie in ein paar Stunden wiederkommen, wenn die Schlaubergerin nicht mehr herumschnüffelt?«
    »Das würden wir liebend gerne tun«, sagte Paul.
    Angela blickte ihnen

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