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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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würde.«
    »Also war die Sache für Lewis wirklich gefährlich«, sagte Gamay.
    »Jeder Bandit entlang der Wegstrecke muss nur an die Schatzkarte gedacht haben und wie er sie Lewis abnehmen kann«, pflichtete Angela ihr bei.
    »Er muss dieses Risiko aber doch gesehen haben«, sagte Gamay.
    »Lewis kannte die Gefahren, die ihn erwarteten, wenn er in der Wildnis unterwegs war. Er war schon des Öfteren mit gefährlichen Situationen konfrontiert worden und mag vielleicht gedacht haben, dass er schon damit zurechtkommen würde.«
    »Oder«, sagte Gamay, »sein Drang, nach Washington zu reisen, war so groß, dass er bereit war, das Risiko einzugehen.«
    »Vielleicht lag die Gefahr näher, als er dachte«, sagte Paul.
    »Neelly.«
    »Auch in diesem Punkt gibt es Widersprüche«, sagte Angela. »Neelly hat später gesagt, dass Lewis geistig verwirrt war, aber immerhin schaffte die Gruppe über zweihundertfünfzig Kilometer in drei Tagen.«
    »Das ist eine verdammt gute Leistung für einen Verrückten«, stellte Paul fest.
    Angela nickte zustimmend. »Der Kommandant von Fort Pickering war wegen der Berichte, dass Lewis von Neelly zum Trinken gedrängt worden sein soll, beunruhigt. Lewis’ spanischer Diener Pernia hat angeblich das Gleiche getan.
    Dann verlor Neelly zwei Pferde und sagte zu Lewis, dass er mit den beiden Dienern weitergehen sollte, während er inzwischen nach den Tieren suchte.«
    Gamay lachte. »Wenn Lewis tatsächlich geistig verwirrt war, warum hat er ihn dann allein mit den Dienern weiterziehen lassen?«
    »Gute Frage«, sagte Angela. »Aber sie trennten sich, und Lewis ging mit Pernia und seinem Sklaven nach
Grinder’s Stand

    »
Grinder’s Stand
klingt nach einem Laden, der belegte Baguettes verkauft«, sagte Paul.
    »Für Lewis wäre es besser gewesen,
wenn
es eine Snackbar gewesen wäre«, sagte Angela. »Der Ort bestand gerade mal aus zwei Hütten. Dort lebte Mrs. Grinder mit ihren Kindern und ein paar Sklaven. Ihr Mann war nicht da. Sie quartierte Lewis in einer Hütte ein und seine Diener im Stall.
    Mrs. Grinder sagte, dass sie um etwa drei Uhr morgens zwei Pistolenschüsse hörte – und dass Lewis sich in den Kopf und in die Brust geschossen hätte. Tödlich verwundet schleppte er sich noch zu ihrer Hütte, bat um etwas Wasser, rief um Hilfe und starb einige Stunden später. Neelly tauchte am nächsten Tag auf.«
    »Wie passend!«, sagte Gamay.
    »Genau. Er sprach mit Mrs. Grinder und den Dienern, und eine Woche später schrieb er an Jefferson, dass Lewis wohl wegen seiner finanziellen Probleme Selbstmord begangen habe.«
    »Die Hälfte der Bevölkerung dieses Landes wäre tot, wenn das jeder tun wurde«, sagte Trout. »Da ist doch was faul.«
    »Das ist es«, bestätigte Angela. »Lewis hatte sein ganzes Leben lang mit Schusswaffen zu tun gehabt. Doch als er versuchte, sich das Hirn wegzupusten, bekam er nur einen Streifschuss ab. Er benutzte ein langläufiges Steinschlossgewehr und schoss sich damit in die Brust.«
    »Klingt eher, als hätte jemand in der dunklen Hütte auf ihn geschossen«, sagte Paul. »Was wissen wir denn über Neelly?«
    »Er verlor seinen Posten als Indianeragent, nachdem es Probleme mit den Chickasaws gab. Der Kommandant von Fort Pickering sagte, er wäre ein Lügner und Dieb. Neelly behauptete, er hätte Lewis Geld geliehen, obwohl Lewis einhundertzwanzig Dollar mit sich geführt hatte, die nach seinem Tod fehlten. Neelly sagte, Lewis’ Pistolen würden ihm gehören.«
    »Was ist mit Pernia?«, fragte Gamay.
    »Pernia war entweder Spanier oder Franzose. Er tauchte aus dem Nichts auf und begleitete Lewis auf seiner Reise. Später schickte Neelly ihn mit Lewis’ Pferd zu Jefferson. Er sagte, er hätte anschließend die Kisten zur Familie geschickt, was er offenbar auch wirklich getan hat. Pernia suchte Lewis’ Mutter auf, die glaubte, dass er irgendetwas mit dem Tod ihres Sohnes zu tun hatte.«
    »Gab es so etwas wie eine Untersuchung des Falls?«
    »Mrs. Grinder war die einzige Augenzeugin, und im Laufe der Zeit erzählte sie drei verschiedene Fassungen der Geschichte. Nachbarn vermuteten sogar, dass ihr Ehemann darin verwickelt war, aber als Jefferson sagte, es müsse Selbstmord gewesen sein, war der Fall damit praktisch abgeschlossen.«
    »Hatten Sie nicht gesagt, dass Jeffersons Entdeckungen ausschließlich auf Neellys Bericht basierten?«, fragte Paul.
    »Das ist das Verrückte daran. Jefferson hat der ganzen Welt erklärt, Lewis sei in jungen Jahren ein

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