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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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fast vergessen, als Ihr Freund, dieser Schriftsteller, vergangene Woche anrief. Er hatte einen Artikel von Jefferson über Artischocken in der Amerikanischen Philosophischen Gesellschaft gefunden. Durch eine Google-Suche war er anschließend auf meinen Beitrag gestoßen.«
    »Angela arbeitet für die Philosophische Gesellschaft«, sagte Gamay. »Sie war es, die den Artikel entdeckt hat.«
    »Welch ein Zufall«, sagte McCullough. »Mr. Nickerson habe ich das Gleiche erzählt.«
    »Wer ist Mr. Nickerson?«, fragte Gamay.
    »Er sagte, dass er für das Außenministerium arbeite. Er interessiert sich als Hobbyhistoriker für Jefferson und hatte meinen Artikel gelesen und sich gefragt, was ich sonst noch darüber wisse. Er wollte der Sache nachgehen, aber er hat sich dann nicht mehr bei mir gemeldet. Stocker hat letzte Woche angerufen. Dann Sie.« Er sah auf die Uhr. »Oh! Das ist sehr faszinierend, aber gleich beginnt das Seminar.«
    Paul reichte ihm eine Visitenkarte. »Bitte rufen Sie uns an, wenn Ihnen noch etwas anderes einfällt.«
    »Das werde ich tun.«
    »Danke für Ihre Hilfe«, sagte Gamay. »Wir werden Ihre Zeit nicht weiter beanspruchen.«
    McCullough schüttelte allen die Hand und machte sich dann auf den Weg ins Universitätsgebäude.
    Paul blickte dem Professor nach, wie er über den Rasen davonging.
    »In der Datei, die Kurt uns nach Woods Hole geschickt hat, erwähnte er, dass er von einem gewissen Nickerson vom Außenministerium aufgefordert wurde, sich um das phönizische Rätsel zu kümmern. Er hat sich auf einer alten Yacht am Potomac River mit ihm getroffen.«
    »Jetzt erinnere ich mich. Glaubst du, dass es derselbe ist?«
    Paul zuckte die Achseln und klappte sein Handy auf. Er ging sein Nummernverzeichnis durch, bis er einen Mitarbeiter des Außenministeriums fand, mit dem er gelegentlich zu tun gehabt hatte, wenn es um Seerecht gegangen war. Wenig später unterbrach er die Verbindung wieder.
    »Nickerson ist ein Staatssekretär. Mein Kumpel in Foggy Bottom kennt ihn zwar nicht persönlich, aber er sagt, dass Nickerson ein Insider und ein Überlebenskünstler sei. Er gilt als brillant, aber exzentrisch, und er wohnt in einer OldtimerYacht auf dem Potomac. Er hat mir den Namen des Hafens gegeben, nicht aber den der Yacht. Wie wäre es, wenn wir auf dem Heimweg einen kurzen Zwischenstopp am Potomac einlegten?«
    »Wäre es nicht besser, wenn wir erst den Namen der Yacht wüssten?«, fragte Angela.
    »Wenn wir einfache Aufgaben vorzögen, sollten wir nicht für die NUMA arbeiten«, erwiderte Paul.
    Die Suche nach Nickersons Boot war schwieriger, als die Trouts erwartet hatten.
    Es gab mehrere Boote, die älteren Baujahrs waren, aber nur eins – eine weiße Motoryacht mit dem Namen
Lovely Lady
–, das sich mit Fug und Recht als Oldtimer bezeichnen ließ.
    Paul stieg aus dem SUV und ging zu dem Boot hinüber.
    Das Deck war verlassen, und an Bord schien es kein Lebenszeichen zu geben. Er lief den Steg hinauf und rief mehrmals »Hallo!«.
    Von der Yacht kam keine Antwort, aber auf einem Kajütboot am benachbarten Anlegeplatz zeigte sich jemand. »Nick ist nicht da«, sagte der Mann. »Ist vor einer Weile weggefahren.«
    Paul dankte ihm für die Auskunft und kehrte zum Wagen zurück. Zuvor sah er sich den Namen der Yacht etwas genauer an und bemerkte, dass der Heckspiegel weißer als der übrige Rumpf wirkte. Er ging noch einmal zu Nickersons Nachbar und erkundigte sich, ob die Yacht in letzter Zeit umgetauft worden sei.
    »Ja, tatsächlich«, sagte der Mann.
    Einige Minuten später setzte sich Paul hinter das Lenkrad.
    »Kein Nickerson«, sagte er.
    »Ich habe gesehen, dass du das Heck noch einmal unter die Lupe genommen hast«, stellte Gamay fest.
    »War nur neugierig. Der Nachbar sagte, die Yacht hätte früher
Distel
geheißen.«
    »
Distel?
« Angela war plötzlich hellhörig geworden. »Sind Sie sich ganz sicher?«
    »Ja. Warum?«
    »Artischocken!«
    »Ich glaube, ich kann Ihnen nicht mehr folgen«, sagte Trout.
    »Das ist etwas, worauf ich gestoßen bin, als ich das Material für diesen Schriftsteller zusammengesucht habe. Die Artischocke ist ein
Distelgewächs


42
    Saxon schloss die Tür zu seinem gemieteten Bungalow auf und schaltete das Licht ein. Mit einem breiten Grinsen sagte er: »Willkommen im Saxon-Archäologie-Labor!«
    Die Stühle und das Sofa waren in dem muffigen Wohnzimmer gegen die Wände geschoben worden, um Platz für einen Kunststoffmülleimer und zwei zusammengestellte

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